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Gewicht?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Gewicht?

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Hallo Biggi, normalerweise sorgen sich Mütter, daß ihre Babys zu wenig zunehmen. Bei mir ist es im Moment umgekehrt. Melanie ist jetzt 5,5 Monate alt und hat jetzt 7,64kg auf 66cm. Stutzig bin ich nur geworden, weil sie seit 5 Wochen nicht gewachsen ist aber eben fast pro Woche 30dag zunimmt. In unserer Mütterrunde ist sie auch die "dickste", obwohl ich mittlerweile die einzige bin, die voll stillt. Ich dachte immer Flaschenkinder werden eher dick. Naja die anderen schlafen auch in der Nacht und sie ißt alle 2h ;-) Kurzum, welche Erfahrungswerte hast Du mit den Gewichten? Ihr Geburtsgewicht war 3,85kg und sie war 53cm. LG Martina


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Liebe Martina, ich kann dich beruhigen :-), Du machst alles richtig. Solange Melanie ausschließlich Muttermilch erhält, legst Du keinesfalls den Grundstein für ein (späteres) Übergewicht. Gestillte Babys gibt es in allen Größen - kleine zierliche ebenso wie kleine rundliche oder lange dünne. Durch das Stillen kannst Du dein Baby nicht überfüttern. Melanie wird perfekt ernährt, wenn sie in den ersten sechs Monaten ausschließlich Muttermilch erhält. Im Gegensatz zur (industriell) stark weiterverarbeiteten Nahrung enthält Muttermilch keine leeren Kalorien. Es gibt keinen Beweis dafür, dass ein gestilltes Kind, das rasch zunimmt, als Erwachsener Gewichtsprobleme haben wird. Im Gegenteil, eine Untersuchung ergab, dass Stillen eindeutig vor Übergewicht im Erwachsenenalter schützt (Kramer 1981). Das Fett, das sich in der relativ passiven Phase vor dem Krabbelalter ansammelt, stellt einen Vorrat für die sehr aktive Phase dar, in der das quirlige Krabbelkind keine Zeit zum Essen haben will. Im Alter von ein bis zwei Jahren werden die Kinder, die schnell zugenommen haben, gewöhnlich von alleine schlanker. Es ist gefährlich, das Wachstum des Babys dadurch einzuschränken, dass man das Baby auf Diät setzt. Ein kleines Kind braucht Nahrung, um alle Arten von Zellen zu bilden, Hirn- und Nervenzellen ebenso wie Fettzellen. Genau wie beim Erwachsenen variiert der kindliche Nahrungsbedarf von einem Baby zum anderen. Die frühe Einführung von fester Kost kann sogar zur Überfütterung führen, daher ist es besser nach dem sechsten Monat weiterhin zu stillen und im ersten Lebensjahr die Muttermilch als Hauptnahrungsquelle zu betrachten. In diesem Alter sollte die zusätzliche Kost lediglich als Ergänzung angesehen werden. Habe noch einen Artikel, der dich endgültig beruhigen wird :-), ich hänge ihn dir an. LLLiebe Grüße Biggi Neue Studie zum Thema Stillen und Übergewicht bei Kindern Eine kürzlich in Bayern durchgeführte Studie (die derzeit größte dieser Art) befasst sich mit dem Thema „Übergewicht bei Kindern". Im Rahmen dieser Untersuchung wurden mehr al 9000 Kinder von der Geburt bis zum Alter von sechs Jahren beobachtet. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass gestillte Babys ein geringeres Risiko für Gewichtsprobleme im Kindesalter haben. Die Ergebnisse dieser Studie könnten eine wichtige Rolle bei der Förderung des Stillens in den Industrienationen spielen. Bei der Durchführung der Untersuchung wurden die folgenden Faktoren berücksichtig: • Geburtsgewicht des Kindes? • Seine Essgewohnheiten? • Der Soziale Status der Familie? • Wie alt sind seine Eltern und Geschwister? • Wieviel Bewegung hat das Kind im Freien? • Hat das Kind ein eigenes Zimmer? Es ergaben sich Hinweise darauf, dass eine drei- bis viermonatige Stillzeit die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind mit sechs Jahren übergewichtig ist um 33 % verringert. Kinder, die sechs Monate lang ausschließlich gestillt wurden, hatten ein um 43 % geringeres Risiko, bei einer Stillzeit von mehr als einem Jahr war das Risiko sogar um 72 % geringer. Die Wissenschaftler glauben, dass das Stillen auch eine Rolle bei der Verhütung von Übergewicht im Erwachsenenalter spielt. Bei mit künstlicher Säuglingsnahrung gefütterten Kindern lässt sich ein höherer Insulinspiegel im Blut nachweisen, der zu vermehrten Fettablagerungen beitragen könnte. Der Fett- und Eiweißgehalt der Muttermilch unterschiedet sich deutlich von dem der künstlichen Säuglingsnahrung. Muttermilch enthält genau die Eiweißmenge, die ein Baby braucht. Die Eiweiße in der Mutermilch können vom Körper leichter aufgenommen werden, als die in künstlicher Säuglingsnahrung enthalten sind. So wird bei gestillten Kindern kein Eiweiß gespeichert, das später in Fett umgewandelt wird und dadurch verringert sich das Risiko für Übergewicht. Die Verhütung von Übergewicht bei Kinder dürfte eine sinnvolle Maßnahme zur Vorbeugung gegen spätere Herzkrankheiten sein. Zudem sind Maßnahmen zur Gewichtsreduzierung bei Kindern teuer und vielfach nicht erfolgreich. Nach einer Presseerklärung der La Leche League International vom 29. Juli 1999 zusammengefasst und übersetzt von Denise Both


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