Mitglied inaktiv
Hallo Biggi! Unser Sohn Kai ist nun 8 Monate alt und wird von mir immernoch voll gestillt. Er kann zwar vom Löffel essen, mag aber kein Gemüsegläschen (Egal ob mit oder ohne Karotten!). Daher will er nach 3-4 Löffelchen gleich wieder an die Brust. Ich habe auch schon versucht die Karotten selbst zu kochen, aber das mag er auch nicht. Ganz wild ist er eigendlich nur auf frisches Obst wie z.Bsp. Pflaumen die er selbst halten darf. (Kai hat schon 6 Zähne und kann auch schon gut damit abbeißen). Aber ich denke mir, daß er doch auch mal was sättigendes essen sollte, das die Stillmahlzeit voll ersetzen kann. Soll ich mal ein Milchbrei versuchen? Aber wie ist es da mit den Vitaminen? Die fehlen ihm doch jetzt, da in der MuMi anscheinend nícht mehr genug enthalten sind....?! Außerdem muß er doch auch mal auf den Geschmack für Gemüse kommen, oder nicht. Ich habe sonst die Beführchtung, dass ich ihn noch mit einem Jahr voll an der Brust habe. Mit Folgemilch möchte ich jetzt auch nicht mehr anfangen, da ich denke ihn jetzt noch an das Fläschchen zu gewöhnen ist nochmals eine zusätzliche Umgewöhnung für ihn. Was rätst Du mir? Ich weiß wiklich nicht wie ich weiter machen soll! Übrigens mag er Obst aus dem Gläschen auch nicht! Ich hoffe nun, dass du mir weiter helfen kannst! Er braucht doch in seinem Alter mal feste Kost! Viele liebe Grüße Dörthi P.S.: Kann ich ihm eigendlich schon Essen geben, das für sein Alter angeboten wird, oder muß ich bei ihm auch erst ganz langsam anfangen mit Karotten, Kartoffeln usw. ?
? Liebe Dörthi, es gibt viel mehr Kinder als Du dir wohl vorstellst, die mit acht Monaten noch fast ausschließlich gestillt werden. Der Zeitpunkt „sechs Monate" für den Beginn der Beikost ist absolut willkürlich gewählt und es gibt keinen wissenschaftlichen Beweis, dass er für alle Kinder Gültigkeit hat (oder überhaupt Gültigkeit besitzt). Interessant ist in diesem Zusammenhang etwas, was Carlos Gonzales, ein spanischer Kinderarzt, vor kurzem in einem Vortrag auf der Europa-Konferenz der LLL in Nottingham gesagt hat. Der Titel des Vortrags war „Mein Kind will nicht essen", schon allein die Tatsache, dass es zu diesem Thema Vorträge gibt, spiegelt wider, dass es Kinder wie dein Baby nicht nur vereinzelt gibt. Dr. Gonzales hat verglichen, wie sich die Empfehlungen, wann das Baby feste Nahrung erhalten sollte bzw. wie lange es ausschließlich gestillt werden sollte im Verlaufe der letzten 100 Jahre verändert haben. Dann hat er das „Phänomen" der nicht essenden Kinder bzw. der Sorge der Mütter, dass Ihre Kinder nicht essen anhand der diesbezüglich in Kinderpflegebüchern auftretenden Ratschläge beleuchtet und einen erstaunlichen (oder vielleicht doch nicht erstaunlichen) Zusammenhang gefunden:. Anfang des Jahrhundert wurde in spanischen Büchern zur Säuglingspflege eine ausschließliche Stillzeit von zwölf Monaten empfohlen. Gleichzeitig findet sich nirgends ein Hinweis in diesen Büchern, wie mit einem Kind zu verfahren sei, das nicht essen will. Je weiter das Jahrhundert fortschreitet, um so jünger sollen die Kinder laut den Empfehlungen der diesbezüglichen Bücher sein und - jetzt kommt es: um so mehr Ratschlage gibt es, was mit einem Kind zu tun sei, das nicht essen will. Wird zu Beginn der dreißiger Jahre noch nur ganz kurz auf dieses Thema eingegangen, so sind 30 Jahre später schon seitenweise Abhandlungen