Mitglied inaktiv
Hallo! So langsam bin ich mit meinem Latein am Ende..... Mein Junge ist jetzt 21 Wochen alt und ich stille ihn voll. Tagsüber kommt er alle 4 Stunden - Nachts jedoch mindestens alle 3 Stunden (19 Uhr;22Uhr; 1Uhr; 3Uhr; 6Uhr)! Es ist nicht so das er nur nuckeln möchte - nein - er trinkt wie ein "Verrückter", als ob er den ganzen Tag nichts bekommen hätte. Wir hatten auch schon Zeiten, da schlief er durch, aber der jetzige Zustand dauert nun schon 4 Wochen - und so langsam werden meine Akkusleer. Er ist ein sehr aktives Baby und schläft tagsüber maximal 2 Stunden (ca. 9-11Uhr) und ist bis abends durchgehend wach - auch wenn das kaum zu glauben ist, das geht seit Geburt so..... Trotz viel Frischluft!! Ein 2. Probelm was damit sicher im Zusammenhang steht ist mein extremer Haarausfall.... der ungefähr angefangen hat, seitdem der Kleine Nachts solch einen Hunger hat. Hätten sie vielleicht einen Tip, wie er Nachts länger durchschläft und ich den Haarausfall in den Griff bekomme???????? Viele lieben Dank im Voraus!!! Annika PS: Mein Mann und ich sind Allergiker und ich will solange voll stillen wie es eben geht.
? Liebe Annika, ich fürchte die Antwort wird Sie enttäuschen, aber Ihr Baby hat keineswegs ein besonders ungewöhnliches Still- oder Schlafverhalten, sondern verhält sich sehr typisch für sein Alter. Wenn Sie nicht geschrieben hätten, wie alt Ihre Baby ist, dann hätte ich auf etwa vier Monate getippt. Wissen Sie warum? Im Alter zwischen vier und sechs Monaten fangen unzählige Babys, die bisher lange Schlafphasen hatten, an, wieder mehrfach nachts aufzuwachen.Das liegt jedoch nicht daran, dass die Milch nicht mehr ausreicht, sondern ist entwicklungsbedingt.Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht.Für die Mütter ist es meist schwer, diesen `Rückschritt" zu akzeptieren. Doch in Wirklichkeit ist es ein Fortschritt, denn das Kind hat wichtige neue Entwicklungsschritte gemeistert und ist dabei noch weitere anzugehen. Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass ein Baby am Abend nur ausreichend `abgefüllt" werden müsse, um ruhigere Nächte zu erreichen.Wer auch immer das Gerücht in die Welt gesetzt hat, dass Beikost oder künstliche Säuglingsnahrung besonders lange `vorhalten" und Kinder dann länger schlafen, der hat vielleicht ein Ausnahmekind gehabt oder eventuell sogar gar keines. Ich will nicht behaupten, dass es nicht manchmal tatsächlich so ist, dass ein Baby länger schläft, wenn es am Abend einen Brei oder eine Flasche mit künstlicher Säuglingsnahrung bekommt, aber es ist keinesfalls die Regel (und vielleicht sogar einfach nur Zufall) und nicht wenige Kinder schlafen nach einer `Reichhaltigen Abendmahlzeit" sogar noch schlechter. Das heißt nicht, dass dem Kind die Beikost vorenthalten werden sollte, aber dass keine großartigen Erwartungen in Bezug auf das Schlafverhalten mit der Gabe von zusätzlicher Nahrung verbunden werden sollten. Die Fähigkeit länger zu schlafen, hängt nicht von der Art der Nahrung und auch nicht von der Menge der Nahrung ab. Das wurde inzwischen in Studien hinlänglich festgestellt und haben auch schon viele Eltern erkennen und erleben müssen. Es ist ein Reifungsprozess beim Kind, der von Kind zu Kind unterschiedlich schnell verläuft.Haben Sie ein wenig Geduld mit sich und Ihrem Kind und versuchen Sie sich den Alltag so einfach wie möglich zu machen, damit Sie genügend Ruhe für sich bekommen. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt Ihnen in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Wo schläft Ihr Baby denn? Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen oder ihr Baby beruhigen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Als stillende Mutter haben Sie den ungeheuren Vorteil, dass Sie Ihr Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten können, ohne dass Sie richtig wach werden und aufstehen müssen. Genießen Sie dieses Privileg, sich einfach nur umdrehen zu müssen, so dass Ihr Kind an Ihre Brust kann und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen zu können. Sie machen nichts falsch, wenn Sie Ihr Baby dann stillen, denn Stillen ist ja nicht nur Ernährung, sondern gibt Ihrem Kind auch Nähe, Geborgenheit und Sicherheit. