Hallo Biggi,
ich habe dir schon mal geschrieben. Mittlerweile stillt mein Sohn (26 Monate) fast voll tagsüber seit das Baby da ist (16 Tage). Ich bin mit meinen Nerven am Ende, ich schlafe wenn überhaupt nur 2 Stunden nachts und nicht mal mittags kann ich Schlaf nachholen, weil mein Ältester auch da alle 10-20 Minuten aufwacht. Er kann ohne Stillen nicht einschlafen und braucht mindestens 1 Stunde an der Brust. Wenn er wenigstens mal paar Stunden schlafen würde, aber er steht immer alle 10-20 Minuten auf. In der Zeit während ich den Großen stille, streichel ich mit einer Hand das Baby, weil es ohne mich nicht schlafen kann. Wenn ich die Brust dem Großen verweigere, weint er total verzweifelt. Er lässt sich nicht von meinem Mann Einschlafbegleiten und auch nicht durch Streicheln oÄ von mir. Ich bin so müde und brauch so dringend Schlaf. Egal wie oft ich mit ihm spiele tagsüber, es ändert nichts an seinem Schlafverhalten. Viele haben mir geraten ihn abzustillen. Was soll ich tun, damit wir alle ausreichend Schlaf bekommen?
von
Umm Abdullah
am 26.02.2018, 15:46
Antwort auf:
Führt Abstillen zum Durchschlafen?
Liebe Umm Abdullah,
Dein Kind scheint gerade wirklich viel Halt zu suchen und vergewissert sich andauernd, dass Du da bist.
Im Moment würde das Abstillen die Situation eher verschärfen denke ich, aber Du brauchst Hilfe.
Wichtig ist auch, dass Du weißt, dass dies zwar eine lange Phase ist, aber sie WIRD vorbei gehen! Bis dahin ist es meist einfacher, das Drumherum zu ändern, als das Kind.
• Nimm ALLE Hilfe an, die Du bekommen kannst. Erkundige dich mal, ob Du nicht eine Haushaltshilfe bekommen kannst (wegen absoluter und chronischer Erschöpfung). Möglicherweise kann dir auch deine Mutter, Schwiegermutter, Schwester oder eine Freundin (selbstverständlich auch das männliche Pendant dazu) etwas unter die Arme greifen. Das können ganz simple Dinge sein z.B. einmal alle Fenster putzen, deinen Bügelkorb leerbügeln, einige vorgekochte Mahlzeiten für deine Tiefkühltruhe, ein Nachmittag Babysitten während Du schläfst oder sonst etwas für dich tust ...
• Vielleicht findest Du auch einen verantwortungsbewussten Teenager, der gegen geringes Entgelt bereit ist, mit deinem Kind zu spielen oder spazieren zu gehen. In dieser Zeit solltest Du dann aber wirklich entweder schlafen (bzw. ruhen) oder DIR etwas Gutes tun.
• Lass den Haushalt auf Sparflamme laufen. Nicht alles muss gebügelt werden. Wenn Handtücher nach dem Baden und Duschen wieder aufgehängt werden, statt auf dem Fußboden zu landen, können sie mehrmals benutzt werden, das spart Wäsche. Es ist nicht wesentlich mehr Arbeit die doppelte Menge Spaghettisoße zu kochen, aber Du hast dann eine fast fertige Mahlzeit für die Tiefkühltruhe. Es schadet nicht der Gesundheit der Familie, wenn Du die Fenster erst wieder im nächsten Jahr putzt. Du wirst sicher einiges finden, was im Haushalt nicht so perfekt gemacht werden muss.
• Achte darauf, dass Du genügend isst und trinkst. Du musst keine perfekten Menüs kochen und essen, einigermaßen ausgewogen reicht und es darf auch Tiefkühlgemüse statt frischem Gemüse sein (dann sparst Du dir auch das Schälen und Putzen). Eine hungrige Mutter ist nicht so belastbar.
Überlege dir auch einmal zu einem Stillgruppentreffen zu gehen und tausch dich dort mit den anderen Müttern aus. Vielleicht hast Du sogar das Glück so wie ich vor Jahren, dass Du dort Mütter oder eine Stillberaterin kennen lernst, die bereits ältere Kinder haben und Du kannst miterleben, dass es sich lohnt noch etwas durchzuhalten.
Ich hoffe, die Antwort hilft dir weiter.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 26.02.2018