Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Baby will nachts ständig an die Brust

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Frage: Baby will nachts ständig an die Brust

Cuci

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Hallo Biggi. Vielleicht hast du nun auch mal einen Rat für mich. Mein Kleiner ist jetzt fast 4 Monate alt. Stillen klappte von Anfang an gut. Er ist unser 3. Kind. Er schläft bei uns mit im Bett. Sein Bettchen hat ef nicht akzeptiert von Anfang an. Von den drei Kindern ist er der "anstrengendste". Die beiden vorher waren sehr pflegeleicht. Er brauchte von Anfang an viel Nähe, so habe ich die ersten beiden Monate oft mit ihm auf der Couch halb liegend verbracht, er auf mir liegend. Er hatte auch viel mit Bauchschmerzen zu tun. Nun haben wir aber das Problem, dass er nachts sehr oft an sie Brust will. Anfangs so 6-8 Mal. Das wurde weniger. Es pendelte sich sogar eine Woche lang so etwas wie ein beginnender Nachtrhythmus ein, dass der erste Schlaf so 4-5 Stunden dauerte und er danach nur noch 1-2 x stündlich ran wollte. Dann waren wir alle krank, Schnupfen und Erkältung. Iet zwar wieder gut. Aber seitdem ist das wieder vorbei. Das nächtliche Stillen wurde jetzt wieder mehr. Diese Nacht 13x! Gerechnet von 20.30-6.00 Uhr. Er trinkt immer nur kurz etwas und schläft wieder ein. An mangelnder Milch wird's nicht liegen. Ich spüre jedes Mal den MSR und er trinkt auch kurz aber schläft dann halt ein. (Morgens bin ich aber extrem ausgelaufen. Deshalb liegt's wohl nicht an der Milch) Und er ist dann eben schnell wieder wach, keine Ahnung ob er das Nuckeln braucht. Einen Schnuller nimmt er nicht. Meine Brustwarzen fangen langsam an wund zu werden, geschweigedenn denn, dass ich mit den beiden größeren Kindern (5 und 2) tagsüber auch keinen Schlaf aufholen kann. Mein Mann und meine Schwiegermutter drängen mich bereits seit 1,5 Monaten zur Beikost. Weil "ihn meine Milch nicht satt macht". Aufgrund der Bauchschmerzen bin ich aber sehr vorsichtig. Mal abgesehen davon, dass 2,5 Monate natürlich viel zu früh sind!! Die Kinder haben vor zwei Wochen bei meinen Schwiegereltern übernachtet. Dort soll er einmal spät abends eine Flasche Pre und nachts Richtung morgens dann noch mal eine getrunken haben. Hat also quasi "durchgeschlafen". Erstens kann ich mir das fast gar nicht vorstellen. Zweitens bedrängt sie mich nun ihn abends mit Brei vollzustopfen, denn er wäre dann satt und würde nicht ständig aufwachen. Seitdem hat die Häufigkeit des Stillens noch mal zugelegt. Wie gesagt heute Nacht 13x! Mein Mann sagt ich habe ihm das so angewöhnt. Ich sei selbst Schuld. Ich soll ("ganz einfach") die Zeiten strecken. Dabei will ich ihm doch eigentlich nur das geben, was er braucht. Wie soll ich die Zeiten strecken. 1. Mault mein Mann dann rum, weil er auch aufwacht, bisher verschläft er das nämlich alles selbst. 2. Hat es doch einen Grund, warum er so viel wach wird. Aber so ist es leider mittlerweile schlecht auszuhalten. Kann ich irgendwas tun, um die Häufigkeit wieder zu reduzieren? Ich erinnere mich daran, dass die beiden Mädchen genau in der gleichen Zeit auch so eine "dauerhungrige" Phase hatten, in der sie viel gequengelt haben. Deutung meines Mannes und Schwiegermutter jedes Mal "die hat Hunger, die braucht jetzt mehr!" Beide schliefen da aber schon quasi durch, mindestens 6 Stunden. Und das Problem war tagsüber. Hier ist es jetzt ja ganz anders.


