Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Beikost? Reicht Milch noch?

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Beikost? Reicht Milch noch?

Morimi

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Hallo, meine Tochter ist 4,5 Monate alt und wird aktuell voll gestillt. Eigentlich wollte ich 6 Monate vollstillen und dann mit Beikost anfangen. Allerdings bin ich unsicher, ob sie nicht doch schon Beikost benötigt...sie hat ab der 7. Lebenswoche durchgeschlafen (23-6:30) und wird nun seit knapp 1 Woche plötzlich wieder 1,5-2 stündlich nachts wach und trinkt gierig. Zudem trinkt sie tagsüber auch wieder mehr, ebenfalls 1,5-2 stdl. Daher vermute ich dass meine Milch nicht ausreicht und sie doch noch mehr Nahrung benötigt? Sie ist sonst auch sehr an dem, was ich esse interessiert, schaut immer hin und will auch oft in den Teller fassen. Sitzen kann sie mit Hilfe schon, sich selbst umdrehen aber nicht. Vielleicht haben Sie einen Tipp, wie ich weiter vorgehen sollte?


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Liebe Morimi, in der Regel ist dieses Verhalten kein Hinweis darauf, dass die Milch nicht mehr reicht. Es ist übrigens gar nicht ungewöhnlich, dass ein Baby im Alter deiner Maus wieder häufiger stillen will. Es ist ein normaler entwicklungsphysiologischer Verlauf, dass Babys in diesem Alter nachts (wieder) vermehrt aufwachen. Dieses Aufwachen liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Darum ist Abstillen in der Regel auch keine Lösung sondern nur eine Verschiebung der Belastung. An der Brust findet es eben nicht nur Milch, sondern auch Geborgenheit, die ebenso wichtig ist wie die Milch an sich :-) Und die gerade in der Nacht gebraucht wird. Der Wunsch von uns Großen, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. (Und sicher ja auch brauchen.) Du kannst ihr aber auch gern mal etwas zum Lutschen in die Hand geben. Sicherlich ist sie sehr neugierig, was ihr da macht. Da ist ein Kunststofflöffel, den sie mir dem Mund erkunden kann und mit dem sie klappern kann, ein tolles Erlebnis! Lieben Gruß, Kristina


Morimi

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Vielen Dank, Frau Wrede. Ich möchte gerne weiterstillen und nicht abstilen, ich frage mich nur, ob ich nun besser mit Beikost starten sollte? Ich bin mir nämlich trotz allem nicht sicher ob die Milch noch reicht, da mein Reflex nun auch viel später kommt (ca. 3 min leer saugen muss sie inzwischen) und viel weniger MIlch fließt als früher, die Brust ist richtig klein und leer geworden und wird selbst nach 3-4 Stunden ohne Stillen nicht mehr fester. Ich trinke nun schon wieder Stilltee und überlege, zum Anregen auch zwischendurch zu pumpen. Würden Sie das empfehlen?


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Morimi, eine weiche Brust ist kein Hinweis auf zu wenig Milch. Es ist absolut normal, dass die Brust nach einiger Zeit wieder weich und bei manchen Frauen auch wieder kleiner wird. Das ist eher ein Zeichen, dass sich die Stillbeziehung eingespielt hat, aber nicht, dass die Milchmenge zurückgegangen ist. Auch muss nicht bei jeder Frau Milch auslaufen. Ob dein Kind gedeiht kannst Du bei einem vollgestillten Baby an den folgenden Anzeichen erkennen: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine Gewichtszunahme entsprechende den Angaben der WHO Child Growth Standards WHO Multicentre Growth Referencs Study Group, 2006, d.h. im Durchschnitt: • 1. bis 3. Monat: 200 400 g/Woche, mind. 150 g/Woche • 4. Monat: 110 160 g/Woche • 5. Monat. 400 500 g/Monat • 6. Monat: 350 500 g/Monat • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Wenn dein Baby all diese Punkte erfüllt, dann dürfte alles in Ordnung sein, ansonsten besteht Handlungsbedarf. LLLiebe Grüße Biggi


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