Meine Tochter ist fast 11 Monate alt und schläft leider immer noch sehr schlecht. Ich stille sie jetzt nur noch vor dem /zum Einschlafen, wenn es sein muß nachts und am frühen Morgen (ca. 5 Uhr), dann schläft sie nochmal bis 7. Nun ist es so dass sie leider immer noch sehr schlecht schläft , nachts gelingt es mir manchmal sie nur mit Tragen wieder zu beruhigen und wieder in ihr Bett zu legen. Manchmal allerdings schreit sie so extrem und lässt sich durch nichts außer die Brust wieder beruhigen. Ich versuche jetzt auch langsam das Stillen aus dem Abendritual rauszunehmen, d.h. sitzend zu Stillen und sie danach noch wach in ihr Bett zu legen damit sie lernt selbst einzuschlafen. Tagsüber schläft sie durch Tragen oder im Kinderwagen ein, von selbst eigentlich noch nie. Eindeutig nach der Brust verlangt sie kaum noch.Tagsüber hat sie schon lange kein Interesse mehr dran. Nur diese Assoziation mit Beruhigung, Runterkommen am Abend hat sie noch. Leider nimmt sie den Schnuller nur zum dran Herumbeissen, einmal ist sie dabei aber auch schon eingeschlafen. Sie trinkt seit Beikosteinführung aus einer Schnabeltasse Tee oder Wasser. Daher meine Frage: Ich möchte innerhalb der nächsten 3 Monate abgestillt haben, da ich dann wieder arbeite und auch Nachtdienste habe.
Ein Fläschen hat sie bisher nie genommen, habe es allerdings auch schon lange nicht mehr versucht. Soll ich die Stillmahlzeiten (also abends, evtl. wenn es sein muß nachts und morgens) durch Fläschen ersetzen ( Pre-Nahrung oder etwas anderes?) Oder reicht es wenn sie nur tagsüber isst und trinkt? Das tut sie sher gut mittlerweile! Für ihr Nuckelbedürfnis habe ich aber noch keinen richtigen "Brustersatz" gefunden. Ich erhoffe mir durchs Abstillen auch ruhigere Nächte wenn sie es vielleicht schafft von selbst weiterzuschlafen.
Vielen Dank für Ihre Hilfe!
von
sunflower008
am 28.05.2013, 11:01
Antwort auf:
Abstillen ohne Fläschen? Durchschlafen?
Liebe sunflower008,
Du musst dir bewusst sein, dass sich durch das Abstillen dein Leben keineswegs auf wundersame Weise positiv verändern wird. Falls Du diese Vorstellung haben solltest, könntest Du eine herbe Enttäuschung nach dem Abstillen erleben.
Dein Kind wacht wahrscheinlich nicht auf, weil es Hunger hat, sondern DEINE Nähe sucht. Wenn Du jetzt abstillst, wird dein Kind wahrscheinlich noch sehr viel anhänglicher sein und genau so oft aufwachen wie bisher.
Wenn allerdings Mama auf dem Zahnfleisch geht, dann ist das ebenso ernst zu nehmen, denn es soll sich ja keine Mutter aufopfern für ihr Baby, sie selbst soll auch glücklich und gesund sein!! Es kann also nötig sein, dem Baby beizubringen, dass Mama eine Stillpause braucht in der Nacht. Wie das funktionieren kann (aber nicht bei allen auch wirklich funktionieren wird, wenn sie eben noch nicht reif sind dafür), hat unter anderem Elizabeth Pantley einfühlsam erarbeitet. Ihr Buch "Schlafen statt Schreien" zeigt einen Weg auf, das Kind zum längeren Schlafen in der Nacht zu bewegen.
Von ihr stammt etwa diese Idee zur Einführung einer "stillfreien Zeit":
Mit fast 12 Monaten kann deine Kleine vielleicht wirklich schon verkraften, ein paar Stunden lang in der Nacht nicht zu stillen, vor allem wenn sie in der restlichen Zeit nach Bedarf gestillt wird und vielleicht auch ganz viel im Tragetuch sein darf.
Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei.
Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann.
Natürlich kannst Du ihm während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird.
Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Einen "Knacks" beim Kind brauchst du nicht befürchten, wenn du ihm wirklich beistehst und ihn nicht "strafst" für seine natürliche Reaktion auf diese Veränderung.
Nur wenn sich dein Kind über mehrere Tage hinweg gegen diese stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass es noch zu früh ist und du vielleicht einfach noch ein paar Wochen warten und durchhalten solltest..
Evtl. ist es auch wirklich sinnvoll, die Flasche anzubieten, probiere es einfach aus!
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 28.05.2013