Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

entzündete brustwarzen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: entzündete brustwarzen

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guten morgen, meine name ist silke, ich bin 35 jahre alt, habe am 16.09.2008 ein gesunde tochter, aufgrund schlechter herztöne per kaiserschnitt, entbunden. ich habe folgendes problem: ich nehme an durch den geburtsstress (mm war schon komplett geöffnet, dann wurden die herztöne schlecht und es wurde ein kaiserschnitt gemacht, hierbei stellte sich heraus, dass die nabelschnur um den hals und über der brust lag) hat sie ihre ersten 2 tage fast komplett verschlafen. sie wurde mir zwar direkt nach der op angelegt, aber der saurefelx war eher gering. auch in den nächsten 48 stunden hat wurde sie mir tags wie nachts angelegt, wenn sie denn mal wach war, gesaugt hat sie aber nur minimal. dementsprechend war meine milchproduktion auch kaum vorhanden. zudem ging es mir auf grund einer entzündung extrem schlecht. sie hat dann bis zu ihrem 4ten lebenstag soviel abgenommen(über 400 gr. bei einem geburtsgewicht von 3870 gr.) das sie beba ha pre zugefüttert (per fingerfeder, das durfte ich auch selber machen) bekommen hat (zusätzlich waren wohl auch ihre gelbsucht werte grenzwertig). damit bin ich überhaupt nicht zurecht gekommmen, weil ich mein kind so gerne komplett stillen würde. ich habe dann aber eingesehen, dass es anders nicht geht. nachdem sie dann wieder etwas an gewicht zugenommen (durch stillen alle 3 stunden und nach dem stillen noch zufüttern der ha nahrung), wurde sie auch wacher und hat einen anständigen saugreflex entwickelt. dadurch, dass sie die ersten tage kaum gesaugt hat und dann alle 3 stunden und ich wahrscheinlich auch nicht immer richtig angelegt habe bzw. auch einige versuche gebraucht habe ehe sie richtig "angedockt" war sind meine brustwarzen nun total entündet. dagegen unternehme ich zur zeit: 1. kind erst anlgen wenn der milchfluss angeregt ist 2. nach dem stillen brutwarzen mit salbeitee abtupfen und lufttrocknen lassen 3. lanolin auftragen 4. die brustwarzen gut belüften 5. gestern hat mir meine hebamme stillhütchen gegeben, um diese für ein paar tage als "brustwarzenschonung" anzuwenden ich glaube viel mehr kann ich nicht machen. meine frage ist, wie lange dauert es, bis es besser wird. ich bekomme bald angst vor jeder nächsten mahlzeit und ich kann sie auch nicht so lange stillen wie ich möchte, weil die schmerzen einfach zu gross sind. zudem schläft sie auch noch oft während des stillens eins, was kann ich dagegen tun? es ist ein bischen lang geworden, sorry. schon mal lieben dank für ihre antwort. lg silke


