Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Dringend Abstillen - Brustwarzen stark entzündet

Frage: Dringend Abstillen - Brustwarzen stark entzündet

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Liebes Expertenteam, ich brauche dringend Ihre Unterstützung beim Abstillen. Mein Sohn (8 Monate) bekommt noch 4 Stillmahlzeiten (zwei nachts und zwei zum Mittags- und Abendschlaf). Leider haben sich meine Brustwarzen durch das ständige darauf herumkauen so stark entzündet, dass mehrere Milchausgänge weiß sind und sie einfach nur noch wund sind. Ich will definitiv abstillen, weil ich nicht mehr kann! Eine Unterstützung familiärerseits habe ich nicht, da alle Verwandten weit weg wohnen. Also müsste mein Mann mit mir alleine Ihren Abstill-Plan durchsetzen. Eine Stillberaterin vor Ort meinte, dass es sehr schwierig werden würde, da unser Sohn keinen Schnuller und keine Flasche mehr annimmt. Bitte helfen Sie mir und geben Sie mir einen Plan zum Abstillen. Vielen Dank für Ihre Hilfe! Ihre Rocker´s Mama


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

Liebe Rocker´s Mama, eine "Gebrauchsanweisung" im wörtlichen Sinn gibt es nicht, nur Tipps und Vorschläge wie vorgegangen werden kann. Dabei gehen Sie am besten so vor, dass Sie Ihr Kind zunächst anlegen, aber es sich nicht vollständig satt trinken lassen, sondern anschließend noch die Flasche anbieten. Bei manchen Kinder empfiehlt sich auch die umgekehrte Vorgehensweise, zuerst Flasche anbieten und anschließend noch die Brust, das müssen Sie ausprobieren. Allmählich steigern Sie die Menge der Flaschennahrung, bis die Mahlzeit vollständig ersetzt ist. Etwa im Abstand von mindestens einer Woche können Sie dann mit dem Ersetzen der nächsten Mahlzeit durch künstliche Säuglingsnahrung beginnen. Mit welcher Mahlzeit Sie beginnen, bleibt Ihnen überlassen. Nach Möglichkeit sollten Sie nicht zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Stillzeiten direkt nacheinander ersetzen. Falls die Brust dann zu spannen beginnt, pumpen Sie gerade so viel Milch ab oder streichen von Hand aus, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Sie sich wieder wohl fühlen. Nicht mehr Milch als unbedingt notwendig entleeren, denn sonst wird die Produktion wieder angeregt. Zusätzlich können Sie die Brust kühlen. Besprechen Sie mit Ihrer Kinderärztin/arzt welche künstliche Säuglingsnahrung Sie verwenden sollten. Pre Nahrung kann wie Muttermilch nach Bedarf gegeben werden und ist als Ersatz für die Muttermilch für das gesamte erste Lebensjahr (bis das Kind an normale Kuhmilch gewöhnt werden kann) geeignet. Für das komplette Abstillen sollten Sie in etwa sechs bis acht Wochen einrechnen, dieser Zeitraum ist realistisch, wenn Sie Probleme mit der Brust vermeiden wollen und gibt auch dem Kind Zeit, sich an die Umstellung zu gewöhnen. Da sich die Techniken des Trinkens an der Flasche und an der Brust deutlich unterscheiden und sich ein Flaschensauger ganz anders anfühlt als die Brust, lehnen viele Stillkinder die Flasche ab. Wenn die Mutter die Flasche geben will kommt noch dazu, dass es sich denkt "Was soll denn damit? Ich kann doch die Milch meiner Mutter riechen und fühle ihre Brust und bekomme so etwas Seltsames in den Mund gesteckt". In einigen Fällen hilft es daher, wenn jemand Anderes die Flaschenfütterung übernimmt. Es empfiehlt sich auch, nicht zu warten, bis das Baby sehr hungrig oder müde ist. Müde oder hungrige Babys sind nicht unbedingt daran interessiert etwas Neues auszuprobieren. Manche Babys wollen auch einfach nicht aus einer Flasche trinken. Bei diesen Kindern kann man dann versuchen, ob sie aus einer Trinklerntasse (Schnabeltasse) trinken. Viele Mütter berichten, dass ihre Babys die Trinklerntasse von Avent mit dem weichen Schnabelaufsatz gerne (oder zumindest lieber) annehmen. Unter Umständen kann man auch löffeln. Hier noch ein paar Tipps, wie das Baby die Flasche vielleicht besser annimmt: o die Flasche anbieten, ehe das Baby zu hungrig ist o das Baby beim Flaschegeben in ein Kleidungsstück der Mutter (Geruch) einwickeln o den Flaschensauger nicht in den Mund des Babys stecken, sondern die Lippen des Babys damit berühren, so wie die Mutter dies mit der Brustwarze tut o den Flaschensauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur bringen oder beim einem zahnenden Baby abkühlen, um die Zahnleisten zu beruhigen o verschiedene Saugerformen und Lochgrößen ausprobieren o verschiedene Haltungen beim Füttern einnehmen o versuchen das Baby im Halbschlaf zu füttern o geduldig bleiben und auch alternative Fütterungsmethoden in Betracht ziehen (z.B. Becher, Löffel) Die Becherfütterung ist mit der richtigen Technik keineswegs aufwändiger als die Flaschenfütterung und deshalb durchaus eine Alternative zur Flasche und gerade bei einem Kind ab sechs Monaten lässt sich der Becher gut einführen und die Flasche muss nicht mehr in jedem Fall unbedingt eingeführt werden. Wichtig ist, dass Sie wirklich geduldig bleiben. LLLiebe Grüße Biggi


