Frage: harte nächte

lieber biggi, hier mal wieder eine frage aus mauritius: luca ist inzwischen 4,5 monate alt und ich stille noch immer voll. mit ca. 3 monaten hat er bereits nicht schlecht nachts geschlafen: ca. 6 stunden am stück dann noch mal 3 und 3 stunden zum morgen hin. doch seit ca. 6 wochen werden die nächte immer schlechter. der hit war dann letzte nacht als er alle 1,5 stunden aufwachte. ich lege ihn dann immér kurz an und ich habe auch den eindruck dass er hunger hat. nach ca. 10 min. schläft er dann wieder ein. insgesamt trinkt er am tag etwas weniger als zu beginn. er war ein eifriger trinker und wollte alle 2 stunden an die brust. seit einiger zeit ist dies nun weniger tagsüber aber dafür umso mehr in der nacht. doch es kann dch nicht sein, dass er nach 1,5 stunden schon wieder durst hat, oder? meine kinderärztin hier meinte ich solle abends zufüttern beginnen doch das will ich nciht da ich selbst eine allergie habe (gegen tierhaare) und deswegen 6 montae vollstillen möchte. hast du eine idee, warum luca plötzlich immer schlechter schläft. jede nacht denke ich, so, kürzere schlafphasen können nun nciht mehr sein doch immer geht es noch kürzer....tagsüber schläft er max. 2 stunden und ist insgesamt sehr gut drauf. er war schon immer ein baby das eher wenig schlaf braucht. doch wie kann es sein, dass er seine "fähigkeit" ein langes s´tück zu schlafen "verlernt" hat. manchmal frage ich mich ob er jemals durchschlafen wird.... vielen dank im voraus für deine antwort und schöne grüsse aus mauritius alexandra

Mitglied inaktiv - 28.02.2002, 17:52



Antwort auf: harte nächte

? Liebe Alexandra, es ist geradezu klassisch, dass ein Baby irgendwann zwischen vier und sechs Monaten anfängt nachts (wieder) vermehrt aufzuwachen und das hat weniger damit zu tun, dass es nicht genügend Nahrung für die Nacht speichern könnte, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung ja auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Für die Mütter ist es meist schwer, diesen „Rückschritt" zu akzeptieren. Doch in Wirklichkeit ist es ein Fortschritt, denn dein Kind hat wichtige neue Entwicklungsschritte gemeistert und ist dabei noch weitere anzugehen. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab einem bestimmten Alter nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Hab ein wenig Geduld mit dir und deinem Kind und versuche dir den Alltag so einfach wie möglich zu machen, damit Du genügend Ruhe für dich bekommst. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt dir in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Als stillende Mutter hast Du den ungeheuren Vorteil, dass Du dein Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten kannst, ohne dass Du richtig wach werden und aufstehen musst. Genieße dieses Privileg, dich einfach nur umdrehen zu müssen, so dass dein Kind an deine Brust kann und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen kannst. Du machst nichts falsch, wenn Du dein Baby dann stillst, denn Stillen ist ja nicht nur Ernährung, sondern gibt deinem Kind auch Nähe, Geborgenheit und Sicherheit. Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Du im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin bekommen kannst. Wenn ich mich richtig erinnere, ist es jetzt in Mauritius auch sehr schwül-heiß, das trägt auch nicht gerade zu einer besonders guten Nachtruhe bei. Denk vielleicht auch zusätzlich noch daran, wenn dein Kleiner aufwacht. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 28.02.2002



Antwort auf: harte nächte

Liebe Alexandra! Bei meiner Tochter ist die Situation ähnlich; ich glaube, es ist einfach eine bestimmte Entwicklungsphase. Ich habe beobachtet, dass sie tagsüber relativ leicht abzulenken ist beim Stillen und sich nachts, wenn mehr Ruhe ist, ihre nötige Kalorien- und Flüssigkeitsmenge sozusagen "nachholt". Sie hat jetzt mit fast 5 Monaten auch kürzere Schlafetappen nachts als noch vor einiger Zeit, was wie Biggi erläutert hat, auch zu dieser Phase gehören kann. Tags passiert jetzt soviel Neues, dazu kommen Dinge wie Zahnen, dass die Nächte insgesamt schon unruhiger sein können. Hoffen wir, dass es bald wieder anders wird... "Solidarische" Grüße Karin

Mitglied inaktiv - 28.02.2002, 20:15



Antwort auf: harte nächte

liebe karin, vielen dank für deine mail. auch wenn meine nächte dadurch nicht wirklihc besser werden hilft es doch zu hören, dass es mir nicht alleine so geht. die letzte nacht war wieder "klasse". teilweise alle stunde...... viel glück auch euch, liebe grüsse alexandra

Mitglied inaktiv - 01.03.2002, 03:48



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