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Liebe Silke, am liebsten würde ich Sie erst einmal umarmen, da haben Sie keine leichte Zeit hinter sich! Es kann sein, dass Ihr Baby noch nicht korrekt trinken kann an der Brust und die Brustwarzen deshalb nicht heilen. Es ist also wirklich unerlässlich, dass herausgefunden wird, warum die Brustwarze wund geworden ist. Solange die Ursache nicht behoben ist, sind alle Versuche mit Salben nur Kosmetik, die nicht wirklich helfen wird. Um die Heilung zu beschleunigen, haben sich die folgenden Tipps bewährt: o vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor das Baby an die Brust anlegt wird. o an der weniger wunden Seite (so es eine gibt) zuerst anlegen o nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet). o ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhältlich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind. o zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation im Büstenhalter tragen, um die Brustwarzen zu schützen. Es können auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinandergeschichtet und in der Mitte ein Loch, das als Aussparung für die Brustwarze dient, hineingeschnitten werden. Außerdem ist es sinnvoll, dass Sie Ihr Kind so anlegen, dass die Wunde genau in seinen Mundwinkel zu liegen kommt, dann kommt nicht so viel Spannung drauf und sie wird weniger belastet. In manchen besonders schlimmen Fällen kann eine vorübergehende Stillpause, während der die Milch von Hand ausgestrichen oder mit einer guten Pumpe vorsichtig abgepumpt wird, sinnvoll sein. All das wird nicht helfen, wenn das Kind nicht korrekt angelegt ist und nicht richtig trinkt. Nun kann ich aber weder Sie noch Ihr Baby sehen und kann daher das Saugverhalten nicht beurteilen und Ihnen auch nichts zeigen. Am besten wenden Sie sich deshalb einmal an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe und lassen sich beim Stillen zuschauen. Die Kollegin kann Ihnen dann bei Bedarf Tipps zum korrekten Anlegen geben, kann Ihnen erklären, woran Sie erkennen, ob Ihr Kind korrekt saugt und Ihnen überhaupt gezielte Hinweise geben. Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. Das Stillverhalten ist zum Teil Temperamentssache, zum Teil hängt es aber auch vom Alter des Babys ab. Für ein so junges Baby sind längere Stillzeiten, bei denen es immer wieder einnickt noch relativ normal, vor allem wenn das Kind eine erhöhte Neugeborenengelbsucht hatte, die Geburt sehr schwer war oder die Mutter bestimmte Medikamente unter der Geburt erhalten hat. So lange Ihr Baby gut gedeiht gibt es zunächst einmal keinen Anlass zur Besorgnis. Allerdings können Sie versuchen das Interesse Ihres Babys an der Brust durch ein paar Maßnahmen wach zu halten: o Versuchen Sie das Baby aufzuwecken, wenn es sich in einem leichten Schlafstadium befindet. Achten Sie auf rasche Augenbewegungen unter den geschlossenen Lidern, Bewegungen von Armen und Beinen, Saugbewegungen der Lippen und Veränderungen im Gesichtsausdruck ihres Babys. o Dämpfen Sie das Licht. Grelles Licht veranlasst das Baby, seine Augen zu schließen. o Lockern Sie die Bettdecke oder nehmen Sie die Decke weg. o Bei warmen Raumtemperaturen ziehen Sie das Baby aus bis auf die Windel. Bei Temperaturen über 27° C nimmt die Saugaktivität ab. o Sprechen Sie mit dem Baby und versuchen Sie, Blickkontakt herzustellen. o Halten Sie das Baby aufrecht. o Bewegen Sie das Baby sanft auf und ab, während Sie es auf ihrem Schoß halten. Dabei heben Sie seinen Kopf, seine Schultern und seinen Körper an und beugen es in der Hüfte. Versuchen Sie niemals, das Baby in der Taille zu beugen, dadurch können innere Verletzungen hervorgerufen werden. Steigerung der Stimulation o Reiben oder klopfen Sie den Rücken des Babys oder lassen Sie Ihre Finger an seiner Wirbelsäule entlang spazieren. o Wechseln Sie die Windeln. o Massieren Sie sanft Hände und Füße des Babys. o Verstärken Sie den Hautkontakt mit Ihrem Baby. Massieren Sie das Baby oder baden Sie es. o Bewegen Sie die Arme und Beine des Babys wie bei "backe, backe Kuchen." o Reiben Sie die Stirn und die Wangen des Babys mit einem kühlen, feuchten Waschlappen ab. o Lassen Sie Ihre Fingerspitzen um die Lippen des Babys kreisen. o Tropfen Sie etwas ausgestrichene oder abgepumpte Muttermilch auf die Lippen des Babys. Das Interesse des Babys aufrecht erhalten o Die Hand, die die Brust abstützt, muss das Gewicht der Brust vom Kinn des Babys nehmen. o Wechseln Sie die Seite, sobald das Baby das Interesse am Saugen verliert. o Wenn Sie die Brustseite wechseln, lassen Sie das Baby dazwischen aufstoßen oder wickeln Sie es, um sein Interesse wach zu halten. o Versuchen Sie das Baby in der Unter dem Arm Haltung statt der Wiegenhaltung zu stillen. o Massieren Sie den Oberkopf des Babys beim Stillen in kreisenden Bewegungen. Sie werden nicht alle diese Tipps verwirklichen können. Suchen Sie sich die heraus, die Ihnen passend erscheinen. Wenden Sie sich wirklich an eine Stillberaterin vor Ort, mit kompetenter Hilfe wird es bestimmt bald besser werden! Gerne stehe auch ich für weitere Fragen zur Verfügung. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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