MaMo2021
Liebe Biggi, meine kleine Tochter wird Anfang Dezember nun schon 6 Monate alt. Nach der Geburt gab es zunächst Stillschwierigkeiten, da ich zu viel Blut verloren habe und somit die Milchproduktion noch nicht in Gang kam. Durch meine wirklich tolle Hebamme bin ich dran geblieben und habe zunächst mit einem kleinen Schlauch an der Brust zugefüttert. Nach ein paar Wochen konnte ich damit zum Glück aufhören. Mir war es so wichtig zu Stillen und ich habe dafür gekämpft und hätte es mir nie im Leben so anstrengend vorgestellt!!! Seit sie ca 3 Monate alt ist, genieße ich das Stillen. Sie wird schnell satt und am Tag trinkt sie nicht oft. Aber die Nächte sind eine Katastrophe! Gefühlt geht es schon von Anfang an so. Sie schläft beim Stillen ein und nuckelt. Irgendwann kann ich die Brust lösen oder sie lässt von alleine los. Das hält nur leider nicht lange und dann sucht sie wieder. Ich habe auch schon den "Kinn-Trick" ausprobiert, den du schon mehrmals im Forum empfohlen hast. Leider funktioniert es nicht. Wenn sie die Brust nicht bekommt weint sie und ist erst ruhig, wenn ich ihr die Brust gebe. Das geht die ganze Nacht so, mal schlimmer und mal weniger schlimm. Das Nuckeln ist so unangenehm auf Dauer. Mehrere Schnuller habe ich ausprobiert aber sie möchte sie nicht. Sie hat auch einen total leichten Schlaf. Seit der Geburt gehe ich mit ihr zusammen ins Bett um 19 Uhr. Wenn ich aufstehe wird sie wach und selbst wenn ich mich etwas von ihr weglegen möchte, weil sie kurzzeitig die Brust nicht hat dann wird sie auch wach. Ich weiß dass sie die Nähe braucht aber es zerrt an meinen Nerven und Kräften. Nachts kann ich mich nicht bequem hinlegen, immer seitlich mit ihr an meiner Brust. Tagsüber ist sie auch total fordernd, sie ist viel im Tragetuch, liegt nicht gerne und sie zum schlafen zu bekommen ist auch fürchterlich anstrengend. Meistens besteht meine Tagesaufgabe darin, sie zum schlafen zu bekommen. Eine Federwiege haben wir auch, das klappt nicht immer, wenn dann nur mit weißem Rauschen (der Föhn funktioniert am besten). Das weiße Rauschen lasse ich auch abends einige Zeit laufen. Ich habe das Gefühl, dass sie nie wirklich gut und tief schläft, besonders wenn sie nur nuckelt. Ich weiß einfach nicht weiter und hoffe, dass du ein paar Tipps für mich hast. Ich sage mir auch immer, dass es nur eine Phase ist und irgendwann aufhört, aber es ist bald schon ein halbes Jahr so und es ist keine Besserung in Sicht. Tut mir Leid für den langen Text! Liebe Grüße und danke für deine tolle Arbeit hier im Forum
Liebe MaMo2021, da Dein Kind Dich so sehr braucht, dann kann es sein, dass es ein Baby mit erhöhten Bedürfnissen ist, ein High Need Baby, wie diese Kinder von dem amerikanischen Kinderarzt Dr. William Sears genannt werden. Ein High Need Baby braucht sehr viel mehr Einsatz von seiner Mutter/Eltern. Es ist kein „pflegeleichtes" Kind. Oft zeigen sich die Erfolge der Bemühungen der Mutter erst nach längerer Zeit und die Mutter zweifelt an sich selbst. Deshalb ist es so wichtig, dass Mütter/Eltern wissen, dass es High Need Babys gibt und wissen, dass sie keine „Schuld" haben. Sehr gut beschrieben sind High Need Babys in dem Buch „Das 24 Stunden Baby" von Dr. William Sears und Dr. Sears gibt auch Anregungen und Erklärungen, was Eltern tun können, um zu einem einfacheren Alltag mit ihren Kindern zu kommen. Das Buch ist im Buchhandel, bei der LLL, jeder LLL Stillberaterin erhältlich. Ehe Du aber jetzt zusammenklappst, weil Du nicht mehr genug Schlaf bekommst, muss eine Lösung