Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Gewichtszunahme normal,Probleme beim stillen

Frage: Gewichtszunahme normal,Probleme beim stillen

danisahne8711

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Unsere Tochter ist knapp sieben Wochen alt. . Sie wiegt 5.100 Gramm. Laut meiner Hebamme eine zu rasante Zunahme,wir sollten sie nicht dick füttern. Bin sehr verunsichert. Ich stille nicht, wir füttern sie mit AptamilPre,bisher immer nach Bedarf. Stimmt es,dass sie am Tag nicht mehr als 750 ml trinken sollte und macht Pre dick? Habe nur eine Woche gestillt. Sie wollte jede Stunde;eineinhalb trinken. Das wurde mir zu stressig. Überlege nun aber wieder zu stillen. Milch ist noch vorhanden,pumpe ca. 4 mal am tag ab (jeweils gute fünf Minuten jede Seite),die Menge beträgt 125 ml,also insgesamt von den vier mal abpumpen,ist das zu wenig? Die abgepumpte Milch bekommt sie ebenfalls. Problem ist,dass meine Tochter nicht mehr richtig saugt an der Brust,was kann ich tun damit es wieder klappt? Hatte und habe immer die Befürchtung,dass ich meine Tochter durchs pure stillen nicht satt bekomme,da sie so oft kam. Bin sehr verunsichert und mit meinen Nerven am ende. Sie weint nach der Flasche,Verdauungsstörungen? Fühle mich so hilflos;gebe ihr schon Sab tropfen. Soll ich eine andere Nahrung ausprobieren? Wir möchten sie nicht überfüttern oder dick füttern! Und ich möchte sie wieder zufrieden sehen! Sie hat einen Trinkrhytmus von ca. 2-3 Stunden und trinkt mal 110 ml,mal nur 80... in der Regel möchte sie alle zwei Std. habe es schon rausgezögert auf 2,5! Kann man Pre nach Bedarf füttern und woran erkenne ich dass diese nicht mehr satt macht? Bitte dringend um Rat und Hilfe. Bin aufgrund der aussagen meiner Hebamme extrem verunsichert!


