Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Eisen und essen

Frage: Eisen und essen

nelele

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Hallo:) Frau heindel hat mir vor 4 Jahren bei meiner Tochter so oft per email zur Seite gestanden ... nun bin ich wieder mama geworden und es sind wieder einmal ein paar Fragen da.. mein sohn ist ende Juni 2012 geboren Geburtsgewicht: 2905 Gramm und 49 cm U2: 2730Gramm U3:4020 Gramm und 53 cm U4:6870 und 60 cm U5:8370 und 67 cm ich finde er hat sich toll entwickelt. ich stille ihn und habe nach 5 Monaten angefangen ein paar Löffelche brei zu geben. aus den paar Löffelchen wird aber einfach nicht mehr. er wird jetzt 8 monate und bekommt mittags gemüse Fleischbrei ( meist nicht mehr als 50 Gramm ) und abends bekommt er einen Brei aus hirseflocken und ein wenig Obstmus mit wasser. zum schlafen still ich ihn nochmal. ich weiß dass man die kinder nicht zum essen zwingen kann aber langsam mach ich mir sorgen wegen der Eisenversorgung. habe meinen Kinderarzt drauf angesprochen und der meinte dass wenn er meinen sohn sehen würde er eisenmangel ausschliessen würde. Blut wurde nicht abgenommen. er ist fit krabbelt und zieht sich überall hoch. setzt sich allein hin und ist ein kleines steh auf männchen. wie kann ich ihm denn das essen schmackhaft machen? ich wurde damals bei meiner tochter schon immer schrag angschaut als ich sie mit 18 monaten immernoch ab und zu gestillt hab und nun geht das ganze schon wieder los:(


Biggi Welter

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Liebe nelele, Ihr Kleiner ist gerade erst sieben Monate alt und damit noch am Beginn der „Beikostkarriere“ und in dieser Zeit sollte der Begriff „BEI Kost“ wörtlich verstanden werden. Beikost ist etwas, was die Muttermilch ergänzt und nicht ersetzt. Selbst voll gestillte Einjährige sind nicht die ganz große Seltenheit und es gibt vereinzelte Berichte über Kinder, die sogar noch weit ins zweite Lebensjahr hinein ausschließlich gestillt wurden und dabei gut gediehen sind und sich altersentsprechend entwickelt haben. Ein Kind, das lange jegliche feste Nahrung verweigert, kann aber wohl kaum zum Essen gezwungen werden, denn: was macht ein Mensch, den man mit Gewalt dazu zwingen will, etwas zu tun? Er blockiert oder zerbricht. Beides ist nicht wünschenswert, schon gar nicht in der Eltern Kind Beziehung. Druck und Zwang sind nicht geeignet, um ein Kind zum Essen zu bringen. Im Gegenteil: je mehr Druck, je mehr Kampf es gibt, um so schwieriger wird die Situation und zum Schluss gibt es in diesem Kampf ums Essen nur Verlierer. Verweigert ein Kind deutlich länger jegliche Beikost, ist es allerdings sicher nicht verkehrt, das Kind genauer anzuschauen und eventuell auch die Eisen und Zinkwerte zu kontrollieren. Es kommt zwar eher selten vor, doch manchmal liegt die Essensverweigerung der Kinder gerade an einem Mangel dieser Spurenelemente und dieser Mangel verschärft sich dann noch weiter, wenn das Kind nicht isst. Bitte also zum einen Geduld bewahren, dem Kind fingergerechte Nahrung und gemeinsames Essen am Familientisch und mit anderen Kindern (Nachahmungseffekt) anbieten und wenn es die nächsten Monate weiterhin nicht klappt, noch einmal von der Kinderärztin/arzt nachschauen lassen. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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