Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, habe ein paar Fragen an Dich. Unser Sohn wurde 6 Monate ohne Probleme voll gestillt. Hatte mich gut vorbereitet und es ist alles so gelaufen wie ich es mir vorgestellt habe! Unser Kleiner hat allerdings von Anfang an nur eine Brust leer getrunken und kam die ersten Monate aller 2 Stunden (auch nachts) - das war ziemlich anstrengend für mich. Ich habe immer wieder versucht, daß er beide Brüste leer trinkt, war nichts zu machen. Nur an Sonn- und Feiertagen! Seit Anfang des 7.Monats bekommt er Beikost. Mittlerweile sind wir Ende 8. Monat und er ißt meines Erachtens viel zu wenig. Mittags ein paar Löffel (5-6 TL)Kartoffel/Gemüse-Brei und das wars. Nachmittags will er auch nicht mehr Brei, wieder 5 - 6 Teelöffel und das wars dann. Bei Obstbrei verzieht er auch das Gesicht. Lege ich ihn dann an ist die Welt für ihn wieder in Ordnung. Den Brei für den Nachmittag bereite ich übrigens mit abgepumpter Muttermilch zu. Von 150 ml (Rezeptbasis) nehme ich manchmal nur 75 ml, da er eh so gut wie nichts ißt. Das Abpumpen mache ich übrigens mit einer sehr einfachen Milchpumpe (Versandhaus Walz) ohne Probleme (bis auf den Zeitaufwand). Jetzt ist er in der 32. Lebenswoche und wiegt gerade mal 7.100 gr bei 69 cm. Bei der letzten Untersuchung U5 am 10.5. wog er bei 66 cm 6.880 gr. Ist das vom Zeitraum her nicht ein bißchen wenig bezüglich der Gewichtszunahme? Er ist sehr zierlich und im Vergleich zu seinen Altersgenossen immer der dünnste. Allerdings ist er sehr quirrlig und kurz vor dem Krabbeln. Er war schon sehr früh recht beweglich. In den Schränken räumt er auch schon rum, sofern er hinkommt. Für die Energie, die er verbrät müßte er vielmehr essen meine ich. Wir haben bei der Mumi auch mal den Fettgehalt gemessen: zwischen 15 und 17 %. Wieviel ml/l MuMi/Milch sollte denn ein Baby am Tag trinken? Wie geht es weiter mit dem Stillen? Wollte ihm die Chance geben, sich selber abzustillen (höre nicht auf Mutter, Schwiegermutter ...)Reicht der Milchanteil an Mumi bis zum Ende des 1. Lebensjahres. Oder muß man auf Industriemilch umspringen? Stille übrigens von anfang an nach Bedarf. Sorry war doch recht lang geworden! Schönes Wochenende. Grüße Katrin
Liebe Katrin, Babys nehmen in Schüben zu und nicht linear und mit zunehmendem Alter verlangsamt sich die Gewichtszunahme. Die durchschnittliche Gewichtzunahme vom vierten bis sechsten Lebensmonat beträgt pro Woche etwa 85 bis 142 g, ab sechs Monate verringert sie sich weiter auf 42 bis 85 g wöchentlich. Du schreibst, dass dein Kind zu wenig isst. Der Begriff BEI-Kost sollte wörtlich verstanden werden, es ist ergänzende Kost, die die Muttermilch nicht ersetzen, sondern ergänzen soll. Sollte die Muttermilch durch die Beikost ersetzt werden, würde es Anstatt-Kost heißen. Wird in Zusammenhang mit der Beikostmahlzeit gestillt, kann das Kind außerdem einige Nährstoffe aus der Beikost besser aufnehmen und verwerten. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Es ist möglich ein Kind deutlich länger als sechs Monate ausschließlich mit Muttermilch zu ernähren. Die Hauptsorge, die dann in Bezug auf Mangelerscheinungen erwähnt wird, ist in den meisten Fällen das Eisen. Eine finnische Studie ergab jedoch, dass bei neun Monate alten Kindern, die immer noch ausschließlich gestillt werden, ein Eisenmangel in weniger als 25 % der Fälle auftritt. Ohnehin ist der Zeitpunkt, wann ein Baby Beikost erhalten muss recht willkürlich gewählt und