Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Blutige Brustwarzen und extreme Schmerzen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Blutige Brustwarzen und extreme Schmerzen

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Hallo Biggi, es geht nicht um mich. Ich stille meine Tochter (11Mon.) zum Glück ohne Probleme. Eine gute Freundin in der Schweiz hat am 21.04. ihr drittes Kind bekommen. Das erste hat sie nur ein paar Tage gestillt, beim zweiten lief alles super und jetzt ist sie kurz davor, aufzugeben. Der KiA rät sogar zum Abstillen, er meint, dass sich das nie ändert. Ihr Probleme sind :Blutende Brustwarzen und so große Schmerzewn beim Stillen, dass sie schon Angst vor der nächsten Mahlzeit hat oder Ohnmächtig zu werden. Ich habe ihr schon diverse Tipps gemailt, wie z.B. auf die Stillposition zu achten, oder eine andere Anlegtechnik. Auch hab ich gemailt, dass sie sich bei einer LLL-Beraterin melden soll oder eine Hebamme einschaltet. Ich tippe ehrlich gesat daruf, dass der Kleine verkehrt saugt. Mein "Stillbuch" ist auch schon auf dem Weg. Die Milchmenge ist völlig ausreichend, sie muss sogar zwischen den Mahlzeiten ausstreichen, damit der Druck nicht zu groß wird. Kannst Du mir noch ein paar Tipps geben, die ich dann sofort weiter geben werde? Vielen Dank Martina


Biggi Welter

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? Liebe Martina, mit ziemlicher Sicherheit ist deine Vermutung richtig und dein Freundin braucht dringend jemanden, der ihr nicht nur erklärt wie korrekt angelegt wird, sondern der es ihr auch zeigt und ihr beim Stillen zuschaut. Wenn Du mir den Kanton und die Postleitzahl angibst, kann ich die nächstgelegene LLL-Stillberaterin für sie heraussuchen. Bis sie eine Kollegin vor Ort erreichen kann hier einige Tipps, wie sie die Heilung der wunden Brustwarzen beschleunigen kann, sowie eine Beschreibung des korrekten Anlegens: • vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor das Baby an die Brust anlegt wird. • an der weniger wunden Seite zuerst anlegen (könnte bei Ihnen unmöglich sein, wenn Sie vollkommen einseitig stillen) • nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet). • ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhätltich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind. • zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation im Büstenhalter tragen, um die Brustwarzen zu schützen. Es können auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinandergeschichtet und in der Mitte ein Loch, das als Aussparung für die Brustwarze dient, hineingeschnitten werden. In besonders schlimmen Fällen kann eine vorübergehende Stillpause, in der die Milch entweder von Hand ausgestrichen oder vorsichtig abgepumpt wird und das Baby mit einer alternativen Fütterungsmethode gefüttert wird, sinnvoll sein. Beim korrekten Anlegen wartet die Mutter, bis das Babys seinen Mund weit öffnet - wie zum Gähnen. Dann wird es rasch an die Brust gezogen. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind „aufgeschürzt" und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens. Das Baby liegt mit der Mutter Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper der Mutter zugewandt ist. Sein Kopf ruht in ihrer Ellenbeuge, sein Rücken wird von ihrem Unterarm gestützt und sie hält seinen Po oder Oberschenkel mit ihrer Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurückgebogen oder zur Seite gedreht sein. Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik findet sich in dem Infoblatt „Stilltechniken, die funktionieren", das bei jeder La Leche Liga-Stillberaterin bezogen werden kann. Selbstverständlich sind auch andere Stillpositionen möglich, wichtig ist aber, dass das Kind immer genügend Brust in den Mund nimmt und den Kopf beim Trinken nicht drehen muss. Ich hoffe, das hilft deiner Freundin ein wenig und sie soll sich wirklich an eine Kollegin vor Ort wenden. LLLiebe Grüße Biggi


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Vielleicht hat das Baby ein zukurzes Zungenbändchen.Das hatte meiner auch und ich hatte auch blutige und wunde Brustwarzen, zudem hat er an der Brust geschrieen weil er nicht richtig saugen konnte. Dann wurde es ihm mal eben (ich sage mal eben weil die es weder betäubt noch sonstiges haben)durchtrennt und alles war in Ordnung, nur saugen musste er erst lernen. LG Silke


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Hallo Biggi und Silke, Silke, am Zungenbändchen liegt es nicht, das wurde auf mein Anraten schon kontroliert (hatte auch dieses Problem). Claudine liegt seit Sonntag wg. einer Mastitis und hohem Fieber mit Baby wieder im Spital. Wie es ausschaut, sind sie auf dem Wege der Besserung und bekommen, so hoffe ich, die Hilfe, die sie brauchen. @ Biggi: Sie wohnt in CH 4554 Etziken. Vielleicht kannst Du mir doch mal eine Stillberaterin dort nennen. Vielen Dank nochmal und "gut still" Martina


Biggi Welter

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? Liebe Martina, es tut mir leid, dass deine Freundin nun so gravierende Probleme hat. Die nächstgelegene LLL-Stillberaterin dürfte Frau Maria Theresia Sailer Tel.: 032-6234650 in Solothurn sein. Gute Besserung für deine Freundin. LLLiebe Grüße Biggi


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Hallo ihr lieben!! Vielen vielen Dank für Eure lieben Tips und für Eure Bemühungen! Ich bin sehr froh, dass es Frauen wie Euch gibt! Martina, auch Dir nochmal 1000 Dank! Ich bin mittlerweile wieder daheim und gebe Louis nur die rechte Brust, weil er einfach mit der linken ein Problem hat und sie mir weiterhin "zerkaut". Es fängt immer wieder an zu bluten. Bei der rechten hat er komischerweise keine grossen Probleme mehr. Ich muss zwar zwei dreimal ansetzen, aber dann funktioniert es doch. Ich hoffe sehr, dass er es an der linken Brust auch schaffen wird! Ich war wirklich sehr sehr nahe daran aufzuhören. Nun hoffe ich, dass sich noch alles zum besten ergibt. Am Montag geh ich nochmal zur Stillberaterin (Frau Maria- Theresa Sailer!! :-)) ). Ich meld mich wieder bei Euch!! Vielen vielen Dank nochmal!! Liebe Grüsse sendet Euch Claudine


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