Mein Sohn ist jetzt 5 1/2 Wochen alt. Wir haben derzeit einen 3-4 Std. Rhythmus beim stillen. Das Problem ist, dass er mir ständig einschläft. Ich kitzle ihn dann auf den Fußsohlen oder nehme ihn hoch und versuche ihn zu motivieren.
Er trinkt ca 20 min an der ersten Brust und dann ca 10 min an der zweiten. Wir brauchen aber insgesamt fast immer 45 min zum stillen weil ich ihn immer wecken muss.
Haben Sie einen Trick für mich oder mache ich generell etwas falsch?
von
Barbara1980
am 13.08.2014, 09:19
Antwort auf:
Einschlafen
Liebe Evelyn,
ich fürchte, ich kann Euch bei dieser Frage keinen passenden Tipp geben.
Wie ein Kind trinkt, ist vom Temperament des jeweiligen Kindes abhängig.
Es gibt eifrige Pragmatiker, die zügig und effektiv trinken und nippende
Genießer, bei denen eine Mahlzeit unendlich lange dauern kann. Ihr Sohn
scheint eher zu den langsamen Genussmenschen zu gehören.
Hier trotzdem ein paar Tipps, die sich beim Wecken eines schläfrigen Babys bewährt haben:
Aufwecktechniken
o Versuchen Sie das Baby aufzuwecken, wenn es sich in einem leichten Schlafstadium befindet. Achten Sie auf rasche Augenbewegungen unter den geschlossenen Lidern, Bewegungen von Armen und Beinen, Saugbewegungen der Lippen und Veränderungen im Gesichtsausdruck ihres Babys.
o Dämpfen Sie das Licht. Grelles Licht veranlasst das Baby, seine Augen zu schließen.
o Lockern Sie die Bettdecke oder nehmen Sie die Decke weg.
o Bei warmen Raumtemperaturen ziehen Sie das Baby aus bis auf die Windel. Bei Temperaturen über 27° C nimmt die Saugaktivität ab.
o Sprechen Sie mit dem Baby und versuchen Sie, Blickkontakt herzustellen.
o Halten Sie das Baby aufrecht.
o Bewegen Sie das Baby sanft auf und ab, während Sie es auf ihrem Schoß halten. Dabei heben Sie seinen Kopf, seine Schultern und seinen Körper an und beugen es in der Hüfte. Versuchen Sie niemals, das Baby in der Taille zu beugen, dadurch können innere Verletzungen hervorgerufen werden.
Steigerung der Stimulation
o Reiben oder klopfen Sie den Rücken des Babys oder lassen Sie Ihre Finger an seiner Wirbelsäule entlang spazieren.
o Wechseln Sie die Windeln.
o Massieren Sie sanft Hände und Füße des Babys.
o Verstärken Sie den Hautkontakt mit Ihrem Baby. Massieren Sie das Baby oder baden Sie es.
o Bewegen Sie die Arme und Beine des Babys wie bei "backe, backe Kuchen."
o Reiben Sie die Stirn und die Wangen des Babys mit einem kühlen, feuchten Waschlappen ab.
o Lassen Sie Ihre Fingerspitzen um die Lippen des Babys kreisen.
o Tropfen Sie etwas ausgestrichene oder abgepumpte Muttermilch auf die Lippen des Babys.
Das Interesse des Babys aufrecht erhalten
o Die Hand, die die Brust abstützt, muss das Gewicht der Brust vom Kinn des Babys nehmen.
o Wechseln Sie die Seite, sobald das Baby das Interesse am Saugen verliert.
o Wenn Sie die Brustseite wechseln, lassen Sie das Baby dazwischen aufstoßen oder wickeln Sie es, um sein Interesse wach zu halten.
o Versuchen Sie das Baby in der Unter dem Arm Haltung statt der Wiegenhaltung zu stillen.
o Massieren Sie den Oberkopf des Babys beim Stillen in kreisenden Bewegungen.
Sie werden nicht alle diese Tipps verwirklichen können. Suchen Sie sich die heraus, die Ihnen passend erscheinen.
Auch wenn der Anfang manchmal schwer ist, das Durchhalten lohnt sich. Wenden Sie sich für gezielte und direkte Hilfe an eine Kollegin vor Ort.
Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 13.08.2014