Biggi Welter

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Liebe Cuci, dein Baby ist noch keine vier Monate alt und braucht sicher noch keine Beikost. Außerdem hilft viel Brei oder Beikost meist nicht, wenn ein Kind länger schlafen soll. Ein Baby muss eine gewisse Reife erreichen, um längere Zeit schlafen zu können. Wann dieser Zeitpunkt erreicht wird, ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Eine Flasche mit künstlicher Säuglingsnahrung (oder ein Abendbrei) verbessern das Schlafverhalten nicht (das wurde in Studien nachgewiesen). Als Eltern glauben und hoffen wir immer auf eine lineare Weiterentwicklung der Fähigkeiten unserer Kinder. Beim Schlafverhalten können wir jedoch nicht davon ausgehen, dass die Entwicklung kontinuierlich verläuft, im Gegenteil, relativ viele Babys schlafen mit zwei Monaten deutlich länger und anhaltender als mit vier oder acht Monaten. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Dein Baby war krank und es dauert eine Weile, bis sich wieder alles einspielt, aber auch so ist das Verhalten in diesem Alter normal. Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Dein Baby braucht also vor allem eines: Zeit zum Reifen. Vielleicht "schenkst" Du ihm einfach noch ein bisschen von dieser Zeit, in der du ihm gestattest, so zu sein, wie es ist. Du machst nichts falsch! Wichtig ist auch, dass du weißt, dass dies zwar eine lange Phase ist, aber sie WIRD vorbei gehen! Bis dahin ist es meist einfacher, das Drumherum zu ändern, als das Baby. Ehe Du aber jetzt zusammenklappst, weil du nicht mehr genug Schlaf bekommst, muss eine Lösung gefunden werden, die dich entlastet. Das kann durchaus eine vermehrte Einbeziehung des Vaters sein, wenn es nachts nicht geht, dann eben mal am Tag, damit du eine Möglichkeit hast, dich auszuruhen und neue Energie zu sammeln. Auch wenn dein Baby sich beschwert und protestiert, ist das völlig okay, denn Ihr lasst es ja nicht alleine, sondern steht ihm bei. Suche für dich eine Möglichkeit zum Entspannen und Abschalten. Gönne DIR etwas. Wenn es dir besser geht, wird es auch deinem Kind besser gehen. Wichtig ist, dass du weißt, dass dies zwar eine lange Phase ist, aber sie WIRD vorbei gehen! Bis dahin ist es meist einfacher, das Drumherum zu ändern, als das Baby. • Nimm ALLE Hilfe an, die du bekommen kannst. Erkundige dich mal, ob du nicht eine Haushaltshilfe bekommen kannst (wegen absoluter und chronischer Erschöpfung). Möglicherweise kann dir auch deine Mutter, Schwiegermutter, Schwester oder eine Freundin (selbstverständlich auch das männliche Pendant dazu) etwas unter die Arme greifen. Das können ganz simple Dinge sein z.B. einmal alle Fenster putzen, deinen Bügelkorb leerbügeln, einige vorgekochte Mahlzeiten für deine Tiefkühltruhe, ein Nachmittag Babysitten während du in die Sauna gehst oder sonst etwas für dich tust ... • Vielleicht findest du auch einen verantwortungsbewussten Teenager, der gegen geringes Entgelt bereit ist, mit deinem Kind zu spielen oder spazieren zu gehen. In dieser Zeit solltest du dann aber wirklich entweder schlafen (bzw. ruhen) oder DIR etwas Gutes tun. • Lass den Haushalt auf Sparflamme laufen. Nicht alles muss gebügelt werden. Wenn Handtücher nach dem Baden und Duschen wieder aufgehängt werden, statt auf dem Fußboden zu landen, können sie mehrmals benutzt werden, das spart Wäsche. Es ist nicht wesentlich mehr Arbeit die doppelte Menge Spaghettisoße zu kochen, aber Du hast dann eine fast fertige Mahlzeit für die Tiefkühltruhe. Es schadet nicht der Gesundheit der Familie, wenn Du die Fenster erst wieder im nächsten Jahr putzt. Du wirst sicher einiges finden, was im Haushalt nicht so perfekt gemacht werden muss. • Achte darauf, dass Du genügend isst und trinkst. Du musst keine perfekten Menüs kochen und essen, einigermaßen ausgewogen reicht und es darf auch Tiefkühlgemüse statt frischem Gemüse sein (dann sparst Du Dir auch das Schälen und Putzen). Eine hungrige Mutter ist nicht so belastbar. Sehr empfehlenswert ist von Sibylle Lüpold das Buch: "Ich will bei euch schlafen - Ruhige Nächte für Eltern und Kinder.“ Liebe Grüße Biggi


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