Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Besser mit oder ohne Stillhütchen

Frage: Besser mit oder ohne Stillhütchen

02schneider06

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Hallo Unsere kleine Lotta ist jetzt schon 3 Wochen und 5 Tage alt, und beim Thema Stillhaben wir schon sehr viel mitgemacht. Leider sind meine Brustwarzen schon nach dem ersten anlegen ca 30 Minuten nach der Geburt blutig gewesen und seitdem sind sie immer schlimmer und schlimmer geworden... Meine Hebamme meinte dann nach 6 Tagen ich soll mal Stillhütche ausprobiere(damit die Brustwarzen besser verheilen können und ich weniger Schmerzen habe) weil das Stille sehr sehr schmerzhaft für mich wurde und ich bei jedem Anlegen geweint habe (Ich stille nach Bedarf und die kleine hat oft diese Stillmarathon-Pasen in denen sie ca 4 Stundenlang mit kurzen Pausen Trinkt und Nuckelt ich vermute dadurch sind die auch erst soo schlimm wund geworden, weil meine Hebamme sagt am Anlegen liegt es nicht da machen wir alles richtig). Das hat auch ganz gut geklappt die kleine hat gut getrunken und weiter gut zugenommen (Lotta hatte nach 5 Tagen ihr Geburtsgewicht wieder erreicht und hat bis heute in dem Thempo zugenommen sie Trinkt also wohl sehr viel ) Leider hab ich dann eine Brustentzündung bekommen und Antibiotika genommen. Die Ärztin hatte dann die Idee, dass ich doch lieber eine Pause machen soll und Abpumpen soll damit die Brustwarzen heilen können und ich nicht gleich wieder eine Entzündung reinbekomme, weil sie so schlimm wund sind. Das hab ich dann auch gemacht und die Entzündung is gut verheilt des Fieber war weg die Brustwarzen fingen an zu heilen und mir ging es wieder gut. Leider war das wohl nur Schein. In der Nacht nachdem ich die letzte Antibiotikums-tablette genommen habe bin ich mit Fieber aufgewacht und ich hatte eine Entzündung in der anderen Brust bekommen, diesmal viel schlimmer mit höherem Fieber dass die Ärztin mich gleich ins Krankenhaus geschickt hat. Im Krankenhaus hat die Ärztin gemeint ich könnte auch jetzt schon wieder mit dem Stillen anfangen ich müsste wahrscheinlich nur mit der Flasche zufüttern, weil Lotta ja jetzt 1 Woche nur die Flasche bekommen hat und das hab ich auch probiert. Mit Stillhütchen hab ich dann versucht die Kleine Abzulegen und es hat auch gut geklappt sie hat getrunken und nach dem Stillen aus der Flasche noch ca 40 ml getrunken. Die ersten 3 Tage im Krankenhaus ging das dann so und ich war schon richtig glücklich dass es so gut klappt. Aber dann hat Lotta angefangen die Brust anzuschreien: sie schreit und strampelt und windet sich und schlägt mit dem Armen und bis sie dann richtig an der Brust getrunken hat dauert schon so 3 Minuten. Irgendwann hatte ich die Idee einfach das Stillütcjen weg zu lassen und Tada sie nimmt die Brust ohne Probleme und trinkt sofort ohne schreien. Nur tut mir das Stillen ohne Stillhütchen wieder mehr weh und was viel schlimmer ist, die Brustwarzen werden jetzt wieder schlimmer wund (mit Stillhütchen sind sie weiter verheilt) und ich hab jetzt ein bisschen Angst, dass ich, wenn die Brustwarzen wieder schlimmer werden, ich wieder eine Entzündung bekomme. Wir sind heute aus dem Krankenhaus entlassen worden und dort meinte Ärztin ich soll lieber die Stillhütchen weiter hernehmen und erst weglassen wenn die Brustwarzen ganz verheilt sind. Was soll ich jetzt machen die kleine Lotta mag die Stillhütchen eindeutig nicht und das Stillen ist so ein bisschen steessig für sie Aber ich will auch keine 3. Brustentzündung riskieren und wieder ins Krankenhaus oder abpumpen und nur die Flasche geben. Ich hab sowieso ein bisschen Angst dass wir von dem zufüttern nicht mehr ganz wegkommen. Hätte ich gewusst wie schlecht das mit der Flasche für die Kleine und das Stillen is hätte ich das nie gemcht, aber ich war so schlecht aneinander, dass ich ohne mich zu informieren auf die Ärztin gehört habe und die meinte wenn es nur für kurze Zeit is verlernt Lotta das Trinken an der Brust nicht. Ich freu mich über jeden Rat und jede gute Idee wie wir das wieder hinbekommen können und ich Lotta wieder voll stillen kann.


