Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, wie kann ich feststellen, ob ich genügend Milch zum Stillen habe? Ich habe bei meiner Tochter (16 Wochen) immer das Gefühl, daß es ihr nicht reicht. Sie schläft meist von abends 19.30 Uhr bis ca. 2.00 Uhr und dann wieder bis ca. 6.00 Uhr. Tagsüber schläft sie dann nochmals von ca. 10.00 Uhr bis 14.00 Uhr. Wenn Sie dann ab 14.00 Uhr wach ist, möchte sie alle 1 1/2 bis 2 Stunden trinken bzw. nuckeln, da sie auch keinen Schnuller nimmt. Teilweise bekommt sie einen roten Kopf vor lauter Anstrengung und schimpft dann auch (ich denke mal, weil nicht genügend Milch kommt). Sie ist auch sehr schnell fertig mit dem Trinken (ca. 5 Minuten pro Brust). Wenn ich dann Milch von meiner Brust ausdrücken will, kommt nichts mehr. Wenn Sie dann abends ins Bett geht ist natürlich nicht mehr so viel Milch da. Deshalb pumpe ich abends bevor ich ins Bett gehe (ca. 22.30 - 23.30 Uhr) ca. 50 ml ab und gebe ihr diese Milch am nächsten Tag gegen 18.00 Uhr. Ab 17.00 Uhr schreit sie meist nur - vielleicht auch weil sie müde ist. Sie kann aber auch nicht einschlafen. Sie schläft abends und nachts nur an meiner Brust ein. Bevor ich meiner Tochter die abgepumpte Milch gab, benötigte sie ca. 3-4 Stunden, bis sie endlich an meiner Brust eingeschlafen ist. Wie kann ich feststellen, ob die Milch für meine Tochter ausreichend ist? Lt. Kinderarzt nimmt sie gut zu. Nuckelt sie eventuell nur um Nähe und Wärme zu bekommen? (Ich habe noch eine Tochter mit 2 1/4 Jahren). Kann es sein, daß die Zähne einschießen und sie damit Schmerzen hat? Herzlichen Dank für Deine Mühe Ruth
Liebe Ruth, das Verhalten deines Babys ist ganz normal! So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Wird in dieser Situation zugefüttert, so wird in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage eingegriffen und das kann der Beginn des unfreiwilligen, vorzeitigen Abstillens sein. Schau dir dein Baby einmal an. Hier die Kriterien für ein gut gedeihendes Baby: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass“ ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Wenn dein Baby all diese Punkte erfüllt, dann dürfte alles in Ordnung sein. Konnte ich dich beruhigen? LLLiebe Grüße Biggi
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