Mitglied inaktiv
Hallo ihr Lieben! Nach 4 Monaten vollem und völlig sorgenfreiem Stillen ist mein kleiner Mann inzwischen sehr wach und aktiv. So wunderschön dies auch ist, habe ich doch immer wieder beim Stillen das Problem, dass er mit der Brust spielt, lutscht (alles ok) und dann auch zubeißt und den Kopf hin und her dreht. Das tut mitunter schon sehr weh! Zum Glück ist noch kein Zahn in Sicht. Grundsätzlich wollte ich gern 6 Monate voll stillen, überlege jetzt aber ihm doch schon Beikost anzubieten. Bleibt die Frage, was tun wenn Baby zuschnappt?
Liebe Isa.77, zerren und beißen kann verschiedene Ursachen haben. Hat Ihr Sohn in der letzten Zeit einen Schnuller oder eine Flasche bekommen? Wenn ja, kann dies dazu geführt haben, dass er nicht mehr weiß, wie er korrekt an der Brust trinken soll. Dieses Verhalten heißt Saugverwirrung und ist leider nicht gerade selten, vor allem nicht bei jungen Säuglingen. Falls Sie künstliche Sauger verwenden, lassen Sie diese bitte weg und lassen Sie Ihren Sohn ausschließlich an der Brust saugen. Kann es sein, dass Ihr Sohn eine Soorinfektion hat? Soor ist für die Kinder im Mund oft unangenehm und das Trinken an der Brust ist ihnen dann ebenfalls unangenehm, so dass sie beißen, auf der Brust herumkauen, immer wieder los lassen usw. Lassen Sie deshalb vorsichtshalber Ihr Kind von der Kinderärztin/arzt anschauen, nicht dass es eine medizinische Ursache gibt und wir hier nach Lösungsmöglichkeiten suchen, die nicht wirklich helfen können. Ist Ihr Sohn gerade in einer "Entdeckerphase"? Manche Babys sind extrem an ihrer Umwelt interessiert und haben einfach keine Zeit ordentlich an der Brust zu trinken. Sie könnten ja etwas verpassen von dieser interessanten Welt. Hier hilft es, sich zum Stillen in eine ruhige, eventuell abgedunkelte Umgebung zurückzuziehen, so dass es wenig gibt, was das Kind ablenken könnte. Bei Babys, die sich beim Stillen überstrecken und aufbäumen hat es sich bewährt sie zu "bündeln". Dazu wickeln Sie das Kind gut in eine Decke ein, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn Sie Ihr Baby auf diese Weise eingepackt hast, sieht es wie ein "C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen anscheinend das Gefühl umhüllt und gehalten zu sein. Wenn Sie Ihrem Kind etwas Gutes tun wollen, dann verzichten Sie noch etwa zwei weitere Monate auf jegliche Form von Beikost. Auch wenn Ihr Baby nicht allergiegefährdet ist, so ist die zu frühe Einführung der Beikost immer eine starke Belastung für den noch unreifen Darm und belastet auch die Nieren enorm durch die erhöhte Molenlast. Es ist sinnvoll mit der Beikost zu beginnen, wenn das Baby die folgenden Anzeichen zu erkennen gibt: o es ist in der Lage aufrecht zu sitzen, o der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, o es zeigt Bereitschaft zum Kauen, o es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür, o es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. Dies ist meist etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Ehe diese Zeichen nicht zu erkennen sind, sollte noch keine Beikost eingeführt werden. Auch Babys, die mit künstlicher Säuglingsnahrung gefüttert werden, sollten in den ersten sechs Monaten keine andere Nahrung erhalten. Ganz allgemein kann ich Ihnen nur wärmstens empfehlen, sich an eine Stillberaterin vor Ort zu wenden und in einem direkten Gespräch mit einer Kollegin, die verschiedenen Möglichkeiten, warum Ihr Kind sich an der Brust so unruhig verhält durchzusprechen. Im direkten Kontakt lässt sich sehr viel einfacher eine Lösung finden. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, vielen Dank für die sehr aufschlussreiche und ausführliche Antwort! Es wird wohl eine Mischung aus der Entdeckerphase und der Saugverwirrung (Schnuller im Notfall) sein. Leider ist es nicht immer so einfach eine ruhige Stillatmosphäre zu schaffen, wenn man eine eifersüchtige 3jährige Tochter hat, die die Zeit, die Mama intensiv mit dem Bruder verbringt, so garnicht genießen kann. Ich geb mir Mühe. Auch die Infos zum Thema Beikost helfen mir sehr und bestärken mich im Weiterstillen. Es ist schon komisch wie schnell man sich zum Breifüttern verleiten lässt. Ich kann kaum noch zählen wie oft ich gefragt werde, wann ich dem Kind denn endlich andere Nahrung oder Tee geben möchte. "Der braucht doch jetzt so was" und auch stehe ich immer wieder Kopfschüttelnd vor den Babykost Regalen im Supermarkt und wundere mich, was Babys ab dem 4ten Monat der Industrie zufolge schon alles essen sollen. Habe wohl einen Anstoß gebraucht um wieder auf mich und die Natur zu vertrauen. Dankeschön!
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