zu finden, was mit einem die Beikost (im Alter von drei bis sechs Monaten) verweigernden Kind zu tun sei und die Seitenzahlen zu diesem Thema werden von Jahr zu Jahr mehr. Es ist wahrscheinlich weniger das Problem, dass dein nicht genügend Nahrung bekommt oder einen Mangel erleidet, viel eher ist es wohl, dass Du unsicher bist, weil „alle" sagen, dass ein Kind doch mit acht Monaten auch etwas anderes zu essen braucht. Ich weiß, es ist schwer nicht zu vergleichen, dennoch: dein Kind ist eine individuelle Persönlichkeit und so wie jedes Kind seinen Zeitpunkt hat, zu dem es krabbeln, laufen oder sprechen lernt, so hat dein Baby einen eigenen Zeitpunkt, an dem es essen wird. Versuche dich in Geduld zu üben und biete deinem Kind immer wieder Beikost an. Versuche es mit fingergerechter Nahrung, denn es ist nicht selten so, dass ein Kind nicht gefüttert werden will, sondern selber essen mag. Setze auf den Nachahmungstrieb des Kindes und biete ihm an, was auch ihr esst. Stillkinder sind durch die immer wieder auftretenden Geschmacksveränderungen der Muttermilch (je nach dem was die Mutter isst, schmeckt die Milch unterschiedlich) an den Speiseplan der Mutter gewöhnt und lehnen andere Nahrung dann oft ab. Wenn Du zum Beispiel nie gekochte Karotten isst, dann kennt dein Kind diesen Geschmack nicht über die Muttermilch und wird sie höchst wahrscheinlich auch vom Löffel ablehnen. Lass dich bitte nicht auf einen Kampf ein, denn den haben die Eltern sehr schnell verloren und ihr erreicht nur das Gegenteil dessen, war ihr wolltet. Ich bin sicher auch ein Sohn wird essen, sobald er dazu bereit ist. Nochmals kurz zu den angeblichen Mangelerscheinungen. Die Hauptsorge ist in den meisten Fällen das Eisen. Eine finnische Studie ergab jedoch, dass bei neun Monate alten Kindern, die immer noch ausschließlich gestillt werden, ein Eisenmangel in weniger als 25 % der Fälle auftritt. Ohnehin ist der Zeitpunkt, wann ein Baby Beikost erhalten muss recht willkürlich gewählt und hat sich im Laufe der Zeit immer wieder verändert, ohne dass es einen echten Beweis für die absolute Richtigkeit des jeweiligen Zeitpunktes gibt. Muttermilch enthält zwar weniger Eisen als zum Beispiel künstliche Säuglingsnahrung oder Kuhmilch, doch die Verfügbarkeit des Eisens in der Muttermilch ist um ein Vielfaches höher als die des in der künstlichen Säuglingsnahrung enthaltene Eisen. Eine eventuelle Eisenmangelanämie lässt sich nicht am Aussehen eines Kindes festmachen. Gerade bei den eher hellhäutigen Kindern, kann die Blässe absolut normal sein. Gewissheit kann nur ein Bluttest bringen und keinesfalls der äußere Augenschein. Außerdem ist ein Eisenmangel bei gestillten Kindern eher unwahrscheinlich. Dr. Gonzales hat in seinem Vortrag eine Aufstellung gemacht, wie viel Muttermilch (MM) ein Baby im Alter zwischen neun und zwölf Monaten benötigt, um den empfohlenen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen zu decken: Energie: 830 kcal = 1185 ml MM Eiweiss: 9,6 g = 910 ml MM Vitamin A: 350 µg = 700 ml MM Vitamin B: 0,4 µg = 412 ml MM Vitamin C: 25 mg = 625 ml MM Diese Angaben zeigen, dass Muttermilch den Bedarf des Kindes an vielen Nährstoffen lange zu decken vermag und nicht unbedingt Eile geboten ist, das Kind zum Essen zu zwingen. Lass dich wirklich von deinem Kind leiten. LLLiebe Grüße Biggi
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