Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Dauer einer Stillmahlzeit

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Dauer einer Stillmahlzeit

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Hallo Frau Welter, in den Stillbüchern liest man immer wieder, dass eine Stillmahlzeit nicht länger als 1 Stunde dauern sollte. Meine 3 Wochen alte Tochter braucht immer sehr lange (30Min.) für eine Seite, macht Pausen, nuckelt ein bisschen, dann wieder intensiver. Nach einer Seite wickeln wir dann. Das heißt, insgesamt sind wir so mit 1 und 1/4 Stunde dabei. Unsere Hebamme meinte, wir sollten nach 20 min auf einer Seite abbrechen, aber dann fängt sie an zu schreien, da sie ja noch Hunger hat. Was soll man also tun? Ich versuche schon, sie durch kitzeln, pusten etc zwischen durch zum weitertrinken zu animieren. Viele Grüße Maren


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Liebe Maren, die Beschränkung der Stilldauer auf fünf bis zehn oder zwanzig Minuten hat gravierende Nachteile (und bietet keinen Schutz vor wunden Brustwarzen, da wunde Brustwarzen fast immer auf eine falsche Stilltechnik zurückzuführen sind. Viele Kinder brauchen aufgrund ihrer Persönlichkeit und ihres Temperamentes länger für eine Mahlzeit. Wird bei ihnen die Zeit an der Brust begrenzt, kann es zu Gedeihstörungen kommen. Bei vielen Müttern dauert es, vor allem anfangs, einige Minuten, bis der Milchspendereflex einsetzt. Wird das Baby schon früh von der Brust abgenommen, bekommt es nicht alle Milch, die es hätte bekommen können und die es auch braucht. Zu Beginn der Stillmahlzeit erhält das Baby die sogenannte „Vordermilch". Die Vordermilch hat einen geringen Fettgehalt, liefert aber mehr Flüssigkeit. Ein Teil der Vordermilch war bereits seit der letzten Stillmahlzeit in den Milchseen vorhanden und wird zuerst freigegeben. Durch das Saugen des Kindes wird ein Reiz an der Brustwarze ausgelöst, der über die Nervenbahnen an den Hypothalamus, einem Teil des Zwischenhirns, weitergeleitet wird. Der Hypothalamus regt die Hirnanhangsdrüse zur Ausschüttung von Oxytozin an. Das Oxytozin veranlasst die Muskelzellen der Milchbläschen sich zusammenzuziehen und Milch abzusondern. Dieser Vorgang heißt Milchspendereflex, Milchflussreflex oder Let-Down-Reflex. Im weiteren Verlauf der Mahlzeit nimmt der Fett- und Proteingehalt der Milch zu, während gleichzeitig die Menge abnimmt. Die gegen Ende der Mahlzeit gebildete Milch, die „Hintermilch", hat einen hohen Fettgehalt, steht aber nur in einer geringeren Menge zur Verfügung. Erhält das Baby nicht genügend Hintermilch, kann es schlecht zunehmen obwohl die Mutter genügend Milch hat. Bei einem Ungleichgewicht von Vordermilch und Hintermilch hat das Baby häufig grünlichen, wässrigen Stuhl und ist sehr unruhig. Auch das ist ein Grund dafür, dass das Baby nicht nur fünf Minuten an der (ersten) Brust trinken soll. Nimmt das Baby denn ausreichend zu? Hat es genügend nasse Windeln? Wie oft in 24 Std. wird das Kind gestillt? Bekommt es ausschließlich Muttermilch? Geben Sie einen Schnuller? Ich freue mich auf Ihre Antwort, bis dahin llliebe Grüße Biggi


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Liebe Maren, mein Sohn war auch so ein "Ewignuckler" und Genießer, vor allem eben in dem jungen Alter. ich habe ihn aber immer trinken lassen solange er wollte, eben nur darauf geachtet dass er gut angelegt trinkt und mir die Arme nicht wehtun udn der Rücken ( ein Stillkissen leistet da sehr gute Dienste). Das mit dem ewigen Trinekn wird aber besser je älter dein Kind wird ( mich hats dann einfach genervt ewig zu sitzen und zu stillen) - aber sehr bald ( mit ca 2 Monaten) hat er pro Seite nur noch eine Viertelstunde gebraucht und jetzt mit 8 Monaten hat er beide Seiten in ca 6 - 8 Minuten leergetrunken . Also Kpf hoch es kann nur aufwärts gehen ;o) Liebe Grüße Mirandolina


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Hallo Frau Welter, hier noch die fehlenden Infos: Sie wird voll gestillt und bekommt 6 Mahlzeiten pro Tag. Wasser oder Tee bekommt sie nicht dazu. Ob sie genügend zunimmt kann ich gar nicht genau sagen, da die Hebamme sie zuletzt vor 1,5 Wochen gewogen hat und da fand sie die Zunahme ok. Die Windeln sind jedesmal nass. Einen Schnuller lehnt die Kleine völlig ab. Ansonsten macht sie einen zufriedenen Eindruck. Viele Grüße Maren


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