Nahilsa
Hallo, meine Tochter ist jetzt genau 5 Monate alt und seit geraumer Zeit stille ich sie abends in den Schlaf. Sie liebt die Brust, nichts ist besser. Fläschchen nimmt sie auch, Schnuller anfänglich gar nicht, jetzt ab und an, aber eher zum Spielen. Sie war von Anfang an ein eher unruhiges Baby, nie ist sie von selbst eingeschlafen und hat auch am Anfang nicht viel geschlafen, war immer wach und ist recht temperamentvoll. Wir haben die ersten Wochen abends oft dauergestillt (17-22Uhr). Als sie dann irgendwann eingeschlafen ist, dachte ich, es wäre geschickter, wir machen das gleich im Bett und sind so beim Einschlafstillen gelandet. Ich habe/hatte damit auch kein Problem und finde es schön, den Tag mit ihr so ausklingen zu lassen. Mittlerweile bringe ich sie zwischen 18 und 19 Ihr ins Bett und wir brauchen maximal 30 Minuten bis sie beim liegenden Stillen eingeschlafen ist, dann stehe ich auf und hab noch den Abend für mich. Nachdem das Babybay nunmehr zu klein ist schläft sie bei uns im Bett - auch das genieße ich. So kann ich sie außerdem, wenn sie nachts kommt, bequem liegend stillen. In der Regel ist Ihre erste Schlafperiode länger 3-4 Stunden, dann kommt sie durchschnittlich alle 2 Stunden. Allerdings variiert das immer wieder, die Schlafphasen werden mal länger mal kürzer. Ich komme damit gut klar und fühle mich noch nicht überlastet. Tagsüber schläft sie ca. 3 mal eine halbe Stunde im Tragetuch, im Kinderwagen (und das obwohl sie diesen von der 3. bis 10. Woche komplett verweigert hat), schunkelnd oder gestillt. Nun hatten wir vor Kurzem die U4 und unser Kinderarzt "beanstandete" das Schlafverhalten. Daraufhin habe ich das Einschlafstillen und mich in Frage gestellt. Ob ich ihr was Schlechtes angewöhnt habe, was auch ihre weitere Entwicklung beeinträchtigen könnte. Allgemein gilt ja, dass man sein Baby wach hinlegen und es alleine in den Schlaf finden soll. Nun bei meiner Tochter Fehlanzeige. Ich muss vorab sagen, ich möchte nicht, dass mein Kind schreiend aus Resignation einschläft. Sie soll Schlafen als etwas Angenehmes empfinden. Ich habe an einem Wochenende Prekops "Schlaf, Kindlein - verflixt nochmal" gelesen und habe das Hinlegen probiert. Das findet sie am Anfang ganz nett, spielt mit dem Kuscheltier, das ich ihr gebe, beginnt zu meckern und am Ende schreit sie sich in Rage, fängt das Schwitzen an etc. Das findet so statt, egal ob ich bei ihr bleibe und sie tröste oder das Zimmer verlasse. Das habe ich einmal probiert und es kommt für mich nicht mehr in Frage. Als nächstes habe ich Pantleys "Schlafen statt Schreien" gelesen. Hier sind gute Ratschläge, das habe ich aber so nicht ganz durchgezogen. Ich wollte wissen, ob meine Kleine auch alternativ ohne Busen einschläft und ja es funktioniert, ich kann sie abends als auch tags in den Schlaf wiegen. Da finde ich allerdings, das Einschlafstillen abends schöner. In meinem Pekip-Kurs wurde mir nun empfohlen mein Kind beim Weinen zu begleiten. Es im Arm zu halten, wenn sie weint, da es sich abweinen muss, wie man das im Pekip nennt. Ich dachte, vielleicht komme ich damit besser klar. Also habe ich auch das versucht, aber hab es nach starkem Schreien abgebrochen. Nun habe ich mich entschieden mit dem Einschlafstillen weiterzumachen und mir nichts mehr einreden zu lassen. Wir beide genießen es, es ist ein effektives Einschlafritual. Ich glaube nicht, dass sie deshalb nachts öfter kommt, sie Schäden davon trägt oder ich deshalb zukünftig nachgiebiger in allen Punkten gegenüber ihr bin - letzteres erwähnt Prekop als auch meine Pekip Kursleiterin. Ich denke, dass sie das alleine Einschlafen einfach noch nicht kann und wenn sie meine Nähe und den Busen braucht, soll sie ihn auch haben. Ich denke, um irgendein Schlaf-Programm tatsächlich durchzuziehen, muss der Leidensdruck groß genug sein und dem ist bei mir gerade noch nicht so. Ich hoffe einfach, dass sich das von selbst legt. Stillen möchte ich sie so lange bis die Beikost vollständig eingeführt ist. Wollte nach dem 10. Monat aufhören. Was ist Ihre Meinung dazu? Sollte ich was gegen das Einschlafstillen tun? Liebe Grüße, Nahilsa
Liebe Nahilsa, wie schön, dass Sie auf Ihr Herz hören! Ihr Kind wird von ganz alleine lernen, alleine einzuschlafen, ohne Druck und ohne Brüllen. Genauso wie Sie es beschreiben, machen es Mütter seit Urzeiten mit ihren Babys und es hat noch nie einem Baby geschadet. Ein fünf Monate altes Baby muss mit Sicherheit NICHT alleine einschlafen müssen! Es gibt keinen Grund, dass Sie etwas daran ändern müssen, dass Sie Ihr Baby bei sich im Bett haben und nach Bedarf stillen und auch in den Schlaf stillen, es sei denn SIE persönlich stört etwas daran. Auch die immer wieder geäußerten Argumente, das Baby würde auf diese Weise verwöhnt oder es würde so nie lernen alleine einzuschlafen bzw. nie wieder aus dem Elternbett ausziehen, sind nicht stichhaltig. Babys in diesem Alter können noch nicht verwöhnt werden und Kinder, die sich den Platz im Elternbett nicht erkämpfen oder ertrotzen mussten, ziehen von selbst aus dem Elternbett aus, sobald sie reif genug dafür sind. Im Gegensatz dazu wollen viele Kinder, die als Babys alleine schlafen mussten noch lange ins Elternbett, weil ihr Bedürfnis (noch) nicht gestillt wurde. Sobald ein Baby die nötige Reife hat, lernt es alleine (ein)zuschlafen und wird auch längere Schlafphasen haben. Ich möchte Ihnen zu diesem Thema das Buch „Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte“ von Dr. William Sears empfehlen. Dr. Sears (Professor für Kinderheilkunde) hat zusammen mit seiner Frau Martha einige Bücher zum Thema Schlaf und Kindererziehung geschrieben, in die nicht nur sein Wissen als Kinderarzt sondern auch die reichhaltige eigene Erfahrung als achtfache Eltern eingeflossen sind. In „Schlafen und Wachen“ beschreibt er nicht nur, warum Kinder so schlafen, wie sie es nun einmal tun und wo sie am besten schlafen, er gibt auch Tipps wie Eltern und Kinder zu ruhigeren Nächten kommen können. Das Buch ist im Buchhandel, bei der La Leche Liga und bei jeder LLL Stillberaterin erhältlich. Ich wünsche Ihnen weiterhin eine schöne und „einfache“ Zeit mit Ihrem Baby. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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