Hallo Frau Welter und Hallo Frau Wrede,
ich bin zur Zeit etwas verzweifelt.
Meine Tochter ist 10 Monate alt und wenn wir zuhause sind ist die einzige Art und Weise wie sie einschläft das Einschlafstillen im liegen.
Da Sie aber mobil wird kann ich es nicht mehr verantworten dass sie tagsüber im Beistellbett oder unserem Bett schläft, weil sie zu schnell raus fallen könnte. Nachts müsste sie dafür über mich drüber. Auch da mache ich mir langsam Sorgen ob sie das nicht schon schaffen könnte ohne das ich rechtzeitig wach werde.
Jeder Versuch bisher sie in ihr Kinderbett zu legen endete bisher in einer absoluten Schreitirade.
Da wir aber im Juli auch Urlaub machen wollen, wo wir nur ein normales Kinderbett zur Verfügung haben werden und ich auch möchte dass der Papa sie vielleicht mal ins Bett bekommen kann denke ich jetzt schon häufiger ans Abstillen.
Nur weiß ich nicht im Ansatz wie das Kind ohne Brust im Mund einschlafen kann...
Schnuller und Flasche (mit Wasser oder Tee) nimmt Sie nicht.
Selbst PreMilch habe ich aus der Verzweiflung heraus schon ausprobiert. Leider auch ohne Erfolg.
Wie kann man einem Kind abgewöhnen nur mit Brust im Mund einzuschlafen?
von
Brine
am 28.05.2020, 09:38
Antwort auf:
Einschlafstillen abgewöhnen
Liebe Brine,
auch wenn Sie abstillen, wird Ihr Baby mobiler und wird Ihre Nähe suchen. Vielleicht braucht es dann nicht unbedingt die Brust, aber Ihre Körpernähe!
Es gibt Bettgitter, die an die Außenkante des Bettes eingehängt werden können. Vielleicht ist das eine Lösung für Euch. Oder Ihr rückt das Bett mit einer Seite an die Wand. Abpolstern und eine Matratze als Fallschutz auf den Boden neben das Bett legen kann auch eine Lösung sein.
Manche Familien gehen auch einen ganz radikalen Weg und montieren das Bett auseinander und schlafen nur noch auf Matratzen, die mit dem Lattenrost direkt auf dem Boden liegen. Das schadet dem Rücken dann sicher nicht :-).
Natürlich können Sie trotzdem abstillen.
Wenn Sie abstillen möchten, dann sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, dass eure Stillzeit nun langsam zu Ende geht und zeigen Sie ihm, dass Sie es selbstverständlich noch genau so lieb haben wie schon immer. Sie entziehen ihm die Brust aber nicht sich selbst und Ihre Liebe.
Dazu können Sie die Stillzeiten immer weiter verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Sie können Ihr Kind eine kleine Weile anlegen und es dann ablenken oder ihm
etwas zu essen oder zu trinken anbieten. Ob es tatsächlich noch Hunger hat und eine Flasche braucht, kann ich nicht beurteilen.
Ihr könnt ein festes Ritual mit Kuscheln und Vorlesen oder Geschichte erzählen einführen. Viele Eltern beginnen auch bereits bei einem wenige Monate alten Baby damit, den Tag am Abend noch einmal Revue passieren zu lassen und so ein Gespräch (das sich im Laufe der Zeit dann entwickeln wird) über die Erlebnisse, Freuden, aber auch Sorgen und Nöte des Kindes zu führen. Durch solch ein Gespräch bleiben Eltern dann auch in engem Kontakt mit ihrem Kind und der leider viel beobachtet Sprachlosigkeit zwischen Eltern und Kind kann entgegengewirkt werden.
Wenn Ihr Partner nicht einspringen kann, bleibt es an Ihnen, Euer Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt oft hilfreich.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 28.05.2020
Antwort auf:
Einschlafstillen abgewöhnen
Ich möchte noch anmerken, dass ich eigentlich gar nicht abstillen möchte und ich habe auch kein so großes Problem damit dass sie nachts aufwacht und ich dann stillen muss. Nur würde ich gerne das Stillen und Einschlafen „trennen“ oder sie dann zumindest ablegen können, weil ich nicht weiß wie wir sonst in den Urlaub können oder ich ihr weiterhin ein sicheres Schlafumfeld gestalten kann
von
Brine
am 28.05.2020, 09:46