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe 02schneider06, die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Bei den Beruhigungssaugern handelt es sich um künstliche Sauger. Und unabhängig davon, ob sie auf einer Flasche oder als Beruhigungssauger oder Hütchen Anwendung finden, können sich künstliche Sauger negativ auf das Stillen auswirken, Dies ist eines der Probleme, die sich aus dem Gebrauch von Beruhigungssaugern beim gestillten Baby ergeben können, insbesondere dann, wenn das Baby noch nicht gelernt hat, korrekt an der Brust zu saugen. Das Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich wie bereits geschrieben grundlegend vom Saugen an der Brust. Der künstliche Sauger ist bereits vorgeformt und relativ steif. Die Brust ist weich und nachgiebig. Ein Schnuller kann in den geschlossenen Mund eines Babys gesteckt werden. Um die Brust zu erfassen, muss das Baby den Mund weit öffnen, die Brustwarze reicht dann weit nach hinten in den Mund, wo die Bewegungen des Kiefers und der Zunge nicht stören. Auch die Bewegungsmuster der Muskeln von Mund, Gesicht und Zunge, sind am künstlichen Sauger ganz anders, als an der Brust. Mit der Saugtechnik, die das Baby beim Trinken an einem Flaschensauger oder beim Nuckeln an einem Beruhigungssauger anwendet, kann es kaum Milch aus der Brust bekommen. Wunde Brustwarzen werden fast immer durch falsches Anlegen verursacht und durch die Stillhütchen kommt das Baby dann ganz durcheinander. Es wäre deshalb sinnvoll, wenn Sie einen Termin mit einer Kollegin vor Ort ausmachen, die Ihnen dann genau zeigen kann, wie Sie Ihr Baby korrekt anlegen müssen. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Bis Sie eine Kollegin gefunden haben, hier einige Tipps für eine Verbesserung der Heilung: • vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor das Baby an die Brust anlegt wird. • an der weniger wunden Seite (so es eine gibt) zuerst anlegen • nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet). • ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhätltich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind. • zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation im Büstenhalter tragen, um die Brustwarzen zu schützen. Es können auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinandergeschichtet und in der Mitte ein Loch, das als Aussparung für die Brustwarze dient, hineingeschnitten werden. In manchen besonders schlimmen Fällen kann eine vorübergehende Stillpause, während der die Milch von Hand ausgestrichen oder mit einer guten Pumpe vorsichtig abgepumpt wird, sinnvoll sein. Das Baby wird während der Stillpause am besten mit einer alternativen Fütterungsmethode gefüttert. Auch über das Handausstreichen, Abpumpen und alternative Fütterungsmethoden kann Sie eine Kollegin vor Ort genau informieren. Außerdem ist es sinnvoll, dass Sie Ihr Kind so anlegen, dass die Wunde genau in seinen Mundwinkel zu liegen kommt, dann kommt nicht so viel Spannung drauf und sie wird weniger belastet. Solange jedoch nicht die Ursache der wunden Brustwarzen beseitigt ist, sind alle Tipps wirklich nur Kosmetik und bringen keine langfristige Lösung! Gute Besserung und LLLiebe Grüße Biggi Welter


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