Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Brustentzündung

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Brustentzündung

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Hallo Biggi, ich möchte eine Frage für eine Freundin stellen, die gerade mit einer Brustentzündung im KH liegt. Ihr Baby ist 2 Wochen alt. Am Freitag letzer Woche bekam sie Fieber, Schüttelfrost usw. Ihre Hebamme hat die Brustentzündung behandelt, da es aber immer schlimmer wurde sie dann am Sonntag ins KH geschickt. Sie wurde dort mit Antibiotikum behandelt, aber es war wohl so schlimm, dass ihr zum Abstillen geraden wurde und sie gestern dann eine Abstilltablette nehmen musste (aus der betroffenen Brust kam wohl gar keine Milch raus und die Entzündung wurde immer schlimmer). Sie ist darüber aber sooo unglücklich, weil sie so gern stillen wollte. Dewegen wollte ich hier mal nachfragen, ob es für sie jetzt doch noch eine Möglichkeit gibt wieder bzw weiter zu stillen? Vielen Dank schonmal für die Antwort Tanja


Biggi Welter

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Liebe Tanja, so unangenehm für Ihre Freundin eine Brustentzündung ist, so unbegründet sind die Sorgen, dass sie dem Baby schaden könnte, wenn sie nun trotzdem weiter stillt. Ich zitiere dazu mal, was das "Handbuch für die Stillberatung" der LLL im Kapitel "Brustentzündung" darüber zu sagen weiß: "Nach einer Brustentzündung kann es zu einem Anstieg der Natrium- und Chloridgehalte in der Muttermilch kommen. Dadurch schmeckt die Milch salziger (Connor, 1979; Thullen, 1988). Manche Babys reagieren auf diese Geschmacksveränderung, indem sie an der betroffenen Brust nur noch widerwillig trinken und sehr deutlich die andere Brust bevorzugen, oder sie verweigern die betroffene Brust vollständig. Zögert das Baby, an der betroffenen Brust zu trinken, oder verweigert es sie völlig, schlagen Sie der Mutter vor, den Empfehlungen zu "Dem Baby helfen, die Brust anzunehmen" in Kapitel 5 "Unruhig an der Brust und Brustverweigerung " zu folgen. Sie sollte an der anderen Brust weiterstillen und die Milch aus der erkrankten Brust ausstreichen, so dass diese nicht übervoll wird. Nach einer Woche verliert sich der salzige Geschmack der Milch wieder, und das Baby nimmt im Allgemeinen sein normales Stillverhalten wieder auf. In vielen Fällen von verstopften Milchgängen bemerkt die Mutter keinen Pfropf, der die Verstopfung verursacht hat. Gelegentlich jedoch gelingt es einer Mutter, den Pfropf auszustreichen. Wenn der Pfropf durch die Öffnung des Milchgangs aus der Brustwarze herauskommt, kann die verklumpte Milch wie ein Kristall, ein Sandkorn oder eine lange dünne Nudel aussehen und ist eventuell von Schleim umhüllt. Dies schadet dem Baby nicht." Nimmt das Baby die Brust denn noch an? Welche Tabletten hat sie bekommen? Sie kann nach der Einnahme von Bromocriptin das Kind sofort wieder anlegen und gleichzeitig auch zusätzlich pumpen und so die Milch wieder zum Fließen bringen und die Milchmenge steigern. Wichtig ist es auch, dass sie sich an eine Kollegin vor Ort wendet, die sie und das Baby SEHEN kann und auch etwas zeigen kann. Ihre Freundin kann es mit kompetenter Hilfe sicherlich schaffen! Adressen von Stillberaterinnen findet Ihr im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Alles Gute! Biggi


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