Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Einschlafstillen

Frage: Einschlafstillen

Miri_7

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Hallo, Danke erst mal für die Tipps zu meiner vorherigen Frage. Auch wenn ich ihn abends länger wach lasse, braucht er trotzdem 1-2 Stunden. Er trinkt und schläft ein, möchte ich ihn ablege n weint er sofort wieder und möchte wieder an die Brust das wiederholt sich so lange bis er dann nach über einer Stunde endlich schläft. Versuche ich ihn so zum schlafen bringen, also mit ihm hin zu liegen ihn streicheln usw schreit er und wälzt sich rum. Bis er wieder an die Brust kann. Und jetzt nach fast 9 Monaten wünsche ich mir halt auch mal wieder abends bisschen Zeit zu haben, da er auch am Tag nur beim stillen oder in der Trage schläft. Er war von Anfang an ein "Schreibaby" es wurde erst etwa mit 7 Monaten besser. Soll ich ihn in Zukunft in meiner Anwesenheit weinen lassen bis er von selbst einschläft wie es der Doktor auch immer hier im Forum ratet? Ich weiß einfach nicht wie ich es hin bringen soll das er einfach innerhalb von 30 min schläft. Er kommt auch nachts alle zwei Stunden zum stillen. Am Tag will er alle 2 Stunden für 30.min schlafen. Ich weiß mir kein Rat mehr. Schnuller nimmt er keinen. Liebe Grüße


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Miri_7, doch, Dein Baby IST noch klein. Als Eltern glauben und hoffen wir immer auf eine lineare Weiterentwicklung der Fähigkeiten unserer Kinder. Beim Schlafverhalten können wir jedoch nicht davon ausgehen, dass die Entwicklung kontinuierlich verläuft, im Gegenteil, relativ viele Babys schlafen mit zwei Monaten deutlich länger und anhaltender als mit vier oder acht Monaten. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Ein Baby muss eine gewisse Reife erreichen, um längere Zeit schlafen zu können. Wann dieser Zeitpunkt erreicht wird, ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Du kannst jetzt mit vielen Tricks versuchen, die Situation zu verändern, aber es wird nur Stress und Tränen geben, denn dein Kind IST einfach in der Phase, in der es dich so viel braucht. In dieser Zeit verarbeiten Kinder vieles in der Nacht, und brauchen die Bestätigung, dass Mama ganz nah ist, und die beruhigende Milch, noch ziemlich. Es ist kein Rückschritt, wie es scheint, sondern zeigt, dass sich dein Kleines weiter entwickelt! Dein Baby braucht also vor allem eines: Zeit zum Reifen. Vielleicht "schenkst" Du ihm einfach noch ein bisschen von dieser Zeit, in der du ihm gestattest, so zu sein, wie es ist. Du machst nichts falsch! Wichtig ist auch, dass Du weißt, dass dies zwar eine lange Phase ist, aber sie WIRD vorbei gehen! Bis dahin ist es meist einfacher, das Drumherum zu ändern, als das Baby. • Nimm ALLE Hilfe an, die Du bekommen kannst. Erkundige dich mal, ob Du nicht eine Haushaltshilfe bekommen kannst (wegen absoluter und chronischer Erschöpfung). Möglicherweise kann dir auch deine Mutter, Schwiegermutter, Schwester oder eine Freundin (selbstverständlich auch das männliche Pendant dazu) etwas unter die Arme greifen. Das können ganz simple Dinge sein z.B. einmal alle Fenster putzen, deinen Bügelkorb leerbügeln, einige vorgekochte Mahlzeiten für deine Tiefkühltruhe, ein Nachmittag Babysitten während Du in die Sauna gehst oder sonst etwas für dich tust ... • Vielleicht findest Du auch einen verantwortungsbewussten Teenager, der gegen geringes Entgelt bereit ist, mit deinem Kind zu spielen oder spazieren zu gehen. In dieser Zeit solltest Du dann aber wirklich entweder schlafen (bzw. ruhen) oder DIR etwas Gutes tun. • Lass den Haushalt auf Sparflamme laufen. Nicht alles muss gebügelt werden. Wenn Handtücher nach dem Baden und Duschen wieder aufgehängt werden, statt auf dem Fußboden zu landen, können sie mehrmals benutzt werden, das spart Wäsche. Es ist nicht wesentlich mehr Arbeit die doppelte Menge Spaghettisoße zu kochen, aber Du hast dann eine fast fertige Mahlzeit für die Tiefkühltruhe. Es schadet nicht der Gesundheit der Familie, wenn Du die Fenster erst wieder im nächsten Jahr putzt. Du wirst sicher einiges finden, was im Haushalt nicht so perfekt gemacht werden muss. Achte darauf, dass Du genügend isst und trinkst. Du musst keine perfekten Menüs kochen und essen, einigermaßen ausgewogen reicht und es darf auch Tiefkühlgemüse statt frischem Gemüse sein (dann sparst Du dir auch das Schälen und Putzen). Eine hungrige Mutter ist nicht so belastbar. Sehr empfehlenswert ist von Sibylle Lüpold das Buch: "Ich will bei euch schlafen - Ruhige Nächte für Eltern und Kinder." Von ihr ist auch die Broschüre "Kinder brauchen uns auch nachts", in der 20 namhafte Experten wie Dr. William Sears, Prof. Dr. Gerald Hüther und Prof. Dr. Remo Largo gute Argumente liefern , weshalb von der Anwendung eines Schlaftrainings, wie zum Beispiel der Ferber-Methode, abzuraten ist. http://www.fuerkinder.org/files/broschre_kinder_brauchen_uns_auch_nachts_de.pdf Ich hoffe, die Antwort hilft dir weiter. LLLiebe Grüße Biggi


Miri_7

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Eben hab ich es versucht ihn ohne zum schlafen zu bringen, aber er schreit und schreit und schreit bis er Klatsch nass geschwitzt ist und lässt sich nicht beruhigen. Soll ich einfach konsequent bleiben auch wenn er so weint und es mir das Herz zerreisst ? Aber ich möchte einfach nicht mehr jeden Tag so lange am stillen sitzen er ist ja nicht mehr so Ei. kleines Baby mit fast 9 Monaten.


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