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo Biggi, ich habe meinen Sohn (6 Monate) bisher nur gestillt und ihm ab und zu etwas Tee oder Wasser aus dem Fläschen gegeben. Seit ein paar Tagen hat er seinen ersten Zahn bekommen und der zweite folgt auch schon. Nun habe ich total wunde Brustwarzen, er beisst an ihnen obwohl ich immer versuche aufzuhören sobald er das macht. Bis zum ersten ...

Hallo Biggi, habe meine Zwillingsmädchen 19 Monate gestillt und vor zwei wochen abgestillt. Nun habe ich extrem trockene brustwarzen, teilweise wund, jucken. Anfangs war es natürlich auch getrocknete Milch , kann nun aber nicht mehr sein oder? Bin fleissig am eincremen aber ohne Erfolg, was kann ich tun Gruss Doris

Sehr geehrte Frau Welter, ich gehöre zu den Müttern, die ihr Kind seeeeeeeeehr lange stillen, bzw. gestillt haben. Meine Tochter ist vor ein paar Tagen 21 Monate alt geworden und nuckelte in letzter Zeit an der Brust nur einmal in der Nacht, gegen 5 Uhr morgens. Wir haben das Abstillen über einen langen Zeitraum durchgeführt, ungefähr ein Jahr. ...

Hallo! Ich habe seit 2 Tagen abgestillt und jetzt tun mir meine Brustwarzen weh. Meine Brust ist aber ganz normal, keine Verhärtungen. Ist das normal?

Hallo, seit bei meinem Kleinen (8 Monate) der erste Zahn durch ist (vor ca. 4 Wochen), habe ich nur noch wunde/rissige/blutige Brustwarzen. Ich habe es mit Stillhütchen versucht, darauf wird nur gekaut oder er würgt sobald das Hütchen im Mund ist. Die Brustwarzen habe ich schon mit allem möglichen behandelt (Creme, Zinnhütchen, Heilwolle, Mutter ...

Guten Tag, ich habe, seitdem ich mein erstes Kind damals abgestillt habe, weißlich-gelbe Flecken, vermutlich Talg an den Brustwarzen. Ich vermute das rührt daher, dass ich beim Stillen damals häufig entzündete Brustwarzen und Milchstaus hatte. Schmerzen habe ich nicht. Da ich nun wieder schwanger bin, frage ich mich, ob es beim nächsten Stillen ...

Hallo Frau Welter, vor ca. 1 Woche habe ich meinen Sohn abgestillt (er ist jetzt ca. 13 Monate alt). Die ersten paar Tage hatte ich etwas zu kämpfen aber mit Salbeitee und ausstreichen hab ich es eigentlich in den Griff bekommen. Nun habe ich aber seit 2 Tagen extremst empfindliche Brustwarzen. Ich kann kaum noch auf dem Bauch schlafen. Die ...

Hallo, ich bin mir sicher die Frage wurde schon 1000 mal gestellt, ich muss es aber loswerden. Ich kann nicht mehr. Das Kind (3 Tage) hing heute vllt 3 Stunden nicht an der Brust. Er saugt in einer Tour. Meine Brustwarzen sind blutig. Bei meinem Großen waren sie auch wund und verformt aber das kann man überhaupt nicht vergleichen. Das sind s ...

Ich kämpfe schon seit 3 1/2 Monaten mit Wunden und geröteten Mamillen und keiner kann mir helfen. Ich war bereits bei der Frauenärztin, im Spital wo ich entbunden habe, Hautärztin und nun war auch eine Stillberatung bei mir.  Ich habe schon unzählige Salbe probiert und nichts hilft einfach. Ein Pilz ist es nicht da wurde nämlich ein Abstrich gema ...

Hallo ich bin Myriam, ich habe eine 14 monate alte tochter und bin sie immernoch am stillen. Ich möchte aber gerne abstillen. Ich kriege nachts kein auge mehr zu. Sie ist dauernd an der brust. Ich habe den fehler gemacht und sie an das ,,Einschlafstillen" gewöhnt. Wqs anderes akzeptiert sie auch nicht zum einschlafen. Kein schaukeln, kein kuscheln ...