gefunden werden, die Dich entlastet. Das kann durchaus eine vermehrte Einbeziehung des Vaters sein, wenn es nachts nicht geht, dann eben mal am Tag, damit Du eine Möglichkeit hast, Dich auszuruhen und neue Energie zu sammeln. Auch wenn Dein Baby sich beschwert und protestiert, ist das völlig okay, denn Ihr lasst es ja nicht alleine, sondern steht ihm bei. Suche für Dich eine Möglichkeit zum entspannen und abschalten. Gönne DIR etwas. Wenn es Dir besser geht, wird es auch Deinem Kind besser gehen. Wichtig ist, dass Du weißt, dass dies zwar eine lange Phase ist, aber sie WIRD vorbei gehen! Bis dahin ist es meist einfacher, das Drumherum zu ändern, als das Baby. • Nimm ALLE Hilfe an, die Du bekommen kannst. Erkundige Dich mal, ob Du nicht eine Haushaltshilfe bekommen kannst (wegen absoluter und chronischer Erschöpfung). Möglicherweise kann Dir auch Deine Mutter, Schwiegermutter, Schwester oder eine Freundin (selbstverständlich auch das männliche Pendant dazu) etwas unter die Arme greifen. Das können ganz simple Dinge sein z.B. einmal alle Fenster putzen, Deinen Bügelkorb leerbügeln, einige vorgekochte Mahlzeiten für Deine Tiefkühltruhe, ein Nachmittag Babysitten während Du in die Sauna gehst oder sonst etwas für Dich tust ... • Vielleicht findest Du auch einen verantwortungsbewussten Teenager, der gegen geringes Entgelt bereit ist, mit Deinem Kind zu spielen oder spazieren zu gehen. In dieser Zeit solltest Du dann aber wirklich entweder schlafen (bzw. ruhen) oder DIR etwas Gutes tun. • Lass den Haushalt auf Sparflamme laufen. Nicht alles muss gebügelt werden. Wenn Handtücher nach dem Baden und Duschen wieder aufgehängt werden, statt auf dem Fußboden zu landen, können sie mehrmals benutzt werden, das spart Wäsche. Es ist nicht wesentlich mehr Arbeit die doppelte Menge Spaghettisoße zu kochen, aber Du hast dann eine fast fertige Mahlzeit für die Tiefkühltruhe. Es schadet nicht der Gesundheit der Familie, wenn Du die Fenster erst wieder im nächsten Jahr putzt. Du wirst sicher einiges finden, was im Haushalt nicht so perfekt gemacht werden muss. • Achte darauf, dass Du genügend isst und trinkst. Du musst keine perfekten Menüs kochen und essen, einigermaßen ausgewogen reicht und es darf auch Tiefkühlgemüse statt frischem Gemüse sein (dann sparst Du Dir auch das Schälen und Putzen). Eine hungrige Mutter ist nicht so belastbar. Liebe Grüße, ich wünsche Dir von Herzen, dass die Nächte bald leichter werden! Biggi
MaMo2021
Danke für deine lieben Worte. Das Buch werde ich mir zu Herzen nehmen. Ich habe schon vermutet, dass sie ein "High need Baby" ist, die Beschreibung passt 1:1 zu ihr. Leider kann ich sie wirklich nur an den Papa abgeben und selbst da ist sie nicht lange glücklich. Wenn andere sie auf den Arm nehmen wollen, schreit sie auch von Anfang an schon. Es ist wie fremdeln, nur dass es nicht aufhört. Selbst wenn wir in andere Gebäude gehen, fängt sie an zu weinen. Sie braucht sehr viel Nähe von mir. Die Kinderärztin hat meine Sorgen nicht wirklich beachtet. Mein Gedanke war schon mehrmals, ob es helfen würde, wenn ich abstillen würde. Allerdings weiß ich nicht, ob ich es dann nicht noch schlimmer mache?! Ich wollte eigentlich nur ca 6 Monate stillen, aber ich kann mir nicht vorstellen, ihr dies zu nehmen. Ich hoffe einfach, dass diese "Phase" endlich besser wird oder am besten endet. Meinetwegen könnte sie sich 10x in der Nacht zum Trinken melden, alles wäre besser als das Nuckeln und der leichte Schlaf. Viele Grüße
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