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Entwöhnung von Einschlafstillen + nächtlichem Stillen

Biggi Welter

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Frage: Entwöhnung von Einschlafstillen + nächtlichem Stillen

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Hallo, wie gehe ich am besten vor, um meinen 17 Monate alten Sohn nachts und beim Einschlafen von der Brust zu entwöhnen?


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Liebe bach2000, erfahrungsgemäß fällt es Kindern leichter, auf einen Teil des Stillens zu verzichten, wenn sie es nicht gleich ganz aufgeben müssen. Wenn das für dich eine Möglichkeit wäre, helfen euch vielleicht unsere Tipps zum Thema "Stillfreie Zeit in der Nacht": Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei. Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann. Natürlich kannst Du ihm während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird. Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Einen "Knacks" beim Kind brauchst du nicht befürchten, wenn du ihm wirklich beistehst und ihn nicht "strafst" für seine natürliche Reaktion auf diese Veränderung. Nur wenn sich dein Kind über mehrere Tage hinweg gegen diese stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass es noch zu früh ist und du vielleicht einfach noch ein paar Wochen warten und durchhalten solltest. Dieser Vorschlag stammt von Elizabeth Pantley, Autorin des Buchs "Schlafen statt Schreien: Das liebevolle Einschlafbuch: Das 10-Schritte-Progamm für ruhige Nächte", das erst im Herbst auf Deutsch erschienen ist und das ich wärmstens empfehlen kann. Pantley hat ein Programm entwickelt, mit dem man älteren Babys, auch Stillkinder, dabei helfen kann, auch ohne Brust oder ständiges Stillen die Nacht zu schaffen. Auch wenn man nicht alle ihre Schritte anwendet haben viele Mütter doch gute Erfahrungen mit diesem Buch gemacht. Wenn du doch lieber ganz abstillen möchtest, dann lieber nicht auf die "harte Tour". Sie beendet nämlich nicht nur die Stillzeit, sondern auch das Vertrauensverhältnis, das ihr bislang hattet. Denn dein Kind wird nicht verstehen können, warum es dich plötzlich nicht mehr hat. Das führt zu Verlust- und Trennungsängsten. Es gibt wirklich bessere Wege... auch wenn die Geduld erfordern - es lohnt sich allemal! Ich hoffe, diese Antwort hilft dir weiter! LLLiebe Grüße, Biggi


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