NinaLChrisL
Guten Tag! Meine Freundin feiert in 2 Monaten ihren 30 Geburtstag und wir haben beide kleine Kinder, dann 6 und 7monate alt. Abends bekommen sie brei und schlafen bis 4 oder 5 in der Früh durch. Unsere Frage, baut sich Alkohol in der Mumi wieder ab oder muss man abpumpen und wegschütten? Da ich in 3 Wochen eine große Zahnop habe ist meine Frage auch wie das mit Medikamenten ist die ich wärend der OP bekomme. Vielen Dank!
Kristina Wrede
Liebe NinaLChrisL, ich kann euch beruhigen: Ihr müsst keine Milch wegschütten :-) Milch wird immer spontan gebildet, und das, was dann in deinem Blut ist, geht in die Milch (nicht alles, natürlich, aber z.B. der Alkohol). Wenn ihr also einen Schwipps habt, wird das Kind dann beschwippste Milch bekommen. Sobald ihr aber wieder nüchtern seid,ist auch die Milch ohne Alkohol. Milch, die sich zwischen den Stillmahlzeiten in der Brust sammeln könnte, wird auch wieder resorbiert, so dass ihr keine Angst haben müsst, es könnte alkoholhaltige Milch noch in der Brust sein, obwohl ihr selbst nichts mehr vom Alkohol spürt. Eine Zahn-OP ist kein Grund um abzustillen und erfordert auch keine Stillpause oder Verwerfen von Muttermilch. Meist ist die Betäubung ja lokal und geht gar nicht in den gesamten Blutkreislauf über (sonst würden ja auch andere Körperteile betäubt werden!). Ich zitiere hierzu aus "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Schaefer, Spielmann, 7. Auflage 2006: "Lokalanästhetika: Erfahrungen. Lidocain (z.B. Xylocain®) geht selbst bei intravenöser Behandlung von Herzrhythmusstörungen nur in geringer Menge in die Muttermilch über (siehe Kapitel 4.6). Bei insgesamt 27 Patientinnen, die zur Sectio eine Epiduralanästhesie mit durchschnittlich 183 mg Limain und 82 mg Bupivacain erhalten hatten, wurden nach 2, 6 und 12 Stunden Lokalanästhetika und deren Metabolite im Serum und in der Milch nachgewiesen. Im Mittel fanden sich 860 µg/l Lidocain und 90 µg/l Bupivacain in der Milch sowie 140 µg/l des Metaboliten Pipecolylxylidid (PPX) (Ortega 1999). Die M/P-Quotienten betrugen 0,9, 0,4 und 1,3. Es sind nicht mehr als 1 bis höchstens 4 % der per os ohnehin kaum verfügbaren Wirkstoffe als relative Dosis für ein gestilltes Kind zu erwarten. Die beobachteten Kinder zeigten keine Auffälligkeiten. Bei der Applikation von 3,6 - 7,2 ml Lidocain 2 % ohne Adrenalinzusatz im Zusammenhang mit einer zahnärztlichen Therapie fanden sich für Lidocain und seinen Metaboliten Monoethylglycerinxylidid durchschnittlich nur 73,4 µg/l bzw. 66,1 µg/l in der Milch, toxische Wirkungen beim gestillten Kind wurden für unrealistisch gehalten (Giuliani 2001). Eine interpleurale Dauerinfusion von Bupivacain (z.B. Carbostesin®), 25 mg/Stunde, führte zu maximal 0,45 µg/ml in der Muttermilch. Im Serum des Säuglings war die Substanz nicht nachweisbar (Nachweisgrenze < 0,1 µg/ml). Toxische Symptome wurden nicht beobachtet (Übersicht in Spigset 1994). Zu Levobupivacain (Chirocain®), Mepivacain (z.B. Scandicain®), Procain und Ropivacain (Naropin®) liegen keine Daten zur Stillzeit vor. Es ist jedoch anzunehmen, dass diese Substanzen und vor allem solche mit kurzer Halbwertszeit und hoher Plasmaeiweißbindung wie Articain (z.B. Ultracain®) nur sehr geringe Konzentrationen in der Milch erreichen. Der bei Lokalanästhesie übliche Adrenalinzusatz wirkt ohnehin einem Übergang in die Muttermilch entgegen. Prilocain (Xylonest®) wirkt in stärkerem Maße als die anderen Lokalanästhetika als Methämoglobinbildner. Systematische Untersuchungen zur Anwendung in der Stillzeit fehlen auch für die ausschließlich zur Lokaltherapie eingesetzten Substanzen Benzocain (z.B. Anaesthesin® Creme), Chlorethan (z.B. WariActiv® Aerosol), Oxybuprocain (z. B. Thilorbin® Augentropfen) und Tetracain (z.B. Acoin® Lösung), wobei hier nicht mit einer systemischen Resorption größerer Mengen zu rechnen ist. Empfehlung für die Praxis: Bei üblicher Anwendung (im Rahmen einer Zahnbehandlung oder anderer Eingriffe) können Lokalanästhetika in der Stillzeit verwendet werden; dies gilt auch für Kombinationen mit Adrenalin. Prilocain sollte gemieden werden, nach dennoch erfolgter Applikation ist jedoch keine Stillpause erforderlich." Sollten danach Medikamente nötig sein, gibt es auch genug Alternativen, die mit dem Stillen vereinbar sind. Lieben Gruß, Kristina
NinaLChrisL
Vielen lieben Dank für die Antwort. Mein Problem ist nur, dass ich nicht nur ein Lokalanästhetikum bekomme sondern auch Dämmerschlaf durch ein schnell wirksames Schlafmittelwie zB. Propofol. Welches Mittel es bei meinem Zahnarzt genau ist weiß ich leider nicht, da die Anästhesistin momentan im Urlaub ist. Wissen Sie wie es sich bei dieser Methode verhält? Vielen Dank nochmals und schönen Abend!
Kristina Wrede
Liebe NinaLChrisL, auch das ist kein Problem :-) Schau mal hier: http://www.embryotox.de/propofol.html und dann scrollst du runter bis "Stillzeit". Lieben Gruß, Kristina
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