Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Allergie - weiterstillen?

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Allergie - weiterstillen?

Mitglied inaktiv

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Hallo Frau Welter, seit einigen Tagen habe ich eine ganz schlimme Allergie (Ausschlag fast am ganzen Körper / starker Juckreiz). Ich war deswegen beim Hautarzt - das war jedoch die absolute Katastrophe. Die Ärztin meinte ich soll abstillen und Cortison- u. Antihistaminikum-Tabletten nehmen (von Ursachensuche keine Spur). Sie sagte nur etwas von Urtikaria und dass es vielleicht von Vitaminen kommt. Die Lotion, die sie mir dann "auf meinen ausdrücklichen Wunsch" verschrieben hat (da ich erst etwas versuchen wollte, womit ich weiterstillen kann und was meiner kleinen Tochter, 3 1/2 Monate alt, nicht schadet) ist der nächste Witz: im Beipackzettel steht, dass man bei großflächiger Anwendung abstillen sollte. Jetzt stehe ich ziemlich blöd da. Ich werde fast wahnsinnig, da es überall juckt. Wovon (Nahrungsmittel??) das jetzt plötzlich kommt, weiss ich nicht (ich habe schon so oft überlegt, aber mir fällt nichts ein, was ich jetzt anders gemacht bzw. gegessen habe) und ich möchte doch so gerne mind. 6 Monate voll stillen (u.a. um meiner Tochter Allergien nach Möglichkeit zu ersparen - bei mir und meinem Mann ist leider die Neigung dazu vorhanden...). Nochmal zur Ärztin zu gehen, bringt nichts, da diese auch eine ziemlich üble Einstellung hat ("sie würde sich an meiner Stelle nicht quälen nur wegen der Stillerei"). Mein Hausarzt konnte mir auch nicht wirklich weiterhelfen. Er hat mir Zyrtec P-Tabletten gegeben (im BEipackzettel steht hier, dass sie nicht während Stillzeit genommen werden sollten) und Ingelan Gel (hier steht überhaupt nichts zum Thema Anwendung in Schwangerschaft/Stillzeit) dabei. Gibt es irgend ein gutes Hausmittel bzw. einen Tip, welches Nahrungsmittel der Übeltäter sein könnte? Gibt es vielleicht ein Medikament, was sich mit Stillen verträgt (ohne schädlich für die Kleine zu sein - ganz wichtig!!)Oder muss ich wirklich jetzt schon abstillen? Das Problem ist auch, dass durch das ständige Jucken meine Nerven langsam dünn werden und ich brauche doch meine Kraft für die Kleine... Vielen Dank im voraus. Ulrike


Biggi Welter

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? Liebe Ulrike, das klingt ja mehr als übel, kein Wunder, dass Ihre Nerven bloß liegen. Ich kann Ihnen nun keine Alternativmedikamente nennen, denn ich bin keine Ärztin, auch Hausmittel darf ich Ihnen nicht empfehlen. Doch abstillen werden Sie wohl kaum müssen. Zu den von Ihnen genannten Medikamenten zitiere ich Ihnen aus „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Schaefer, 6. Auflage 2001: „Antiallergika und Antiemetika Antihistaminika (H1-Blocker) Erfahrungen: Antihistaminika werden zur Behandlung allergischer Reaktionen und als Antiemetika eingesetzt. Selten wurden leichte, nichtbehandlungsbedürftige Unruhe, Sedierung oder Trinkschwäche beim gestillten Säugling beschrieben (z.B. Moretti et al., 1995). Cetirizin (Zyrtec) ist ebenfalls bisher nicht bezüglich des Übergangs in die Muttermilch untersucht. Die Halbwertszeit ist mit neun Stunden recht kurz, und das Mittel wirkt kaum sedierend oder atropinartig. ... Empfehlung für die Praxis. Antiallergika der Wahl für die Stillzeit sind Dimetinden, Loratadin, Cetirizin, Meclozin und Tripolidin." Ingelan hat den Inhaltstoff Isoprenalin. Hierzu steht in o.g. Buch: „Einzeldosen von Isoprenalin, Hexoprenalin und Orciprenalin zwingen nicht zum Abstillen; ein Umstellen der Therapie sollte aber erfolgen" Am besten sprechen Sie noch einmal mit Ihrem Hausarzt oder einer anderen Hautärztin/arzt (die/der sich hoffentlich besser mit dem Stillen auskennt und den Wert des Stillens und der Muttermilch kennt), welche Medikamente Ihnen jetzt Linderung verschaffen können und mit dem Stillen verträglich sind. Sollte sich Ihr Arzt nicht sicher sein, kann er sich bei der Beratungsstelle für Vergiftungserscheinungen und Embryonaltoxikologie in Berlin Tel.: 030-30686734 erkundigen. Das Team um Dr. Schaefer in Berlin bietet einen Beratungsservice für Ärzte an und verfügt über die neuesten Informationen zum Thema Medikamente in Schwangerschaft und Stillzeit. Gute Besserung und LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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ich habe vielleicht einen tipp für dich: Ich selber habe ND und ab und an "bricht es einfach aus", dann seh ich aus wie wundgescheuert am ganzen Körper... Was ein klein wenig hilft und zumindest den Juckzeiz nimmt, du wirst lachen: Muttermilch draufschmieren! Hat mir meine Hebamme empfohlen! Als ich abgestillt habe, habe ich mir extra dafür nich Muttermilch abgepumpt und tiefgefroren!! Versuch es mal - schaden kann es nicht!!!!


Mitglied inaktiv

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Liebe Ulrike, erste Sofortmassnahme: ARZT WECHSELN. Nicht abstillen. Man muss sich als Patient nicht nur nicht solche Dummheiten anhören, sondern auch so eine Behandlung nicht gefallen lassen. Die Frau ist Deine Ärztin, Deine Einstellung zum Stillen geht sie nichts an und dumme Kommentare sind hier nicht nur unnötig, sondern eine Frechheit. Es wird doch bei Euch einen anderen Allergologen geben? Ausserdem: Biggi wird Dir die Nummer von diesem Medikamenten-Spezialistenteam in Berlin geben... da können sich Ärzte wg. der Medikamente stillverträglichkeit informieren - wenn sie es denn wollen. Wg Deines Hautproblemes weiss ich leider auch nichts. Ein verständnisvoller Arzt aber wird Dir besser helfen können als unkonstruktive Kommentare. ich wünsche Dir vor allem gute Besserung, Durchhaltevermögen und eine weiterhin schöne Stillzeit - Dein Kind ist es wert... lg Doro


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