Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, ich brauche dringend einen Rat. Julia(nun fast 7 Monate)bekommt seit 2,5 Wochen Beikost.Abends eine ordentliche Portion Kartoffelbrei mit püriertem Bio-gemüse(sie liebt es !!!)-so viel wie sie will, morgens und evl.noch einmal zwischendurch pürierte Früchte(vorzugsweise Birne, ebenfalls sehr beliebt).Sie darf gerne noch ein paar Monate gestillt werden, mein Eindruck ist allerdings, dass sie das gar nicht mehr selbst unbedingt will. Sie ist wahnsinnig aktiv, schläft sehr wenig und wenn , dann nur 5- 10 Minuten(seufz!).Beim Stillen hampelt sie herum, weil es ihr unglaubliche Freude bereitet, sich pausenlos zu drehen, wegzurollen ,aufzurichten usw.Kurz,die Bewegung ist sehr wichtig für sie, was ja auch schön ist, allerdings dem Trinken und der Nahrungsaufnahme nicht im Wege stehen sollte. Diese gesteigerte bewegungslust zeigt sie seit der Einführung von beikost, ist das ein Zufall oder hängt das evl.zusammen?.... Da ich nicht abpumpe und hieran auch kein Vergnügen finden kann, habe ich keine Vorstellung mehr, wieviel MMilch sie überhaupt noch aufnimmt tagsüber während dieser gestörten Stillaktionen. Ich habe aber den Verdacht, dass es nicht besonders viel ist(wartet sie auf ihren abendlichen heissgeliebten Kartoffelbrei?????).Wenn ich ihr Brei anbiete, verschlingt sie diesen gierig und verlangt nach mehr. Nachts ist es zur Zeit für mich schwer zu machen, sie will fast alle halbe Stunde zu mir (auch das ist neu-nerv!da waren wir schon mal besser!)und ich lasse sie gewähren, was soll ich auch machen? Ist sie einmal bei uns im Bett, saugt sie ein paarmal(na, wunderbar!) und schläft wieder ein, bis zum nächstenmal...natürlich nicht ohne zu versuchen, sich selbst irgendwie zu stimulieren, um wach zu werden und wieder mit dem Getrampel der Füsschen und mit der Rollerei zu beginnen. Das ist auch der Grund , weshalb sie noch bei uns schläft, ich habe natürlich keine Lust, alle 30 Minuten nachts über die Treppen(wir schlafen auf einer anderen Ebene als ihr Zimmer) zu kraxeln, um wieder dieses "Anstillen"mit den motorischen Trainingsversuchen mitzumachen Ich möchte zumindest ein paar Stunden Nachtruhe haben (mit meinem süssen 20-Stunden Kind brauche ich das auch), wie ist das nun zu bewerkstelligen und sie muss doch wohl auch mal bald aus unserem Schlafzimmer raus?Im Interesse unseres Intimlebens wäre dies auch sehr zu begrüssen,übrigens...Und wie mache ich nun weiter:mehr Beikost oder wie könnte ich sie zum etwas entspannteren Stillen bewegen?An einer unruhigen Umgebung kann es nicht liegen, wir ziehen uns zum Stillen immer zurück und das ging auch bisher gaaanz prima!! Was soll ich tun? Freue mich auf Deinen Rat. Liebe Grüsse, Antje
Liebe Antje, als Eltern glauben und hoffen wir immer auf eine lineare Weiterentwicklung der Fähigkeiten unserer Kinder. Beim Schlafverhalten können wir jedoch nicht davon ausgehen, dass die Entwicklung kontinuierlich verläuft, im Gegenteil, relativ viele Babys schlafen mit drei Monaten deutlich länger und anhaltender als mit sechs oder zehn Monaten. Das Schlafverhalten hängt nicht unbedingt oder nur in extrem geringem Maße von der Ernährung ab. Gerade in der Zeit ab etwa vier bis sechs Monate wachen viele Babys (wieder) vermehrt auf. Dies liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt dir in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Wenn Du deine Kleine jetzt ausquartieren würdest, wärst Du der Leidtragende, denn sie würde wo anders sicherlich nicht besser oder länger schlafen. Lass deiner Kleinen noch etwas Zeit, es wird wieder besser. Auch wenn Du meinst, dass Julia kaum noch genug trinkt, kann das nicht sein, denn mit Gemüse und Kartoffeln alleine würde sie sicherlich nicht ausreichend zunehmen. In diesem Alter wäre alleinige Beikost auch nicht ausreichend! Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Vollständig auf feste Nahrung umstellen kann man mit etwa einem Jahr, dann können auch die Milchmahlzeiten aus Milchprodukten bzw. Milch aus dem Becher bestehen. Wenn Du dein Kind wirklich satt bekommen wolltest mit Beikost, dann müsste es so große Mengen essen, wie es gar nicht möglich ist. 100 ml Muttermilch haben etwa 70 kcal, 100 g Karotten haben etwa 20 kcal. Um also die gleiche Kalorienzahl wie mit 100 ml Muttermilch zu bekommen, müsste dein Kind mehr als 400 g Karotten essen. Stell dir diese Menge einmal vor. Die Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.). Außer der bei uns traditionell verwendeten Karotte können auch Zucchini, Kürbis, Fenchel, Brokkoli, Kohlrabi, Pastinake oder anderes Gemüse angeboten werden. Wenn der Gemüse Kartoffelbrei gut vertragen wird, kann als nächstes ein Obst (zunächst gekocht und dann roh) gegeben werden, das zu einem Getreide Obst Brei erweitert werden kann. Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. In welcher Reihenfolge die Stillzeiten durch andere Mahlzeiten ersetzt werden, bleibt jeder Mutter selbst überlassen. Es wird lediglich empfohlen neue Nahrungsmittel nicht am Abend einzuführen, da dann eventuelle Unverträglichkeitsreaktionen in die Nacht fallen können und nach Möglichkeit sollten nicht zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Mahlzeiten direkt nacheinander ersetzt werden. Es bietet sich an, die Mahlzeiten für das Baby mit den Mahlzeiten der restlichen Familie zusammenzulegen, da das Ziel ja schließlich ein gemeinsames Essen am Familientisch ist. So lange deine Julia gut zunimmt, wird sie also auch in der kurzen Zeit einiges an Muttermilch bekommen :-). In diesem Alter sind viele Babys SEHR aktiv und man bekommt sie wirklich kaum ruhig, allerdings geht auch diese Phase vorbei und sie hängt auch nicht mit dem Beginn von Beikost zusammen. Versuche einfach weiterhin, dich mit Julia etwas zurück zu ziehen, viele Babys lassen sich im Liegen leichter stillen. Vielleicht kannst Du die kleine Maus ja auch bündeln, allerdings wage ich zu bezweifeln, dass das bei deinem kleinen Treibauf klappen würde .-). Ich hoffe, die Tipps helfen dir ein wenig helfen. LLLiebe Grüße Biggi
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