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens `Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Sie im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin bekommen können. Ich kann Ihnen auch versichern, dass der Haatrausfall NICHT mit dem Stillen und dem nächtlichen Aufwachen in Zusammenhang steht. Haarausfall nach der Geburt ist normal und bei stillenden Frauen dauert es unter Umständen länger bis es dazu kommt oder - je nachdem wie lange gestillt wurde - kommt es erst nach dem Abstillen zu diesem Haarausfall. Normalerweise verliert ein Mensch etwa 100 Haare pro Tag. Einige Zeit nach der Schwangerschaft sind es durch die Hormonumstellung deutlich mehr. Während der Schwangerschaft verlängert sich bei fast allen Frauen der Lebenszyklus der Haar, das heißt es fallen weniger Haare aus als im nicht schwangeren Zustand. Durch die Hormonumstellung nach der Geburt kommt es wieder zu einer `NormalisierungA des Wachstumszyklus der Haare, die Haare, die durch die Schwangerschaft einen verlängerten Zyklus erfahren haben fallen aus und zusätzlich auch noch die Haare, die im normalen Zyklus ausfallen. Dadurch kommt es zu dem Eindruck eines verstärkten Haarausfall. Bei stillenden Frauen verläuft die Hormonumstellung manchmal langsamer und der Haarausfall setzt später ein als bei nicht stillenden Frauen. Dies führt dann häufig zu der Annahme, das Stillen sei schuld am Haarausfall. Wie die obige Erklärung zeigt, ist dem jedoch nicht so. Es lässt sich daher auch nichts gegen diese Form des Haarausfalls unternehmen. Dennoch ist es sicher ratsam, dass eine Frau möglichst ausgewogen und gesund ernährt, um zu verhindern, dass es irgendwann zu Mangelerscheinungen bei der Mutter kommen könnte. Beim Kind sind selbst bei einer nicht optimalen Ernährung der Mutter normalerweise keine Mangelerscheinungen zu erwarten, im Gegenteil, die Muttermilch ist weltweit bei allen Frauen etwa gleich zusammengesetzt, egal wie sie sich ernähren. Auch in `Arzneiverordnung in Schwangerschaft und StillzeitA Spielmann, Schaefer, 6. Auflage 2001 wird darauf hingewiesen, dass der Haarausfall nach der Schwangerschaft `therapieresistentA ist: `der nicht selten beklagte Haarausfall nach der Geburt ist physiologisch und bessert sich fast immer spontan. Ein Nutzen von Mineralstoffpräparaten ist ebensowenig erwiesen wie die lokale Anwendung von ÖstrogenenA. Gönnen Sie sich etwas für sich, dann lassen sich solche Phasen besser überstehen. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo Annika, den Haarausfall habe ich auch. Meine Tochter ist jetzt 23 Wochen alt. Meine Hebamme hat gesagt, dass dieser Haarausfall hormonell bedingt ist und in meiner Rückbildungsgruppe haben sich gleich noch mehr Mütter mit dem Problem gemeldet. Das geht so wie es gekommen ist. Zum Stillen in der Nacht geht es mir nicht anders als Dir. Meine Maus kommt alle zwei!!! Stunden und trinkt ordentlich. Inzwischen weiß ich, dass das normal ist. Die Kinder verarbeiten viele Erlebnisse des Tages in der Nacht und die BRust dient auch als Trostspender. Sie entdecken ja jetzt richtig die Welt um sich her. Tagsüber schläft sie auch sehr wenig. Wenn ich machmal richtig k.o. bin, gehe ich gleich mit ihr ins Bett. Das ist dann so gegen acht. Das hält dann wieder ein paar Tage vor. Die Stillzeit ist irgendwann vorbei und dann ist man stolz, dass man durchgehalten hat. Das ist jedenfalls meine Einstellung und die gibt mir viel Kraft. LG Dörte
Mitglied inaktiv
Danke!!!!!! Für die ausführliche Antwort!!!!! LG ANNIKA
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