Moonmoth
Guten Tag, Ich stille meine 3,5 Monate alte Tochter abends in den Schlaf. Das hat sich einfach von Anfang an aus der Neugeborenenzeit heraus so ergeben. Tagsüber findet sie ausschließlich in der Tragehilfe in den Schlaf (schläft weder im Auto noch im Kinderwagen, beides mag sie nicht). Nach dem Einschlafstillen warte ich für gewöhnlich eine kleine Weile ehe ich sie rüber lege ins Beistellbett. Das alles klappt leider aber immer schlechter. Sie fuchtelt beim Stillen schon immer mit ihren Ärmchen herum, mittlerweile haut sie sich damit oft die Brust aus dem Mund, was sie dann wütend macht. Ich darf ihren Arm aber auch nicht festhalten oder einwickeln und meine Hand möchte sie auch nicht. Sie ist nur zufrieden wenn sie so Ruder- und Streichelbewegungen macht. Wenn sie dann nach ihrer Mahlzeit ins Nuckeln wechselt und eingeschlafen ist, gibt es zwei Szenarien (Szenario 2 ist häufiger), die oft mehrfach hintereinander auftreten bis sie endlich fest eingeschlafen ist. 1. Ihr rutscht die Brustwarze aus dem Mund oder ich löse den Saugschluss. Dann gehen die Augen wieder auf und sie will erneut andocken. Ihr Tipp, den ich gelesen habe, mit Finger unter die Unterlippe klappt nicht, dann möchte sie am Finger andocken. 2. Sie schlummert mit Brustwarze im Mund und fängt im Schlaf wieder mit Nuckelbewegungen an. Dadurch löst sie den MSR aus, wird wegen Milch im Mund wach und regt sich total auf. Reißt den Kopf nach hinten, strampelt wie wild und möchte aber erneut andocken. Was zu sofortigem erneuten Aufregen führt, weil natürlich noch Milch läuft. Wenn ich sie zur Seite nehme und versuche sie anderweitig zu trösten, klappt das nicht. Sie will unbedingt die Brust. Mit Schuckeln, Streicheln, Summen, weißem Rauschen, pucken etc. ist sie abends/nachts nicht zu beruhigen, nur mit mit der Brust (Schnuller nimmt sie nicht, an meinem kleinen Finger nuckelt sie gern, schläft dabei aber nicht ein). Wenn sie dann irgendwann mal schläft, dann auch seit kurzem sehr unruhig. Sie zuckt oft, schreckt bei jeder Bewegung und tiefem Atem von mir hoch. Ablegen klappt mittlerweile kaum noch. Sie fängt dann an den Kopf hin und her zu reiben und wirft die Beine von einer Seite zur anderen, bis sie wieder wach ist und weint. Mittlerweile dauert das einschlafen und ablegen so gute 2 Stunden. Gestern habe ich nach 3 Stunden sogar aufgeben müssen und sie in meinem Arm schlafen lassen, weil 3 Versuche sie in ihr Bett rüber zu legen gescheitert sind. Sie im Arm schlafen zu lassen finse ich eigentlich nicht so toll aber es ging nicht anders. (Im Liegen nebeneinander liegend stillen klappt hier übrigens auch nicht, sie trinkt in der Position nur, mag aber so nicht einschlafen. Nur in Wiegehaltung oder auf mir im halbliegen). Haben sie einen Rat, wie wir das ganze optimieren können? Ist diese unruhige Phase normal und vergeht bald wieder? Derzeit gibt es auch keine längere Schlafphase mehr, sonst hat sie die erste Phase der Nacht mal 3,5-4 Stunden geschlafen. Aktuell stillt sie alle 1,5-2 Stunden nachts. Ich finde das ganze sehr anstrengend, zumal ich auch 4 jährige Zwillingsjungs und einen 5 Personenhaushalt habe. Entschuldigen Sie bitte den langen Text. Vielen Dank schonmal fürs lesen!