hat sich im Laufe der Zeit immer wieder verändert, ohne dass es einen echten Beweis für die absolute Richtigkeit des jeweiligen Zeitpunktes gibt. Muttermilch enthält zwar weniger Eisen als zum Beispiel künstliche Säuglingsnahrung oder Kuhmilch, doch die Verfügbarkeit des Eisens in der Muttermilch ist um ein Vielfaches höher als die des in der künstlichen Säuglingsnahrung enthaltene Eisen. Hier auch noch ein Auszug aus einem Artikel von Dr. Alfredo Piscane anlässlich der 15.internationalen LLL-Konferenz in Washington. „Zusammenfassend ist festzustellen, dass ein gesunder vollgestillter Säugling seinen Zeitpunkt des ersten Zufütterns selbst bestimmen kann, ohne Bedenken dadurch einem Eisenmangel ausgesetzt zu werden. Selbst bei Kindern, die sich dem ersten Geburtstag nähern, hat der Autor keine Bedenken, wenn sie einen fitten Eindruck machen. Niedriger Eisengehalt im Blut des Kindes ist nur behandlungswürdig bei gleichzeitigen anderen Krankheitsanzeichen. Seiner Meinung nach sind die festgelegten Grenzwerte (auch in der Schwangerschaft) überholungsbedürftig und wenig gesichert. Tatsächlich erhöht sich die Gefahr einer Anämie bei zu früher Beikost, wenn sie nicht sehr eisenhaltig ist, da die optimale Eisenaufnahme der Muttermilch durch Beikost behindert wird. Es wird 50% des Muttermilcheisens resorbiert, aber nur 5% bei Flaschennahrung! Zuviel Eisen erhöht evtl. eine mögliche Erkrankung wie z.B. Malaria und ist gefährlicher als ein Eisenmangel. Bei sechs Monaten ausschließlich muttermilchernährten Kindern liegt die Gefahr einer Anämie bei 4%. Bei den jetzt noch gültigen Grenzwerten ändern wir das, was sich seit einer halben Millionenjahre bewährt hat. Bei der LLL-Europakonferenz in Nottingham im letzten Sommer hat ein spanischer Kinderarzt einen sehr interessanten Vortrag zum Thema „Essen" gehalten. Dr. Gonzales hat eine Aufstellung gemacht, wie viel Muttermilch (MM) ein Baby im Alter zwischen neun und zwölf Monaten benötigt, um den empfohlenen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen zu decken: Energie: 830 kcal = 1185 ml MM Eiweiss: 9,6 g = 910 ml MM Vitamin A: 350 µg = 700 ml MM Vitamin B: 0,4 µg = 412 ml MM Vitamin C: 25 mg = 625 ml MM Diese Angaben zeigen, dass Muttermilch den Bedarf des Kindes an vielen Nährstoffen lange zu decken vermag und nicht unbedingt Eile geboten ist, das Kind zum Essen zu zwingen. Lass dich wirklich von deinem Kind leiten und wenn es dir zeigt, dass es etwas anderes außer Muttermilch haben will, dann geh auf dieses Anzeichen ein.. Ganz sicher reicht deine Milch deinem Kind, so lange Du dein Kind noch mind. zweimal täglich stillst, braucht es weder Ersatz- noch Kunstmilch. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind entsprechend häufig gestillt, braucht es keine andere Milch und auch keinen Milchbrei und die Beikost kann aus Getreide, Obst, Gemüse und eventuell Fleisch bestehen, ohne irgendwelche Milchprodukte. Nach dem ersten Geburtstag benötigt ein Kind etwa 350 ml Milch (oder etwas mehr als einen kleinen Joghurt) und 20 g Käse, um seinen Milchbedarf zu decken. Mehr sollte es dann auch zusätzlich zur Muttermilch nicht sein, wenn dann noch gestillt wird. Du kannst dein Kind auch länger als ein Jahr stillen, die WHO empfiehlt heute, alle Kinder mind. Zwei Jahre lang zu stillen! Wenn Du nähere Infos dazu möchtest, gib doch mal das Stichwort „Langzeitstillen“ in der Suchfunktion ein. LLLiebe Grüße Biggi
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