Mitglied inaktiv
Hallo Frau Heindel, die Oberseite meiner einen Brust ist komplett hart und prall, der Arzt diagnostizierte heute früh eine Brustentzündung. Er verschrieb mir eine blutverdünnende (?) Salbe zum Einreiben des betroffenen Bereichs und trug mir (u.a.) auf, die Seite (elektrisch) abzupumpen, wohl um die Milch aus den verstopften Seen herauszubekommen. Als ich zu Beginn der Stillzeit schon mal eine Brustentzündung hatte (mein Sohn ist inzwischen 7,5 Monate alt), hatte meine Hebamme die Milch noch ausgestrichen. Nun bringt die Milchpumpe überhaupt nichts, und meine Ausstreichversuche scheitern auch weitgehend. Mein Arzt meinte außerdem noch, Herumdrücken sei schlecht, da sich dadurch die Entzündung noch weiter ausdehne. Nun fällt mir nichts mehr ein, wie ich die Milch aus der Brust herausbekommen soll. Gibt es zum Ausstreichen noch Tipps (außer "einfach fester", was meine Hebamme sagte - ich streiche aber schon so fest ich kann, habe sogar schon ein Brettchen als "Gegendruck" benutzt)? Oder mache ich mir unnötigerweise Stress, da der Körper sich selbst drum kümmert und die Milch vielleicht irgendwann doch noch abbaut? Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort und Grüße, KerstinW
Kristina Wrede
Liebe Kerstin, Gewaltanwendung ist keine gute Herangehensweise, da hat Ihr Arzt ganz recht. Das Risiko, Brustdrüsengewebe zu verletzen ist einfach viel zu groß. Also bitte Hände weg von starkem Druck oder gar Holzbrettchen! Viel erfolgreicher sind Streicheleinheiten, sanftes Streichen von der Achselhöhle bis zur Brustwarze, vor allem an der betroffenen Stelle. Warmes Duschen bzw. warme Kompressen oder ein aufgelegtes Kirschkernsäckchen auf der Brust vor dem Ausstreichen/Abpumpen und Kühlen danach, haben sich als hilfreich erwiesen. Auch das Auflegen von rohen, "gewalkten" Kohlblättern hat schon vielen Frauen gehofen. Stillen Sie Ihren Sohn denn noch? Wenn ja, ist häufiges Stillen (alle 2 Stunden, auch in der Nacht) mit die beste Alternative, die Brust zu entleeren. In Ihrem Fall könnte es helfen, besondere Stillpositionen einzunehmen, bei der das Kinn Ihres Babys auf der harten Stelle zu liegen kommt, z.B. die Über-der-Schulter-Bauchlage. Dabei liegt das Baby in Bauchlage auf einem Kissen und erreicht die Brust über die Schulter der Mutter. Damit das Baby die Brustwarze gut erfassen kann, sollte die Mutter ihre Brust weit genug hinter dem Brustwarzenhof halten und das Brustgewebe leicht zusammendrücken. Auch die folgenden Tipps aus dem "Handbuch für die Stillberatung" von La Leche Liga Deutschland könnten hilfreich sein: "Seitlich-über-Kopf-liegend. Die Mutter befindet sich in Seitenlage, ihr Baby liegt ebenfalls auf der Seite, aber in entgegengesetzter Richtung; die Füsse des Babys weisen zum Kopf der Mutter. In dieser Stellung kann eine Mutter mit wunden Brustwarzen Erleichterung finden. Die Stellung eignet sich auch für eine Mutter, die das Saugverhalten eines saugschwachen Babys verbessern will, und ist eine weitere Möglichkeit bei anhaltend verstopften Milchgängen. Auf Händen und Knien. Die Mutter befindet sich im Vierfüsslerstand (auf Händen und Knien) über ihrem flach auf dem Rücken liegenden Baby. Das Baby wird durch Kissen auf Brusthöhe gebracht. Das ist eine weitere Stellung, die einen ungewöhnlichen Winkel für eine Mutter mit anhaltend verstopften Milchgängen oder Zwillingen bietet." Auch beim Stillen hilft es, Wärmeanwendungen vor und Kühlen danach anzuwenden. Ich wünsche Ihnen gute Besserung! Herzlichen Gruß, Kristina Heindel
Mitglied inaktiv
Hallo Frau Heindel, ganz herzlichen Dank für Ihre Antwort! Ja ich stille meinen Sohn noch, abgesehen vom Mittagsbrei. Nun sagte mir nur mein Arzt (und auch die Hebamme) dass ich meinen Sohn an der Seite lieber nicht anlegen sollte, da durch die Entzündung Stoffe in der Milch seien, die dem Kind nicht bekommen könnten. Interessanterweise sagte mir die Hebamme zu Beginn der Stillzeit etwas anderes, aber das habe ich auf die andere, "muttermilchabhängigere" Situation zurückgeführt. Heute Nacht habe ich es dennoch gemacht, um nicht zu viel (ganz neu eingeführte) Folgemilch geben zu müssen. Allerdings so, dass er möglichst nicht (extra gut) die betroffenen Bereiche erwischt... Wird denn durch das häufige Anlegen nicht die Milchproduktion so sehr angeregt, dass sich das Problem wieder verstärkt? Oder hilft da das Kühlen ausreichend? Vielen Dank noch einmal und Grüße, Kerstin
