Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Einschlafen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Einschlafen

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Hallo Biggi, ich habe eigentlich keine direkte Frage zum Stillen, hoffe aber du kannst mir trotzdem ein Tip geben. Die La Leche Liga hat einige Bücher, die das Thema schlafen betreffen und ich habe auch schon "schlafen und wachen" und das "24-Stunden-Baby" gelesen. Mein Sohn ist so ein Kind mit starken Bedürfnissen. Er kommt nur extrem schlecht in den Schlaf und wird meistens einschlafgestillt. Leider treffen ja Müdigkeit und Hunger nicht immer zur gleichen Zeit auf. Und wenn ich nicht stillen kann, weiß ich nicht mehr wie ich mein Kind zum schlafen bringen kann. Tragen und Wiegen hilft nichts. Manchmal hilft es ihn in der Tragetasche hin und her zu schaukeln. Das ist aber auch die einzigste Möglichkeit ihn zum schlafen zu bewegen. Was kann ich noch machen, damit mein Kind auch mal ohne Hilfe einschläft? Ich bin ja überhaupt kein Freund von "weinen lassen", aber selbst wenn ich neben ihm liege und seine Hand halte, beruhigt er sich nicht. Kannst du mir einen Tip geben? LG Tina


Biggi Welter

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Liebe Tina, hast Du schon einmal versucht, dein Kind im Tragetuch zu beruhigen? Ein Tragetuch ist fast ein Zaubermittel. Dein Baby kann die Nähe der Mutter spüren, es wird sich an deinem Körper beruhigen, die evtl.Koliken verringern sich, es wird weniger weinen, vielleicht sogar recht gut schlafen und Du hast mindestens eine Hand frei (und auch deinen Kopf, weil das Baby wieder ruhiger ist), um andere Dinge zu tun. Versuche es einmal. Eine Autorin nennt dies so schön "Perspektive teilen". Das Tragetuch ermöglicht es dem Kind, am Leben der Familie problemlos teilzunehmen und mit dir die Perspektive zu teilen. Lass dir von einer tucherfahrenen Frau einmal zeigen, wie vielseitig einsetzbar ein Tragetuch sein kann. Tucherfahrene Frauen findest Du in fast jeder Stillgruppe und auch sonst wäre es sicher ein guter Gedanke, einmal ein Stillgruppentreffen zu besuchen. Neben vielen nützlichen Tipps bekommst Du dort auch moralische Unterstützung. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, ja Tragetuch habe ich auch und einen Ergo Baby Carrier. Aber er findet es darin sowas von interessant, dass er total abgelenkt ist vom Schlafen. So bin ich neulich 4 Stunden mit einem neugierig guckenden Baby durch die Stadt gelaufen. Während ich selber NUR schlafende Babys im TT gesehen habe ;-)) Außerdem haßt er diese extreme Nähe gerade wenn er total übermüdet ist. Ich glaube das hilft nur noch das weinen einfach zuzulassen und zu belgeiten. Aber es ist ehrlich gesagt schon hart, wenn das Baby stundenlang weint... Im Tragetuch ist er dann zwar etwas ruhiger, aber schlafen ist trotzdem nicht drin. LG Tina


Biggi Welter

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Liebe Tina, ich wünsche dir sehr, dass dein 24-Std-Baby bald ruhiger wird und besser einschlafen kann! Deiner Beschreibung nach stelle ich mir vor, dass es bei euch die folgende Situation gibt: Das Baby weint, die Mutter versucht es zu beruhigen, es gibt einen kurzfristigen Erfolg, dann weint das Baby wieder. Die Mutter versucht erneut, das Kind zu beruhigen, ist aber selbst bereits recht angespannt. Nach einer erneuten kurzfristigen Pause ist das Kind wieder unruhig und weint. Nun ist auch die Mutter überaus angespannt und diese Anspannung überträgt sich auf das Kind und beide schaukeln sich gegenseitig immer weiter hoch, bis keiner mehr Ruhe finden kann. So schwer es auch fällt, es ist wichtig, in dieser Situation nicht in Hektik und Aufregung zu verfallen. Je mehr Du versuchst um das Kind zu beruhigen und je hektischer Du wirst, um so aufgedrehter kann auch das Baby werden und dann ist man schnell in einem Kreislauf, der nur mehr schwer zu durchbrechen ist. Weniger ist hier oft mehr. Der Punkt ist, dass der Fokus vom Kind genommen wird, dass sich nicht mehr alle Anspannung auf das Kind konzentriert und es so die Gelegenheit bekommt, sich wieder zu entspannen und zu beruhigen. Der Teufelskreis der Anspannung, die sich auch bei den Eltern aufbaut und so das Kind immer unruhiger werden lässt, muss durchbrochen werden. Das kann manchmal auch dadurch erfolgen, dass das Baby auf eine Decke gelegt wird und die Mutter oder der Vater es durch unaufgeregtes, leises Sprechen und sanftes Streicheln beruhigt. Manche Eltern setzen sich in dieser Situation sogar mit ihrem Kind ins Auto und fahren ein paar Kilometer : ) oder aber es gibt eine Großmutter oder liebe Freundin mit ausgeruhten Nerven und viel liebevoller Geduld, die das Baby in den Arm nehmen kann während die Mutter einen Spaziergang für sich alleine machen kann, in Ruhe ein Entspannungsbad nimmt oder einmal für zwei Stunden ungestört schläft. Dieser Vorschlag mag für die Nacht recht schwierig umzusetzen erscheinen, doch vielleicht kann dein Partner dir in der Nacht beistehen und euer Baby trösten und beruhigen und am Tag hilft dir unter Umständen doch ein anderer lieber Mensch, damit Du die Chance bekommst, neue Kraft zu tanken. Sobald Du erst mal wieder eine Verschnaufpause hattest, wird der Alltag oft sehr rasch wieder einfacher und die Baby Tage und Nächte können wieder ruhiger werden. Zusätzlich kann ich dir nur wärmstens den Besuch einer Stillgruppe nahelegen. Im Austausch mit den anderen Müttern dort, wirst Du erleben, dass dein Kind nicht das einzige Baby auf der Welt ist, das so viel Zuneigung und Kraft von seinen Eltern braucht und allein das Wissen "es geht nicht nur uns so" kann enorm viel helfen. Ich wünsche euch allen baldmöglichst ruhigere Tage und Nächte und dir viel Kraft und Menschen, die bereit sind, dir jetzt mit praktischer Hilfe beizustehen. LLLiebe Grüße Biggi


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