Biggi Welter

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Liebe danisahne8711, Muttermilch ist der Goldstandard und von allen künstlichen Säuglingsnahrungen ist diesem Goldstandard die Pre Nahrung noch am ähnlichsten. Alle weiteren Nahrungen entfernen sich immer weiter von Goldstandard, was keinerlei Vorteile für die Gesundheit des Kindes bringt. Deshalb ist es nicht sinnvoll und vom ernährungsphysiologischen Standpunkt her auch nicht notwendig, andere Nahrung als Muttermilchersatz zu geben, als eine Pre Nahrung. Pre-Nahrung kann nach Bedarf gegeben werden und ein Baby kann trinken, so viel es mag. Da Ihr Baby ja super zunimmt, wird es auch satt! Wenn Sie sich die Zusammensetzung der künstlichen Säuglingsnahrungen anschauen, dann können Sie sehen, dass Pre Nahrung eindeutig zu bevorzugen ist. Spätestens bei der sogenannten Folgemilch 2 ist es dann sogar so, dass diese kaum noch an die Muttermilch angepasst ist, oft sehr süß ist und von der Zusammensetzung her so, dass sie nicht mehr als ausschließliche Nahrung für das Kind ausreicht. Sie darf deshalb auch nur in Zusammenhang mit Beikost gegeben werden. Es gibt Länder, in denen Folgenahrungen gar nicht erhältlich sind. Eltern erhoffen sich, was die Werbung ja auch deutlich suggeriert, dass ihre Kinder mit einer Folgenahrung seltener gefüttert werden müssen und länger schlafen. Das ist der Hauptgrund, warum diese Nahrungen verkauft werden. Ihr Baby hat sich wahrscheinlich zur Flasche hin abgestillt hat und nicht mehr korrekt und effektiv saugen kann. Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Nun kann ein verhängnisvoller Kreislauf beginnen: da das Kind mit der falschen Technik an der Brust trinkt, wird es an der Brust hektisch, saugt an, lässt wieder los, dreht den Kopf hin und her schluckt viel Luft (die wiederum führt möglicherweise zu Bauchproblemen) und da es die Brust nicht mehr richtig stimuliert kommt es zu einem Rückgang der Milchmenge und damit zu weiterem Zufüttern, wenn dieser Kreislauf nicht unterbrochen wird. Eine Saugverwirrung ist alles andere als lustig und Stillberaterinnen wissen aus Erfahrung nur zu gut, warum sie künstlichen Saugern wie Schnuller und Flasche kritisch gegenüberstehen, denn beide bescheren uns immer wieder eine Menge „Beschäftigung". Wenden Sie sich bitte an eine Kollegin vor Ort, die Ihnen beim Stillen zusehen kann und so sehr viel gezielter helfen kann. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi Welter Pre, 1 oder 2 – was bedeuten die Kürzel der Säuglingsnahrung von Denise Both, IBCLC Die EU Norm unterscheidet zwischen drei verschiedenen Nahrungsarten: • Säuglingsanfangsnahrung • Folgenahrung • Antigen Reduzierte Nahrung Säuglingsanfangsnahrungen sind künstliche Säuglingsnahrungen, die den Nährstoffbedarf eines Babys in den ersten vier bis sechs Monaten als Alleinnahrung decken und zusammen mit geeigneter Beikost das gesamte erste Lebensjahr gegeben werden können. Sie tragen die Silbe "Pre" oder die Zahl "1" im Namen. Unter einer Pre Nahrung wird eine adaptierte Säuglingsnahrung verstanden, die der Muttermilch weitestgehend angeglichen ist, was ihre Zusammensetzung an Mineralstoffen, Kohlenhydraten, Fett und Eiweiß betrifft. Pre Nahrungen können, wie Muttermilch, nach Bedarf (ad libitum) gegeben werden. "1" steht für teiladaptierte Nahrung. Diese Säuglingsnahrung ist zum Teil der Muttermilch angeglichen, enthält mehr Eiweiß und außer Milchzucker noch weitere Zucker sowie Stärke. 1er Nahrung ist nicht so dünnflüssig wie Pre Nahrung und hält länger vor. Teiladaptierte Nahrung sollte nicht nach Bedarf gegeben werden. Folgenahrung wird durch eine "2" gekennzeichnet. Sie ist nicht mehr als alleinige Nahrung für den Säugling gedacht, sondern sollte frühestens ab dem fünften Monat zusammen mit Beikost gegeben werden. Ihre Zusammensetzung unterscheidet sich grundlegend von der der Muttermilch. Für allergiegefährdete Babys, zu denen zur Zeit etwa ein Drittel aller Neugeborenen zählen, gibt es antigen reduzierte Nahrungen, die durch die Abkürzung "HA" erkennbar sind. "HA" steht für hypoallergen und es bedeutet, dass in diesen Nahrungen das Kuhmilcheiweiß in kleinere Bestandteile aufgespalten wurde. Durch die Zerlegung des Eiweißes kann das Allergierisiko verringert werden. Außer den oben aufgezählten Nahrungen gibt es noch Spezialnahrungen (zum Beispiel laktosefreie Säuglingsnahrung oder Nahrungen mit sehr geringem Phenylalaningehalt), die besonderen Situationen vorbehalten sind. So kommt es zwar sehr selten vor, aber es gibt tatsächlich Fälle, in denen ein Baby keine Muttermilch erhalten darf (bei Galaktosämie, einer sehr seltenen Stoffwechselstörung) oder nicht ausschließlich gestillt werden darf (z.B. bei Phenylketonurie (PKU), ebenfalls eine Stoffwechselstörung).


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