Mitglied inaktiv
Bitte laß jetzt die Finger von Folgemilch und Flasche! Wenn Dein Kind ejtzt eine Saugverwirrung entwickelt und die Brust verweigert, hast du ein ganz arges Problem! Mit dem Keimen, die die Entzündung ausgelöst haben, hat dein Kind schon lange zu tun. Mit Deiner Milch gibst Du ihm aber gleichzeitig die Abwehrstoffen dagegen, da Dein Immunsystem längst sich damit auseinandersetzt und ganz speztielle Abwehrstoffe gegen genau diese Keime erzeugt. Du kannst also ganz unbesorgt auch mit der erkrankten Brust stillen. Dein Baby kann die entzündeten Stellen besser als jedes Hilfsmittel entleeren, un ddas ist jetzt wichtig, damit sich kein Abszeß bilden kann. Martina
Mitglied inaktiv
hallo! ich kann martina A nur recht geben, das was dein Arzt und deine hebamme sagen ist Schnee von gestern. Es kann sein dass Babys an der betroffenen Stelle nicht so gut trinken weil die Milch durch die Entzündung salziger schmeckt. Am Besten du suchst eine Stillberaterin IBCLC auf (machen auch Hausbesuche) sie kann dir, sollte dein Baby nicht trinken wollen, die Brust massieren damit die Milch besser fliesst beim Abpumpen. Versuche die Brust vor dem Abpumpen zu wärmen (in warmes Wasser tauchen) oder dich unter die warme Dusche zu stellen, meist rinnt die Milch von selbst, dann besser. lg susa
Mitglied inaktiv
Hallo! dein Baby soll UNBEDINGT den betroffenen Bereich erwischen, der Unterkiefer es Babys kann die Brust am Besten entleeren !!!! lege dein Baby so an dass der Unterkiefer zur gestauten Stelle zeigt. Nein, du brauchst keine Angst zu haben, dass die Milchmenge zu stark gesteigert wird, durch das vermehrte Anlegen. Zusätzlich mache folgendes: * trinke 2 bis 3 Tassen Prefferminztee pro tag (wirkt entzündungshemmend) * kühle die Brust zwischen den Stillmahlzeiten und wärme sie VOR dem Stillen damit die Milch gut fliesst. Kühlen alleine reicht NICHT aus!!! lg susa
Kristina Wrede
Liebe Kerstin, Susa und Martina haben Dir gute Hinweise gegeben. Es gibt keine Vorbehalte, mit der entzündeten Brust zu stillen - ganz im Gegenteil! Mit dem Pfefferminztee würde ich etwas vorsichtig sein, bei manchen Frauen leidet die Milchbildung sehr darunter. Also vielleicht erst einmal eine Tasse über den Tag verteilt probieren. Ansonsten, wie ich geschrieben hatte: Kind oft anlegen, so dass sein Kinn beim Trinen die schmerzende Stelle massiert (alle 2 Stunden, möglichst auch nachts), vor dem Stillen wärmen und ggf. die betroffene Stelle leicht und sanft massieren. Nach dem Stillen kühlen. Das sollte nach ein paar Tagen merkliche Linderung bringen. Falls nicht, ab zum Arzt, denn wenn es eine bakterielle Entzündung ist (die jedoch meist auch noch andere Anzeichen mit sich bringt), könnte eventuell medikamentöse Therapie erforderlich sein. Dabei kann jedoch auch weiter gestillt werden, denn es gibt genug Medikamente, die stillverträglich sind. Gute Besserung! Kristina
Mitglied inaktiv
Hallo, lieben Dank Euch allen für die Tipps! Sie haben mir geholfen und das Thema ist weitgehend durch. Für andere Mütter, die vielleicht mitlesen und mit dem Ausstreichen auch nicht klar kommen: Nahe des Warzenhofs beginnen - nicht dort, wo die dicken Stellen sind. So ist dann wohl unten "Platz" für die von oben anschließend (wirklich sanft) ausgestrichene Milch. Eigentlich logisch, wenn man drüber nachdenkt - und wahrscheinlich zu naheliegend, als dass sich jemand vorstellen konnte, dass ich nicht drauf gekommen bin... Das zusammen mit artistischem Anlegen ;-) (und meinem Sohn ist die Milch auch gut bekommen), Wärmen und Kühlen wie oben angegeben hat mir geholfen! Liebe Grüße, Kerstin
Kristina Wrede
Liebe Kerstin, ich freue mich für Euch! Herzlichen Gruß, Kristina
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