Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Dringend!!!!!!!Allergie trotzdem weiterstillen?

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Dringend!!!!!!!Allergie trotzdem weiterstillen?

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi ! Nach einem halben Jahr Pause bin ich nun wieder hier-mit Kind Nummer 2!Ich hatte am Freitag ne üble Brustentzündung die ich dank Quarkwickel und Ruhe in den Griff bekommen habe. Jetzt hab ich seit Sammstag eine üble Allergie Nesselsucht / Quinkeödem, d.h. alles schwillt an -meine Augen sind ganz klein etc. Gibt es denn eine Möglichkeit trotz evtl. notwendiger Cortisongabe weiterzustillen? Soll ich vorsichtshalber schon Muttermilch abpumpen und einfrieren? Wie mach ich das am besten ? (Temperatur, Behälter, wie Auftauen, etc) Bekommt man elektrische Milchpumpen von der Krankenkasse verschrieben? Herzlichen Dank für deine Antwort liebe Grüße aus Bayern Momo


Mitglied inaktiv

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Liebe Momo, ganz ruhig, Du musst dir keine Sorgen und keinen weiteren Stress machen. Ich zitiere aus "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Schaefer, Spielmann, 6. Auflage 2001: "Nebennierenhormone Erfahrungen. Praktische Bedeutung für die Stillzeit haben vor allem die Kortikosteroide. Therapeutisch verwendet werden die nichtfluorierten Kortikoide Prednison (z.B. Decortin), Prednisolon (z.B. Solu Decortin), .... und die fluorierten Substanzen Betamethason (z.B. Celestamine), Dexamethason (z.B. Fortecortin) ,,, Die Milch Plasma Quotienten von Prednison und Prednisolon bewegen sich zwischen 0,05 und 0,25. Eine Stunde nach parenteraler Verabreichung einer Einzeldosis von 110 mg Prednisolon wurden 760 µg/l Milch gemessen. Vier Stunden später waren es 260 µg/l und etwa neun Stunden nach Applikation noch 60 µg/l. Nach intravenöser Injektion von 1 g Prednisolon wurden der 9fach höheren Dosis entsprechend 9fach höhere Werte in der Milch gemessen, 24 Stunden nach der Applikation war die Substanz nicht mehr nachweisbar (eigene Beobachtungen, 1996). Andere Autoren haben unter niedrigeren Tagesdosen (10 80 mg) proportional entsprechende oder sogar darunter liegende Transfermengen für den Säugling ermittelt (Übersicht bei Bennett, 1988; Greenberger et al., 1993). Zusammenfassend ist mit einem Anteil von durchschnittlich 1 bis 2 % der mütterlichen gewichstbezogenen Dosis für den Säugling zu rechnen. Im Fall der oben beschriebenen 1 g Dosis hat der Säugling mit er ersten Mahlzeit eine stunde nach Injektion 0,2 mg/kg seines Körpergewichtes erhalten, seine Tagesdosis ist mit etwa 0,32 mg/kg anzustzen. Für den Säugling ist kein Risiko durch eine üblicherweise kurzdauernde Hochdosisbehandlung zu erwarten, selbst dann nicht, wenn gleich nach der Injektion gestillt würde. Auch unter länger dauernder Behandlung mit 80 mg/tag wird mit der Muttermilch nur eine geringe Prednisolonmenge übertragen, die nicht einmal 10 % der kindlichen Kortisolproduktion entspricht. Empfehlung. Prednisolon, Prednison und Methylprednisolon sind Kortikoide der Wahl für eine systemische Behandlung in der Stillzeit. Sie können in einer Dosierung von bis 80 mg/Tag als unproblematisch angesehen werden. Auch hohe Dosen bis 1 g, einmalig oder wenige Tage nacheinander verabreicht, z.B. beim Asthmaanfall, erfordern kein Abstillen. Bei wiederholter Gabe hoher Dosen ist lediglich der Stillrhythmus so einzurichten, dass möglichst drei bis vier Stunden nach der Applikation eingehalten werden. Wirkungsgleiche Mangen der anderen Kortikoide sind wahrscheinlich auch verträglich." Ich hoffe, es geht dir bald besser! Ganzllliebe Grüße Biggi


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