Mitglied inaktiv
Ich lebe zur Zeit in Indien. Habe am 25.2. einen Sohn geboren. Wusste sehr wenig Bescheid. Schwestern haben in der Praxisklinik mich nicht so richtig unterstützt beim Stillen. Ich habe nicht gewusst, dass man beim Anlegen achten sollte, dass Brustwarze und Vorhof im Mund sein musste. Mein Sohn hat meine Brustwarzen verletzt und nach einigen Tage habe ich eine Entzündung bekommen. Wusste aber immer noch nicht was los ist. Wusste auch nicht, dass ich Milch ausstreichen sollte, wenn die Brust zu voll ist und mein Sohn hat einfach nicht viel getrunken. Ich war beim Arzt, aber sie gab mir nur eine Creme für die Brustwarze. Aber meine Brust war schon an einer Stelle rot, hart und schmerzhaft. Ich wartete und litt beim Stillen. Nach 7 Tagen konnte ich es nicht mehr aushalten und wir gingen zum anderen Arzt. Antibiotikum und Pumpen. Aber es war zu spät. Arzt musste aspirieren. Und dann operieren. Bis dahin habe ich immer noch nicht verstanden, dass ich meine Brüste nach dem Stillen leeren muss. So bekam ich eine Infektion auf der anderen Seite. Der Arzt aspirierte und operierte. Doch bis jetzt (nach 8 Wochen) ist die Wunde immer noch nicht verheilt. Die andere Seite schon. Trotz warmen Auflagen vor dem Stillen und kalte Auflagen nach dem Stillen hat sich eine neue Entzündung/Milchansammlung gebildet. Der Arzt wartet im Moment bevor er wieder aspiriert. Und seit gestern habe ich auf der ersten Seite, da wo die Wunde geheilt ist, auch einen Milchstau. Ich habe auch gleichzeitig Fieber bekommen, trotz Antibiotikum und Paracetamol. Ich möchte weiter stillen. Aber es macht mich sehr zu schaffen. Wie kann ich meine Milchproduktion reduzieren. Denn mein Sohn ist 2 Monate alt, aber er schafft nur eine Brust zu leeren und die andere muss ich meist leer pumpen, um einen Milchstau zu verhindern. Was kann ich noch machen?
Kristina Wrede
Liebe olga83, du Ärmste, was hast du alles durchmachen müssen. Und bist trotzdem noch fest entschlossen, weiter zu stillen, ich ziehe meinen Hut vor dir!! Auch in Indien gibt es LLL-Beraterinnen, natürlich weiß ich nicht, ob sie in deiner Nähe sind, aber hier kannst du ihre Kontaktdaten finden: http://www.llli.org/India.html Es wäre sicher gut, wenn du vor Ort kompetent unterstützt werden könntest! Ruf doch mal bei diesen Frauen an, vielleicht können Sie dir sagen, wer in deiner Nähe sich wirklich gut auskennt mit dem Stillen und dir helfen könnte! Das Wichtigste versuche ich dir von hier aus zu schreiben: Wenn du jedes Mal die Brust versuchst leer zu pumpen, wirst du immer MEHR Milch produzieren, denn das Pumpen wirkt milchbildend! Wenn du deine Milchmenge verringern willst, dann solltest du so wenig wie gerade eben nötig Milch aus der Brust entnehmen. Pumpen solltest du also nur dann, wenn die Milch sich staut, und nur so lange, bis der Druck nachgelassen hat, keinesfalls mehr. Wenn sich nichts staut, dann bitte auch nicht pumpen!! Kaum ein Baby trinkt wirklich beide Seiten pro Stillmahlzeit, das ist in der Regel auch kein Problem, wenn Angebot und Nachfrage sich eingependelt haben. Die Brust des Menschen ist kein Vorratsbehältnis, wie etwa der Euter einer Kuh! Der größte Teil der Milch wird erst dann gebildet, wenn der Milchspendereflex eingesetzt hat, nachdem das Baby (oder die Pumpe) begonnen hat zu saugen. Achte darauf, dass ihr wirklich ganz korrekt anlegt. Du weißt ja jetzt schon, worauf es ankommt, oder? Um die Heilung zu beschleunigen, haben sich die folgenden Tipps bewährt: • vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor das Baby an die Brust anlegt wird. • an der weniger wunden Seite (so es eine gibt) zuerst anlegen • nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet). • ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhältlich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind. • zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation im Büstenhalter tragen, um die Brustwarzen zu schützen. Es können auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinandergeschichtet und in der Mitte ein Loch, das als Aussparung für die Brustwarze dient, hineingeschnitten werden. Ich wünsche dir so sehr, dass du bald ganz ohne Schmerzen und Kummer stillen kannst! Lieben Gruß, Kristina
Mitglied inaktiv
Danke für die schnelle Antwort. Ja, das wünsche ich mir auch sehr, dass ich ohne Schmerzen meinen Sohn stillen kann. Hätte ich mich bloß vorher informiert, denn ich lebe in Mumbai und die Stillberaterinnen von LLL sind in Mumbai. Ich werde morgen mich bei den Beraterinnen unbedingt melden. Da ich von Anfang an immer pumpen musste, habe ich das Gefühl, dass mein Körper die Milchproduktion nicht richtig einstellen kann (nach dem Bedürfnis von meinem Sohn). Nachdem die erste Seite nach der Operation geheilt ist, habe ich es auch so gemacht, dass ich nur gestillt habe und nicht gepumpt. Aber wie gesagt, habe ich gestern Fieber und den Milchstau bekommen und pumpe wieder beide Brüste leer aus Angst, dass es wieder von vorne beginnt.
Kristina Wrede
Liebe Olga, ich bin sicher, die Beraterin in Mumbai wird dir morgen gut weiterhelfen können! Das klingt nach einem wirklich hartnäckigen Milchstau und deshalb hier nochmal unsere Empfehlungen zum Thema Milchstau: die allererste Maßnahme jetzt Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe (nach dem Arztbesuch!)! Um einen Milchstau oder eine Brustentzündung in ihren Anfängen zu überwinden oder um zu verhüten, dass sich ein Milchstau zu einer Brustentzündung entwickelt, sollte sich die Mutter ein bis zwei Tage mit ihrem Baby ins Bett legen, um sich auszuruhen und sich zu erholen. Idealerweise sollte ihr jemand während dieser Zeit die Hausarbeit ganz abnehmen. Ruhe für die Mutter ist mit das Wichtigste bei der Behandlung einer Brustentzündung. Vor jedem Stillen sollte feuchte Wärme auf die Brust einwirken. Ist das Stillen schmerzhaft, kann zuerst an der nicht betroffenen Seite und nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes an der kranken Brust gestillt werden, und zwar solange, bis die Brust wieder weicher wird. Die Stillmahlzeit sollte dann an der ersten Brust beendet werden. Manche Frauen empfinden auch Quarkwickel als angenehm. (Bitte darauf achten die Brustwarze und den Brustwarzenhof beim Anlegen eines Quarkwickels auszusparen). Es gibt Frauen, die auf Quark allergisch reagieren, dann sollten keine Quarkwickel gemacht werden. Du kannst die Brust auch mit zerstoßenen Eiswürfeln, die in einen Waschlappen gepackt werden kühlen. Um eine gestaute Stelle zu entleeren, sollte jede Stillmahlzeit auf der betroffenen Seite beginnen, bis der Knoten und die Schmerzen vergangen sind. Es sollte alle eineinhalb bis zwei Stunden angelegt werden und dabei das Baby so gehalten werden, dass sein Kinn gegen die schmerzende Stelle gerichtet ist (erfordert manchmal etwas Akrobatik). Die Milch wird auf diese Weise besser herausgesogen und dadurch löst sich die Blockierung besser. Sanfte Massage kurz vor oder während des Stillens kann ebenfalls hilfreich sein. Häufiges Stillen (oder abpumpen) rund um die Uhr ist nötig, damit die Milch in der erkrankten Brust am Fließen gehalten wird. Und nochmals: Ganz wichtig ist Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe. Eventuell wirst du auch ein anderes Antibiotikum brauchen... Lieben Gruß, Kristina
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