Liebe Moonmoth, da Dein Kind Dich so sehr braucht, dann kann es sein, dass es ein Baby mit erhöhten Bedürfnissen ist, ein High Need Baby, wie diese Kinder von dem amerikanischen Kinderarzt Dr. William Sears genannt werden. Ein High Need Baby braucht sehr viel mehr Einsatz von seiner Mutter/Eltern. Es ist kein „pflegeleichtes" Kind. Oft zeigen sich die Erfolge der Bemühungen der Mutter erst nach längerer Zeit und die Mutter zweifelt an sich selbst. Deshalb ist es so wichtig, dass Mütter/Eltern wissen, dass es High Need Babys gibt und wissen, dass sie keine „Schuld" haben. Sehr gut beschrieben sind High Need Babys in dem Buch „Das 24 Stunden Baby" von Dr. William Sears und Dr. Sears gibt auch Anregungen und Erklärungen, was Eltern tun können, um zu einem einfacheren Alltag mit ihren Kindern zu kommen. Das Buch ist im Buchhandel, bei der LLL, jeder LLL Stillberaterin erhältlich. Versuche mal das Berg-auf-Stillen, wenn Dein Baby nur saugen möchte oder lass Dein Baby an einer Brust. Mit der Zeit lernen Babys, wie sie saugen können, ohne den Milchspendereflex auszulösen. Ehe Du jetzt zusammenklappst, weil Du nicht mehr genug Schlaf bekommst, muss eine Lösung gefunden werden, die Dich entlastet. Das kann durchaus eine vermehrte Einbeziehung des Vaters sein, wenn es nachts nicht geht, dann eben mal am Tag, damit Du eine Möglichkeit hast, Dich auszuruhen und neue Energie zu sammeln. Auch wenn Dein Baby sich beschwert und protestiert, ist das völlig okay, denn Ihr lasst es ja nicht alleine, sondern steht ihm bei. Suche für Dich eine Möglichkeit zum entspannen und abschalten. Gönne DIR etwas. Wenn es Dir besser geht, wird es auch Deinem Kind besser gehen. Wichtig ist, dass Du weißt, dass dies zwar eine lange Phase ist, aber sie WIRD vorbei gehen! Bis dahin ist es meist einfacher, das Drumherum zu ändern, als das Baby. • Nimm ALLE Hilfe an, die Du bekommen kannst. Erkundige Dich mal, ob Du nicht eine Haushaltshilfe bekommen kannst (wegen absoluter und chronischer Erschöpfung). Möglicherweise kann Dir auch Deine Mutter, Schwiegermutter, Schwester oder eine Freundin (selbstverständlich auch das männliche Pendant dazu) etwas unter die Arme greifen. Das können ganz simple Dinge sein z.B. einmal alle Fenster putzen, Deinen Bügelkorb leerbügeln, einige vorgekochte Mahlzeiten für Deine Tiefkühltruhe, ein Nachmittag Babysitten während Du in die Sauna gehst oder sonst etwas für Dich tust ... • Vielleicht findest Du auch einen verantwortungsbewussten Teenager, der gegen geringes Entgelt bereit ist, mit Deinen Kindern zu spielen oder spazieren zu gehen. In dieser Zeit solltest Du dann aber wirklich entweder schlafen (bzw. ruhen) oder DIR etwas Gutes tun. • Lass den Haushalt auf Sparflamme laufen. Nicht alles muss gebügelt werden. Wenn Handtücher nach dem Baden und Duschen wieder aufgehängt werden, statt auf dem Fußboden zu landen, können sie mehrmals benutzt werden, das spart Wäsche. Es ist nicht wesentlich mehr Arbeit die doppelte Menge Spaghettisoße zu kochen, aber Du hast dann eine fast fertige Mahlzeit für die Tiefkühltruhe. Es schadet nicht der Gesundheit der Familie, wenn Du die Fenster erst wieder im nächsten Jahr putzt. Du wirst sicher einiges finden, was im Haushalt nicht so perfekt gemacht werden muss. • Achte darauf, dass Du genügend isst und trinkst. Du musst keine perfekten Menüs kochen und essen, einigermaßen ausgewogen reicht und es darf auch Tiefkühlgemüse statt frischem Gemüse sein (dann sparst Du Dir auch das Schälen und Putzen). Eine hungrige Mutter ist nicht so belastbar. Liebe Grüße, ich wünsche Dir von Herzen, dass die Nächte bald leichter werden! Biggi
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