Mitglied inaktiv
Bisher hat unsere Tochter (jetzt 4 1/2 Monate) nachts sehr gut geschlafen. Zeitweise sogar 8 Std. am Stück. Ich stille sie immer noch voll und will das auch bis Ende des 6. Monats tun. Seit 2 Wochen schläft sie nachts allerdings sehr schlecht. Wacht nach max. 4 Std. auf und schläft nicht mehr ein. Ich dachte immer sie hat Hunger und habe sie gestillt, dann ist sie wieder eingeschlafen aber leider nur für 2 Std. Jetzt sagte mir eine Bekannte, dass Kinder in dem Alter nachts keine Nahrung mehr brauchen und ich erst stillen soll wenn sie ca. 7 Std. nichts bekommen hat. Hab ich sie jetzt verwöhnt weil ich sie vielleicht zur Beruhigung gestillt habe ? Viele Grüße Silke
? Liebe Silke, nein, Sie haben Ihr Kind nicht verwöhnt, im Sinne von „verziehen“ und Ihre Kleine verhält sich exakt so, wie es in diesem Alter typisch ist. Es ist ein normaler entwicklungsphysiologischer Verlauf, dass Babys ab dem Alter von vier bis sechs Monaten nachts (wieder) vermehrt aufwachen. Dieses Aufwachen liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung oder eben das Abstillen auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Es gibt kein Patentrezept, um ein Kind zu längeren Schlafphasen zu bringen. Hätte ich eines, das das Kind achtet, würde ich ein Buch darüber schreiben und damit einen Bestseller landen, an dem sich gut verdienen ließe. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens `Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für KindernächteA von Dr. William Sears empfehlen, das Sie im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin bekommen können. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo Silke, nein, du kannst Dein Kind in diesem Alter nicht verwöhnen, schon gar nicht mit Stillen. Ich bin zwar nicht Biggi, aber als ich Deinen Beitrag gelesen habe, dachte ich mir, ich schreib dir schnell mal zurück. Bei uns ist es seit 3 Wochen das Gleiche nachts, mein Sohn ist jetzt 5 Monate. Bei uns war es so, dass es anfing, als unser Sohn tagsüber immer mehr konnte bzw. immer öfters versucht hat, neues auszuprobieren (was nicht immer auf Anhieb geklappt hat). Das muss er jetzt eben in seinen ruhigen Phasen verarbeiten und das ist meistens nachts. Er wacht wieder öfters auf als früher und brauch dann meine Nähe, schnuckeln, stillen. Ich geb ihm das gerne, auch wenn es auf die Dauer etwas schlaucht. Aber auch das wird wieder vorbei gehen und die Kinder haben dann einen wichtigen Entwicklungsschritt gemeistert. Weißt du, zum Thema "Verwöhnen" hat mir einmal jemand gesagt: Wenn Dein Partner Dich beispielsweise in der Nacht öfters in den Arm nimmt, weil Du unruhig schläfst oder aufwachst, dann stößt Du ihn auch nicht weg und sagst"Geh weg, du verwöhnst mich." Kurz gesagt: Mit Liebe kann man kein Kind verwöhnen. Außerdem gibt es nicht DAS Durchschnittsbaby, dass genau mit Erreichen eines bestimmten Alters nachts nichts mehr zum Trinken braucht. Viele Grüße Crissi
Mitglied inaktiv
oje, bin schon fast ein wenig neidisch - mein kleiner, 5 monate, kommt nachts alle 1-2 stunden, tagsüber sind auch mal 4-5 stunden drin. meine meinung / erfahrung dazu: ich kann mich crissi nur anschließen; je mehr es tagsüber zu erschließen gibt, umso unruhiger schläft der kleine nachts. außerdem hat er nachts die ruhe zum trinken, tags muss so viel erlebt werden. beim stillen nach bedarf bestimmt nun mal das baby, wann es bedarf hat. ich kann doch nicht bestimmen:"du hast erst in 3 stunden hunger zu haben!" was mir noch auffällt, ist das alter deines babys da hatte mein schatz einen enormen entwicklungsschub. lg astrid
Mitglied inaktiv
unsere kleine ist jetzt auch genau 4,5 monate alt und letzte nacht war wie drei mal zum stillen auf (obwohl sie auch schon 9 stunden am stück schlief). sie ist derzeit sowieso außer rand und band, ich denke bei ihr tut sich einiges. aber auch das geht vorbei und bevor ich nachdenke ob ich sie verwöhne oder nciht, nehme ich sie in den arm und stille sie in den schlaf weiter ...
Mitglied inaktiv
Ich danke Euch allen für Eure Antworten. Hoffe Ihr denkt nicht ich möchte mein Kind nicht mit Liebe verwöhnen... das tu ich ja auch tagsüber so gerne warum nicht auch nachts... Es hat mich nur so verunsichert weil das bei der Bekannten so rüber kam dass ich "selbst dran schuld bin" wenn sie jetzt nachts immer öfter weint und an die Brust will. Aber wenn ich rein nach meinem Gefühl gehandelt habe dann war das für uns alle das beste ! Und das werde ich auch in Zukunft so beibehalten ! Liebe Grüße
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