Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Frühchen von Flasche auf Stillen umstellen- wie?

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Frühchen von Flasche auf Stillen umstellen- wie?

ErsterVersuch

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Hallo! Mein Sohn ist bei 34+2 geboren und lag jetzt 2 Wochen auf der Neo, seit ein paar Tagen sind wir zuhause. Zu Beginn hatte er eine trinkschwäche und bekam die Milch teilweise sondiert. In der Klinik wollten sie eine rasche Gewichtszunahme erreichen und Kontrolle haben wie viel er zunimmt, er bekam deshalb die abgepumpte Milch mit dem Fläschchen. Ich habe ihn dann mehr oder weniger eigenmächtig dort schon einmal täglich angelegt um das zu üben. Zu Anfang habe ich dabei eine Wiegeprobe gemacht. Zuletzt hatte er 25g mehr nach dem Stillen. Zu mir- ich bin super in die Milch gekommen durchs pumpen, ich pumpe immer zu seinen Mahlzeiten so 6-8x/Tag für 10-15 Minuten und habe über den Tag so 1000-1300ml. Habe auch einen ausgeprägten milchspendereflex- wenn er einmal angesaugt hat läuft ihm die Milch echt entgegen aus der Brust. Seit wir jetzt zuhause sind (geburtsgewicht 2050g, entlassgewixht 2360g, aktuelles 2420g) lege ich ihn zweimal täglich an- einmal am Vormittag und dann einmal am spätnachmittag. Dazwischen bekommt er 1-2x die Flasche. Wiegeprobe mach ich nicht mehr, das stresst mich eher. Er dockt an und trinkt gut, es schmatzt und man hört ihn gut schlucken, er trickst zwischen 10 und 15 min pro Brust, geht dann aber meist auch noch an die andere. Zwischendurch muss ich ihn meist wach wickeln. Nach 30-45 Minuten verweigert er dann die Brust und will nicht mehr. Meist zeigt er aber schon wenige Minuten später noch deutliche Hungerzeichen und trinkt wenn man ihm dann die Flasche anbietet noch so 20-40ml. An die Brust will er dann nicht nochmal, das habe ich probiert. Meine Hebamme meinte die Mahlzeit an der Brust wirke auf sie wie eine komplette Mahlzeit und ich solle ihm danach einfach nicht noch die Flasche anbieten aber dann kommt er total aus dem Rhythmus- dann meldet er sich schon nach 1-2 Stunden (statt 3-3,5 wie sonst) und trinkt dann aber nur die 20-40ml Nachschlag (normal 60-90ml/Mahlzeit) und danach meldet er sich dann erst nach den normalen 3 Stunden- unterm Strich lässt er so also fast eine Mahlzeit komplett aus. Da habe ich sorge dass er dann nicht gebaut zunimmt... Also meine Frage: soll ich ihm nach dem Stillen noch die Flasche anbieten oder nicht? Oder soll ich ihm so ein brusternährungsset besorgen und ihm darüber noch was dazu geben? Wann soll ich anfangen mehr Mahlzeiten zu Stillen? Ich pumpe übrigens nach dem Stillen noch ab- die gegähnt des abstillend durch das zufüttern sehe ich also nicht... Liebe Grüße und vielen Dank schonmal!


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Liebe ErsterVersuch, auf jeden Fall empfehle ich dir, auch eine Beraterin vor Ort zu suchen, denn gerade bei späten Frühchen kann man zusätzliche Hilfe gut brauchen :-) Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC). Gut, dass du keine Wiegeprobe mehr machst - die ist in der Regel gar nicht genau genug, stresst aber enorm - und Stess ist nicht gut für den Milchfluss! Sinnvoller ist es, entweder nur auf die Gewichtsentwicklung zu schauen (in den ersten zwei Monaten sollte die Gewichtsentwicklung etwa 170 bis 330 Gramm pro Woche betragen) und wenn man Zweifel daran hat, ob das Baby genug trinkt, einen Windeltest zu machen. Du kannst entweder die einzelnen Windeln wiegen, oder besser noch die von 24 Stunden sammeln, wiegen, und das Gewicht mit der gleichen Anzahl trockener Windeln vergleichen. So erhalten wir über die Ausscheidungen grob Aufschluss darüber, wie viel dein Kind trinkt. Für die Ausscheidungen bei einem ausschließlich gestillten Baby gelten die folgenden Anhaltswerte: 3. - 10. Tag: 50 - 300 ml pro Tag, 2. Monat: 250 - 400 ml pro Tag - du siehst also, die Spanne ist weit! Was das Fläschchen betrifft: Du könntest probieren, ihm statt der Flasche immer dann, wenn er Hungerzeichen zeigt, wieder die Brust anzubieten. Es spricht nichts dagegen, dass er z.B. nur 15-20 Minuten trinkt (und nur eine Seite) und dafür stündlich (dann die Brüste abwechseln). Da du so gut in der Milchbildung bist, hast du ja auf jeden Fall genug. Und wenn er noch zu wenig ausdauernd ist, um lang zu trinken, dann kann er doch einfach häufiger und kurz an die Brust. Neu- und vor allem Frühgeborene profitieren übrigens auch sehr davon, wenn sie intensiv getragen werden, im Tragetuch oder einer guten Tragehilfe, und dabei viel Hautkontakt bekommen. Das unterstützt ihre neurologische Reifung! Lieben Gruß, Kristina


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