Frage: Einschlafstillen

Hallo Mein Sohn ist nun 5 Monate alt. Tagsüber möchte er am liebsten jede Stunde gestillt werden. Bisher habe ich ihn in den Schlaf gestillt. Doch es dauert zunehmend länger bis er schläft und er ist dann auch alle 1-2 Stunden wach.  Er hat oft (fast immer) den Mund geöffnet und wir haben nun eine Überweisung zum Logopäden bekommen. Er pupst sehr viel und hast wenig Ausdauer beim Trinken.  Kann das häufige Stillen tagsüber ein Grund sein wieso er Nachts nur 1-2 Stunden am Stück schläft? Ich überlege nun, ob ich ihn abstillen sollte. Zumindest das Einschlafstillen tagsüber möchte ich einstellen und auch zum Abend. Verwirrt es mein Baby, wenn ich es nachts dennoch im Liegen stille, so dass er dann einschlafen "darf"? Und sollte/darf ich tagsüber oder Nachts eine bestimmte zeitlang warten, zB tagsüber nur alle 2-3 Stunden und nachts nur alle 3 Stunden oder so? Und wie halte ich ein Babys beim Stillen wach?

von April.One.Jana am 30.01.2024, 16:55



Antwort auf: Einschlafstillen

Liebe April.One.Jana!   Als Eltern glauben und hoffen wir immer auf eine lineare Weiterentwicklung der Fähigkeiten unserer Kinder. Beim Schlafverhalten können wir jedoch nicht davon ausgehen, dass die Entwicklung kontinuierlich verläuft, im Gegenteil, relativ viele Babys schlafen mit zwei Monaten deutlich länger und anhaltender als mit vier oder acht Monaten.   Du kannst jetzt mit vielen Tricks versuchen, die Situation zu verändern, aber es wird nur Stress und Tränen geben, denn dein Kind IST einfach in der Phase, in der es dich so viel braucht. In dieser Zeit verarbeiten Kinder vieles in der Nacht, und brauchen die Bestätigung, dass Mama ganz nah ist, und die beruhigende Milch, noch ziemlich.   Es hat seinen Grund, warum stillende Mütter die besten Einschlafhilfen SIND. Beim Saugen an der Brust findet ein Baby das, was es braucht: Trost, Nahrung, Sicherheit. Es liegt vermutlich an einer gewissen neurologischen Unreife, wenn einige Babys das mehr brauchen als andere, und es "verwächst" sich wirklich von alleine!!     Dein Baby braucht also vor allem eines: Zeit zum Reifen. Vielleicht "schenkst" du ihm einfach noch ein bisschen von dieser Zeit, in der du ihm gestattest, so zu sein, wie es ist. Du machst nichts falsch!   Wichtig ist auch, dass du weißt, dass dies zwar eine lange Phase ist, aber sie WIRD vorbei gehen! Bis dahin ist es meist einfacher, das Drumherum zu ändern, als das Baby.     Du kannst natürlich trotzdem versuchen, die Situation etwas zu verändern. Hast du es mal mit dem "Kinn-Trick" probiert? Der ist oft sehr hilfreich bei Babys, die die Brust fast ein wenig aus Gewohnheit im Mund haben wollen beim Schlafen. Dabei legst du, wenn du die Brust dem schlafenden Kind aus dem Mund gezogen hast, einen Finger längs unter die Unterlippe, so dass die Lippe beim "Suchen" einen gewissen Widerstand spürt. Dieser Widerstand wirkt beruhigend auf viele Kleinen, und sie schaffen es sich zu entspannen und eine tiefere Schlaf-Ebene zu erreichen...   Das geht auch, wenn das Kind im Schlaf oder Halbschlaf wieder zu "suchen" beginnt: Man drückt ganz sanft sein Kinn nach oben. Bei vielen Babys wirkt das Wunder und sie schlafen plötzlich auch ohne Brust weiter/wieder ein.   Manche Mütter berichten, dass es sogar geholfen hat, wenn sie ein kleines Kuscheltier ans Kinn des Kindes gelegt haben... Da ist es natürlich wichtig darauf zu achten, dass die Atemwege nicht blockiert werden :-)     Probiere es mal aus!   Und kennst du Elizabeth Pantley, Autorin des Buchs "Schlafen statt Schreien: Das liebevolle Einschlafbuch: Das 10-Schritte-Progamm für ruhige Nächte“? Ich möchte dir das Buch wärmstens empfehlen.   Pantley hat ein Programm entwickelt, mit dem man älteren Babys, auch Stillkinder, dabei helfen kann, auch ohne Brust oder ständiges Stillen die Nacht zu schaffen. Auch wenn man nicht alle ihre Schritte anwendet, haben viele Mütter doch gute Erfahrungen mit diesem Buch gemacht.   Herzlichen Gruß Biggi

von Biggi Welter am 30.01.2024



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