Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Evtl. Alternative zu TK-Milchvorrat

Biggi Welter

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Frage: Evtl. Alternative zu TK-Milchvorrat

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Hallo, ich bin sehr dankbar, dass ich nun weiß, dass meine Milch durch rasches Abkochen ihren guten Geschmack behält! Nun geht es jedoch in wenigen Wochen los mit meinem unregelmäßigen Dienst, und es ist nicht so einfach, genug MuMi bereitzustellen: Vor allem abends lässt sich Ruth gerne total unregelmäßig und eher oft stillen, und ich habe null Ahnung, wieviel Milch sie da eigentlich braucht. Beim Pumpen bekomme ich höchstens 60-80ml heraus, die trinkt sie aus der Flasche in einer solchen Geschwindigkeit weg, dass sie anschließend an der leeren Flasche weitersaugt, als wundere sie sich, wie das schon alles gewesen sei. Ich habe nicht die Zeit und die Kraft, so oft abzupumpen, dass ich für einen Abenddienst (bis 4 Std. Trennung) mehrere Portionen bereit habe, und das mehrmals pro Woche. Habe ich vormittags Dienst, dann hält sie fast ganz ohne Milch so lange durch, da würde eine Portion reichen. Nachmittags haben wir noch nicht getestet. Aber in meinem (Orchestermusiker)-Dienst gibt es immer nur eine kurze festgelegte Pause, da kann ich dann nur schwierig abpumpen. Habe das damals schon bei Felix gemacht, aber da kam aus beiden Seiten mehr Milch (er hat immer auch beide Seiten getrunken, im Gegensatz zu Ruth). So hatte ich dann zwar die Menge, aber ohnehin keine Abkochmöglichkeit, und wunderte mich anschließend nur, warum er diese Milch dann nicht wollte. Ich müsste also grundsätzlich eher neben der Arbeit, nicht währenddessen, abpumpen. Lange Rede, kurzer Sinn: Es ist nicht so leicht, im Berufs- und Haushaltsalltag mit mittlerweile drei Kindern immer genug Milch für Ruth da zu haben. Sie wird im Ernstfall gut 5,5 Mon. alt sein. Nun frage ich mich, wäre da vielleicht doch eine Packung Pre angebracht? Wäre auch in diesem Alter noch HA sinnvoll (Allergierisiko ist gegeben)? Ich bin nach längerer Geschichte mit dem ersten Sohn generell nicht mehr so überzeugt vom Nutzen von HA, aber das ist eine andere lange Geschichte. Oder sollen wir gleich versuchen, ihr etwas Beikost anzubieten, so dass wir um künstliche Milch ganz herumkommen? Beim dritten Kind sieht man alles etwas lockerer: Ich würde in dem Fall nicht klassisch mit Gemüse beginnen, sondern unter den gegebenen Umständen etwas Sättigenderes, nämlich ein Getreide. Ich denke da an Hirse, weil glutenfrei, mineralstoffreich und später selten in Gebrauch - ich koche nie Hirse, weil von uns Großen keiner die mag. Sollte Ruth also dagegen allergisch werden, würde das keine große spätere Einschränkung zur Folge haben. Also Hirsebabybrei mit Wasser und Öl, dazu dann eine aufgetaute Portion MuMi, später dann auch etwas Obst in den Brei. Oder lehnen Babys reines Getreide erfahrungsgemäß sowieso ab? Doch erst etwas Süßliches wie Banane? Müsste die dann gekocht werden? Oder ist das alles Quatsch, weil sie zu jung dafür ist? LG, Eemily


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Liebe Eemily, ich kann es gut verstehen, dass es nicht leicht für dich und selbstverständlich kannst Du auch Pre-Milch geben, wenn es okay für dich ist. In wie weit bei allergiegefährdeten Kindern die Gabe von HA Nahrung ab der Einführung von Beikost noch sinnvoll ist, darüber streiten die Experten. Da HA Nahrung jedoch recht bitter schmeckt, wird sie von vielen Stillkindern auch sehr vehement abgelehnt. Ganz allgemein kann als Ersatz für die Muttermilch eine Pre Nahrung gegeben werden und zwar das gesamte erste Lebensjahr hindurch. Wenn Ruth bereit ist für Beikost, kannst Du auch damit ohne Weiteres anfangen und ab dem sechsten Monat brauchst Du auch keine Sorge wegen dem Gluten zu haben. Gluten sollte nur in den ersten sechs Monaten vermieden werden. Zöliakie, die Krankheit die auf einer Unverträglichkeit des Glutens beruht ist keine Allergie im landläufigen Sinn, der durch Vermeidung des Glutens länger als sechs Monate vorgebeugt werden kann. Im Rahmen der Allergievorbeugung ist es nicht notwendig auf Gluten zu verzichten. Es ist sogar von Vorteil, wenn Kinder im zweiten Lebenshalbjahr glutenhaltiges Getreide essen, denn in diesem Alter lässt sich eine eventuell Zöliakie sehr viel besser diagnostizieren als später. Brot ist also ab spätestens acht Monaten möglich, Weizen sollte allerdings erst ab etwa zehn Monaten eingeführt werden. Es ist sinnvoll mit der Beikost zu beginnen, wenn das Baby die folgenden Anzeichen zu erkennen gibt: • es ist in der Lage aufrecht zu sitzen, • der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. Lass Ruth doch einfach mal probieren, Du wirst sehen, ob sie die Beikost schon mag oder noch ablehnt. Wenn Du den Brei mit aufgetauter Muttermilch anrührst, kennt deine Kleine den Geschmack und mag den Brei wahrscheinlich lieber als wie mit Pre-Milch. Obst kannst Du dazu geben, Bananen müssen nicht gekocht werden. Ich wünsche dir, dass alles ganz gut läuft und würde dich zu gerne mal spielen hören ;-). Ganz liebe Grüße, schreib mir doch, wenn es soweit ist! Biggi


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