Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

flache/wunde Brustwarzen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: flache/wunde Brustwarzen

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Hallo liebe Biggi, ich bin inzwischen echt verzweifelt. Meine Brustwarzen sind inzwischen seit 3 Wochen wund. Ich habe schon alle möglichen Cremes und Salben (Garmastan, Ringellume, Teebaum-Rose-Balsam, seit 2 Tagen auch Lansinoh), Rotlicht und Brustschilder probiert, aber das bringt alles keine grundlegende Besserung. Auch mit Abpumpen und MM in der Flasche füttern habe ich es versucht, aber nachdem ich wieder angefangen habe zu stillen ist wieder alles offen. Aufgrund meiner linken besonders flachen Brustwarze haben sie mir im Krankenhaus nach 3 Tagen vergeblichen Versuchen des Anlegens Stillhütchen verpasst. Bei meiner großen Tochter hatte ich damals auch Stillhütchen und konnte damit auch relativ problemlos volle 6 Monate stillen. Leider klappt das diesmal nicht so gut. Mein Sohn Benedikt (4Wochen) saugt sehr stark und hat großen Hunger. Mit der Milchmenge habe ich aber keine Probleme. Nun habe ich heute bereits mit einer Beraterin von LLL in meiner Nähe telefoniert. Sie riet mir, ihm das Trinken mit den Stillhütchen abzugewöhnen. Daraufhin habe ich mehrere Versuche gemacht, leider ohne großen Erfolg. Als erstes erkennt er den Reiz mit dem Kitzeln durch die Brustwarze an der Lippe nicht als solches und öffnet seinen Mund nicht weit genug. (sobald er das Hütchen jedoch spürt sperrt er den Mund auf.) Falls er dann trotzdem den Mund öffnet,erfasst er die Brustwarze mit -hof nicht. Sie rutscht immer wieder aus seinem Mund bevor er ansaugt. Schließlich wird er irgendwann wütend und schreit nur noch vor Hunger. Dann muß ich doch wieder das Hütchen draufsetzen und er trinkt wieder gut. Hier nun endlich meine Frage: Gibt es einen Trick, damit er die Brust richtig fasst und nicht wieder loslässt? Gibt es noch eine Möglichkeit, damit die Warzen nicht wieder wund werden? Ich bin inzwischen schon fast soweit, daß ich abstillen will. Wie sollte ich hierbei vorgehen, mit Tabletten den schnellen Weg oder langsam nach und nach eine Mahlzeit ersetzen? Ich habe ja aber sehr viel Milch und Angst, daß ich dann einen Milchstau bekomme (hatte ich auch schon vor 3 Wochen). Vielen Dank für Deine Antwort. Susanne mit Barracuda-Benedikt


Biggi Welter

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? Liebe Susanne, vom medikamentösen Abstillen wird dir eine Stillberaterin abraten. Die Nebenwirkungen dieser Mittel können enorm sein, in vielen Ländern sind Prolaktinhemmer zum Abstillen sogar gar nicht mehr erlaubt. Dein Kind muss (wieder) lernen die Brust richtig zu fassen und korrekt zu trinken. Zur Zeit ist es offensichtlich absolut verwirrt und zwar so weit, dass selbst die üblichen Reflexe nicht mehr einsetzen, es ist regelrecht auf das Stillhütchen konditioniert. Ein Weg den Du jetzt gehen kannst, ist der, der auch bei saugverwirrten Kindern eingeschlagen werden kann. 1. Tag: Keine Flaschen, keine Brust An diesem Tag erhält das Baby seine Nahrung über eine alternative Fütterungsmethode (z.B. Pipette, Löffel, Becher, bei Hohlwarzen KEINE Fingerfütterung). Wenn eine Pipette oder ein Becher benutzt werden, sollte das Baby aufrecht auf dem Schoß gehalten werden, um ein Verschlucken und Einsaugen von Flüssigkeit in die Lunge zu vermeiden. 2. Tag: Keine Flaschen, die Brust wird nur zum Trösten angeboten Jetzt ist das Baby möglicherweise bereit, dicht an der nackten Brust der Mutter gehalten zu werden, während die Nahrung verabreicht wird. Die Mutter kann dem Baby die Brust nach jedem Füttern zum Trost anbieten, ebenso, wenn sie merkt, dass das Baby saugen möchte. Dreht es sich von der Brust weg, kann es „gebündelt" (mit rundem Rücken in eine Decke gewickelt) und beruhigt werden, bevor ihm die Brust wieder angeboten wird. Das Baby braucht möglicherweise noch einen weiteren Tag, bevor es bereit ist, auf die Brust überzugehen. Es sollte nicht gezwungen werden. Übergang zur Brust: Akzeptiert das Baby die Brust zur Beruhigung, kann die Mutter versuchen, es zu stillen und zwar eine halbe Stunde bevor es wahrscheinlich richtig hungrig ist. Zu diesem Zeitpunkt akzeptiert das Baby im allgemeinen das Stillen. Während dieser Zeit erhältst Du deine Milchmenge mit Abpumpen aufrecht. Dabei ist es wichtig, dass Du eine Pumpe verwendest, die effektiv arbeitet und zu dir passt. Leider gibt es Pumpen, die für den ihnen zugedachten Zweck nicht geeignet sind und die Mütter sind nur frustriert und glauben, sie hätten nicht genügend Milch. Die besten Erfahrungen habe ich in Situationen wie dieser mit vollautomatischen, elektrischen Kolbenpumpen (wenn möglich mit Doppelpumpset) gemacht. Diese Pumpen werden im deutschsprachigen Raum von den Firmen Medela und Ameda vertrieben. Wenn dein Arzt dir ein Rezept für eine Pumpe + Zubehör ausstellt, übernimmt die Krankenkasse die Kosten. Ich kann dir allerdings wirklich nur wärmstens empfehlen noch die Unterstützung durch eine Stillberaterin vor Ort zu suchen, die dir zeigt, wie Du bechern kannst und auch wie Du eine Pumpe korrekt verwendest. LLLiebe Grüße Biggi


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Hi, hatte das gleiche Problem, ich habe am Anfang mit einem Kirschsauger über der Brustwarze gestillt und nun geht es ohne, ob es damit zusammen hängt weiss ich nicht, hat aber bei meinen flachen Brustwarzen zum Erfolg geführt. Meine Brustwarzen waren dann aber durch einseitiges Anlegen/ Stellung usw. völlig kaputt und die Hebamme Martina Höfel riet mit alle Salben weg zu lassen und nur die Brustwarze an der Luft trocknen lassen und Puderzucker darüber zu streuen. Muss beim stillen nicht abgewaschen werden. Nach 2 Tagen war alles o. k. und ist nicht wieder aufgegangen. Liebe Grüsse Lisa


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Hallo Lisa, vielen Dank für Deine Antwort und Deinen Tipp. Aber was ist denn ein Kirschsauger? Viele Grüße Susa


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