Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Gute Nacht Brei

Frage: Gute Nacht Brei

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Hallo, meine Tochter wird jetzt 14 Wochen alt, darf ich ihr s.g. Gute Nacht Brei geben oder ist es noch zu früh? Vielleicht was anderes? Karottenmuss? Vielen Danku und schöne Grüße Anna Hahlbohm


Biggi Welter

Biggi Welter

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? Liebe Anna, wenn Sie Ihren Kind etwas Gute tun wollen, dann warten Sie noch eine ganze Weile, ehe Sie mit Beikost beginnen und dann auch bitte keine solchen Dinge wie „Gute Nacht Brei", in denen eine Vielzahl von verschiedenen Nahrungsmitteln und Zusatzstoffen zusammengemischt sind. Für feste Nahrung ist es mit 14 Wochen wohl noch etwas früh. Beikost sollte eingeführt werden, wenn das Baby seine Bereitschaft dafür erkennen lässt. Ich liste Ihnen hier einmal alle Punkte auf, die bei einem gesunden, voll ausgetragenen Baby erfüllt sein sollten, ehe Beikost eingeführt wird: • es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen, • der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. Das ist bei einem gesunden, voll ausgetragenen Kind mit etwa sechs Monaten der Fall. Solange diese Anzeichen nicht zu erkennen sind, ist es bei einem voll ausgetragenen, gesunden Kind in aller Regel noch zu früh für Beikost. Es ist und bleibt eine Tatsache, dass die zu frühe Einführung der Beikost das Allergierisiko erhöht und Darm und Niere belastet (erhöhte Molenlast). Sicher muss kein Kind zwingend genau bis zu dem Tag, an dem es sechs Monate alt wird ausschließlich gestillt werden, wenn es der Mutter vorher in den Teller springt und nicht jedes Kind, das früher Beikost bekommt, wird später deshalb gesundheitliche Probleme bekommen. Doch wir können nun mal nicht vorhersehen, welches Kind es vertragen wird, zu früh Beikost zu bekommen und welches nicht. Insbesondere was Milchprodukte angeht, wird eindeutig zur Zurückhaltung gemahnt. Erliegen Sie auch bitte nicht dem Gerücht, dass Ihr Kind nach Beikost am Abend, länger oder besser schlafen würde, wie es der Name „Gute Nacht Brei" suggeriert. Es ist ein Irrtum - der aber einfach nicht auszurotten scheint - dass sich das Schlafverhalten eines Kindes durch entsprechende Nahrung positiv beeinflussen ließe. Gäbe es die „Wundernahrung", die ruhige Nächte garantiert, wäre sie außerdem längst (mit großem Werbeaufwand bekannt gemacht) im Supermarkt oder der Apotheke zu kaufen und es würde sich jemand eine goldene Nase damit verdienen. Gerade in der Zeit ab etwa vier bis sechs Monate wachen viele Babys (wieder) vermehrt auf. Dies liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung oder eben das Abstillen auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. In Heft 1/2003 des „buLLLetin - die andere Elternzeitschrift für den Still- und Erziehungsalltag" mit dem Titel „Tischlein deck dich" wird das Thema Beikost ebenfalls ausführlich behandelt werden. Sicher wäre dieses Heft auch etwas für Sie. Das buLLLetin kann sowohl im Abonnement als auch als Einzelheft (buLLLetin Versand, Simone Kamer, Neumattstraße 20, CH3053 Münchenbuchsee oder auch beim Stillshop auf dieser Seite) bezogen werden. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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Liebe Biggi, vielen Dank für den ausführlichen Brief zu dem Thema Beikost - hat meine Zweifeln bestätigt. Ich möchte mein Kind auch lieber voll stilen statt sich mit Gläschen beschäftigen. Wenn aber irgendwann die MuMi nicht ausreicht, kann man dann die Pre-Milch zusätzlich zu MuMi nehmen - und gleich lieber HA oder normale? Ich weiß, MuMi ist das beste aber manchmal entscheidet die Natur selbst und man hat darauf keinen Einfluß mehr - übrigens ich beneide alle Mama's, die zu viel Milch haben! Liebe Grüße Anna


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Liebe Biggi, vielen Dank für den ausführlichen Brief zu dem Thema Beikost - hat meine Zweifeln bestätigt. Ich möchte mein Kind auch lieber voll stilen statt sich mit Gläschen beschäftigen. Wenn aber irgendwann die MuMi nicht ausreicht, kann man dann die Pre-Milch zusätzlich zu MuMi nehmen - und gleich lieber HA oder normale? Ich weiß, MuMi ist das beste aber manchmal entscheidet die Natur selbst und man hat darauf keinen Einfluß mehr - übrigens ich beneide alle Mama's, die zu viel Milch haben! Liebe Grüße Anna P.s leider habe ich mich vertan und statt meinen namen deinen geschrieben, tut mir leid - kann ja mal vorkommen wenn man neu ist?! Nicht böse sein!


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