KathiBauer12
Liebe Frau Welter, nun habe ich mich endlich dazu durchringen können, Sie anzuschreiben. Ich hatte mir schon zwei Meinungen (uA von einer befreundeten Ärztin) eingeholt, bin aber höchstverunsichert und habe schlussendlich einfach Angst, meinem Kind zu schaden- deswegen wende ich mich nun an Sie. Ich habe pünktlich mit dem positiven Test aufgehört zu dampfen ( E-Zigarette) und habe während der gesamten Schwangerschaft abstinent gelebt. Die Anfangszeit war recht anstrengend (wie wahrscheinlich bei jedem) mit Baby und ich habe dummerweise angefangen, eine Iqos am Tag zu rauchen. Selbstverständlich hatte ich vorher immer abgepumpt und habe anschließend mindestens zwei Stunden gewartet bis ich erneut gestillt habe. Ich kann mir selbst nicht erklären weshalb, aber es fällt mir wahnsinnig schwer, diese wenn auch nur eine Iqos am Tag sein zu lassen. Ich habe Angst, dass meine Milch nun dauerhaft (auch bei nur einer Iqos am Tag) schlecht ist und dass ich lieber abstillen sollte. Was würden Sie mir raten? Ich möchte meinem Baby nicht mit meiner eigenen Milch schaden. Hoffentlich verurteilen Sie mich nun nicht, mein Verhalten ist ja nun nicht gerade vorbildlich. Herzliche Grüße und vielen lieben Dank! Kathi
Liebe Kathi, natürlich ist es das Beste, wenn eine Mutter nicht raucht (oder dampft, auch da bekommt der Körper Nikotin ab), darüber brauchen wir wohl nicht zu diskutieren. Wenn man sich die Situation mal objektiv anschaut, wird ein Kind einer Raucherin in einem Umfeld mit Zigarettenrauchs mit all seinen Nachteilen aufwachsen. Demgegenüber stehen die Vorteile des Stillens, auch wenn die Milch mit Nikotin belastet sein wird. Nikotin tritt rasch in die Muttermilch über. Cotinin, das wichtigste Stoffwechselprodukt des Nikotins, erscheint ebenfalls rasch in der Muttermilch. Mit zunehmender Zahl gerauchter Zigaretten steigen Nikotin und Cotiningehalt in der Muttermilch an (Schwartz Bickenbach et al., 1987). Neben Nikotin und Cotinin sind weitere hochgiftige und auch krebserregende Stoffe in der Muttermilch von Raucherinnen zu erwarten. So sind z.B. die Kadmiumkonzentrationen in der Muttermilch gegenüber denen von Nichtraucherinnen deutlich erhöht (Radisch et al., 1987). Mögliche Folgen des mütterlichen Rauchens können bei der Mutter ein niedrigerer Prolaktinspiegel und beim Baby ein höheres Risiko für Atemwegserkrankungen, ein höheres Risiko für den Plötzlichen Kindstod und bei extrem starken Rauchen Erbrechen, Durchfall und schneller Herzschlag sein. Diese kindlichen Probleme treten aber auch bei passivem Rauchen auf. Der Plötzliche Kindstod (SIDS) kommt häufiger vor bei Babys von Rauchern. Gestillte Babys von Rauchern haben ein SIDS Risiko, das dem von nicht gestillten (nicht gestillte Babys haben ein höheres Risiko als gestillte Babys) Babys von Nichtrauchern gleich ist. Babys von Rauchern haben häufiger Atemwegserkrankungen. Diese Auswirkungen des Rauchens werden abgemildert wenn das Baby gestillt wird. Lieben Gruß Biggi
KathiBauer12
Danke, liebe Biggi. Ich kenne die Risiken. Würden in diesem Fall die Vorteile des Stillens (noch) überwiegen wenn es eine einzige am Tag ist? Falls nicht würde ich wahrsch abstillen. Am allerliebsten wäre es mir natürlich, meinem Kind nur das Beste zu geben und auf die eine iqos zu verzichten… ich gebe mein Bestes. Liebe Grüße und tausend Dank für deinen fachkundigen Rat!
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