laura11
Hallo Biggi Wetler Ich hoffe das Sie mir helfen können. Mein Sohn ist 6 Monate alt und schläft seit Anfang an im Elternbett. Er ist drei Wochen zu früh gekommen. Ich stille Ihn voll und bekommt schon nebenbei Beikost. Egal ob am Tag oder in der Nacht, schläft er nur an meiner Brust ein, er trinkt und nuckelt daran. Ich versuchte Ihn schon mal in sein Bettchen abends zu legen aber nur wo er fest schlief, ja eine halbe Stunde ging das gut , dann sucht er die Brust und wurde unruhig und weinte. ich muss dazu sagen er nimmt kein Schnuller. Wenn ich Ihn so reinlege wird garnichts, da schläft er nicht und fängt dann mit weinen an. Da leg ich Ihn zu mir und er schläft. Mein Freund ist von Anfang an dagegen das der Kleine bei uns schläft, aber er schläft da besser und zufriedener. Er meint er wird mit 3 Jahren noch im Bett bei uns schlafen, ich hätte es schon versaut, Ihn nicht in sein Bett zu bekommen.Und meine Schwiegermutter denkt das auch. Nur ich hör auf mein Bauchgefühl. Nur am Tag ist das auch so, wenn ich Ihn dann ablegen will, wenn er ein Nickerchen an der Brust macht oder ich Schaukel Ihn in den Schlaf, wacht er wieder auf. Wenn ich mich mit hinlege und er nuckelt an der Brust schläft er ein und nach einer Weile schleich ich mich davon und da schläft er auch, aber nur im Elternbett. Da nehm ich Ihn wieder hoch und wiederhole es. da komm ich im Haushalt auch zu fast nichts. 4 Nickerchen am Tag macht er aber nur eine halbe Stunde und das an mir. Ich versuch Ihn am Tag an sein Bett zu gewöhnen, das er dort drin spielt. Das Bett ist wie ein Balkon an meinem Bett daneben. Ich bin der Meinung kann Ihn nicht zwingen, wenn er sich bei mir wohler fühlt.Wenn es soweit ist wird er doch von alleine in sein Bett gehen, oder? Nicht unter Druck, denn weinen lassen kann ich Ihn auch nicht, da bin ich nicht der Typ für. Was kann ich tun??? Können Sie mir helfen??? Mit freundlichen Grüßen Laura11
Liebe Laura11, Du machst NICHTS falsch, keine Bange. In unserer Gesellschaft ist es üblich geworden, Babys bereits sehr früh „erziehen" zu wollen, damit sie nicht „verwöhnt" werden und ihnen ihre Grenzen gezeigt werden. Manchmal kann ich mich bei diesen Diskussionen nicht des Eindrucks erwehren, dass da ein richtiges Horrorszenario entwickelt wird, in dem Eltern und Baby sich als Feinde gegenüberstehen und einander bekämpfen (müssen). Ein so kleines Wesen kann man noch gar nicht verwöhnen. Es scheint so, als ob dein Kleiner einen sehr großen Bedarf an MAMA hat. Das ist gar nicht so ungewöhnlich, es ist auch nichts verkehrt daran, aber natürlich ist es wichtig, dass DU dabei nicht auf der Strecke bleibst. Hast du gewusst dass ein junger Elefant eingeht, wenn er in den ersten 2 Lebensjahren nicht die PERMANENTE Anwesenheit seines Hauptbezugs"tieres" hat (kann auch ein Mensch sein...). Wenn ein Elefantenbaby zum Waisenkind wird bekommt es im Zoo selbstverständlich einen Pfleger zur Seite gestellt, der Tag und Nacht Hautkontakt bietet. Kein Mensch würde die Notwendigkeit dafür in Frage stellen. Nur mit unseren eigenen Babys, die viel unreifer geboren werden, erwarten wir so viel mehr. Das ist ein Punkt, der viele Diskussionen auslöst und bei Mutter und Kind zu vielen Tränen führen kann: Das Kind soll "wach" ins Bett gelegt werden und alleine einschlafen können (was eine enorme neurologische Leistung darstellt). Wenn es aber nur an der Brust oder im Körperkontakt mit der Mutter einschlafen kann, dann verurteilen wir dies als schlechte oder gar schädliche Angewohnheit... Aber das ist es gar nicht! Es hat seinen Grund, warum stillende Mütter die besten Einschlafhilfen SIND. Beim Saugen an der Brust findet ein Baby das, was es braucht: Trost, Nahrung, Sicherheit. Es liegt vermutlich an einer gewissen neurologischen Unreife, wenn einige Babys das mehr brauchen als andere, und es "verwächst" sich wirklich von alleine!! Was du probieren könntest, ist ihn tagsüber ganz viel im Tragetuch oder einer wirklich GUTEN Tragehilfe (z.B. Ergo, Manduca) zu tragen. Das hilft vielen Babys, die diese intensiven Körperkontakt brauchen, und ermöglicht es dir, die Hände frei zu halten für andere Dinge. Dein Sohn braucht also vor allem eines: Zeit zum Reifen. Vielleicht "schenkst" Du ihm einfach noch ein bisschen von dieser Zeit, in der du ihm gestattest, so zu sein, wie er ist - auch wenn das bedeutet, dass er nicht so schläft, wie du es dir wünschen würdest. Die unruhigen Nächte sind furchtbar anstrengend, daran kann ich mich auch noch gut erinnern. Trotzdem: Sie sind normal und werden garantiert irgendwann vorbei sein. Wann, kann ich leider nicht sagen. Aber sie gehen wirklich vorbei! Bis dahin kannst du probieren, dir den Alltag so einfach wie möglich zu machen, so dass auch du tagsüber mal ein kurzes Nickerchen machen kannst. Um das häufige Aufwachen zu verringern, kann dir vielleicht dieser "Trick" helfen: Wenn dein Kleiner an der Brust eingeschlafen ist, ziehst du deine Brustwarze sanft aus seinem Mund und drückst, wenn er wieder nach der BW sucht, ebenso sanft sein Kinn nach oben. Bei vielen Kids wirkt das Wunder und sie schlafen plötzlich auch ohne Brust weiter/wieder ein. Und das Gute daran: Es funktioniert auch, wenn die Kleinen im Schlaf wieder ans Nuckeln denken, wenn also der Mund ganz von allein wieder die Nuckelbewegungen macht und das Kind kurz darauf nach der Brust suchen würde. Einfach das Kinn sanft von unten stützen - die meisten Kinder schlafen dann weiter, ohne zu stillen. Überlege dir auch einmal zu einem Stillgruppentreffen zu gehen und tausch dich dort mit den anderen Müttern aus. Vielleicht hast Du sogar das Glück so wie ich vor Jahren dass Du dort Mütter oder eine Stillberaterin kennen lernst, die bereits ältere Kinder haben und Du kannst miterleben, dass es sich lohnt noch etwas durchzuhalten. Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße, Biggi
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