Mitglied inaktiv
Hallo, meine Tochter ist 9 1/2 Monate alt und ich stille Sie immer zum einschlafen. Nun möchte ich aber auch gerne mal eine Nacht durchschlafen (wir stillen auch Nachts) um Kraft zu schöpfen. Mein Mann sträubt sich allerdings sehr, da er meint Sie wolle Nachts nur die Brust und liese sich durch ihn nur schlecht beruhigen. Er ist der Meinung es wäre einfacher wenn ich ganz abstille. Das möchte ich aber nicht, ich möchte ja nur mal etwas Zeit zum Kraft tanken. Ich habe schon mehrmals versucht ihm zu erklären das er halt seinen ganz eigen Weg mit unserer Tochter finden muß und das dies nichts mit dem Stillen zu tun hat. Doch er kommt immer wieder darauf zurück. Er ist ansonsten ein sehr liebevoller Vater der sich sehr um seine Tochter bemüht, umso unverständlicher ist mir seine Aussage. Habt ihr einen Tipp für mich wie ich ihn überzeugen kann???? Danke schonmal und Liebe Grüße Svenja
Liebe Svenja, Ihr Kind wird nicht durchschlafen, wenn Sie es nicht mehr stillen, denn es schläft nicht deswegen nicht durch. Es ist ein normaler entwicklungsphysiologischer Verlauf, dass Babys ab diesem Alter nachts (wieder) vermehrt aufwachen. Dieses Aufwachen liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung oder eben das Abstillen auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Es gibt kein Patentrezept, um ein Kind zu längeren Schlafphasen zu bringen. Hätte ich eines, das das Kind achtet, würde ich ein Buch darüber schreiben und damit einen Bestseller landen, an dem sich gut verdienen ließe. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens `Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Sie im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin bekommen können. Sie können natürlich versuchen, dass Ihr Mann das Baby beruhigt, vielleicht lässt sich das Kind ohne Nahrung trösten und schläft wieder ein. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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