Elise1977
Hallo liebes Beratungs-Team, Ich bin dabei allmählich meinen Sohn (11Monate)abzustillen. Wir haben ihm seit er ca 6 Monate ist Fingerfood und Brei angeboten...Fingerfood fand er von Anfang an am interessantesten. Brein isst er nur selbst gemischten Und hier auch nur getreidemilchbrei mit obstpürree Es gibt Tage, da stille ich tagsüber kaum und tage , wo er häufiger an die Brust will ( v a wenn er neue Dinge lernt ) Ich biete ihm die Brust nicht von mir aus an - bzw nur dann wenn er arg unruhig ist. Wenn wir wenig stillen, isst er zb. Über den Tag verteilt eine Banane / ca 100g milchbrei/ eine Scheibe Roggenbrot in würfeln / etwas Apfel oder Birne. .../ abends von unserem Tisch ggf Nudeln / karoffeln/ Möhren (relativ wenig) Zu trinken biete ich Wasser aus flasche/trinklernbecher/Glas an Manchmal trinkt er ca 100ml am tag manchmal so gut wie nichts Nachts stillen wir ebenso meist zum einschlafen am vormittag und nachmittag Manchmal (sehr selten) schläft er von alleine ganz ohne Hilfsmittel ein. Zur Zeit zieht er sich überall hoch und geht auch ein paar Schritte am Tischrand entlang Er krabbelt seit knapp drei Monaten. Ich habe den Eindruck, daß er tagsüber vergisst hungrig zu sein.... ( alles andere ist spannender ) Wenn ich nicht den richtigen Moment abpasse bekommt er die Brust weil sonst nichts mehr geht.... Im Prinzip finde ich das alles in Ordnung so. Vermutlich müsste ich einfach konsequenter sein ;-)? Oder ist das alles zu verwirrend für ihn? Auch mit dem schlafen nachts und Tags ist es zur Zeit etwas schwierig bzw unruhig ( er krabbelt und setzt sich im Halbschlaf nachts hin) Sein Bett ist quasi die Erweiterung zum familienbett und er kann immer zu mir rüber. .. Ich denke das Problem liegt eher bei mir ...einerseits möchte ich abstillen andererseits auch wieder nicht... Ist das alles zu wirr? Oder sind wir auf dem richtigen Weg? Habt ihr Tips für mich? Bekommt er durch die Ernährung genug zu essen? Vielen Dank und sorry das es so lang geworden ist !
Liebe Elise1977, im ganzen ersten Jahr sollte Milch die Hauptnahrungsquelle eines Babys sein. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Dein Baby verhält sich also ganz normal und Du machst sicher nichts falsch! Ich weiß, dass fast überall steht: „zunächst wird die Mittagsmahlzeit ersetzt und im Abstand von etwa vier Wochen ersetzen Sie die nächste Mahlzeit usw". Gleichzeitig wird „eine Mahlzeit" als die Menge definiert, die in ein Gläschen passt und zwar für alle Kinder gleich. Doch dieses Schema, das leider immer noch oftmals propagiert wird verursacht in vielen Fällen nichts weiter als Stress und Tränen. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit „ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI-Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT Kost heißen. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. (So entwickelt sich auch nicht bei dir ein Milchstau...) Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein! Darum reden wir ja auch von "BEI"-Kost :-). Allerdings ist das Stillen eine Zweierbeziehung und wenn es dazu kommt, dass sich ein Partner dabei nicht wohl fühlt, dann müssen Lösungswege gefunden werden. Und so lange DU nicht ABSOLUT sicher bist, dass Du nicht mehr stillen möchtest, wird dein Kind das spüren. Ist die Mutter innerlich nicht davon überzeugt, dass sie ihr Kind abstillen will, dann ist dieser Zweifel für das Kind sehr deutlich fühlbar und es reagiert in fast allen Fällen so, dass es eher noch häufiger gestillt werden mag. Zweifel und Unsicherheit sind für ein Kind unerträglich, Kinder brauchen Klarheit. Dein Baby spürt jetzt deinen Zwiespalt und da es sich nicht hinsetzen und sagen kann „Mama, ich spüre, dass Du dir nicht sicher bist, was jetzt das Richtige ist, deshalb werde ich dir jetzt bei deiner Entscheidungsfindung helfen" reagiert es auf deine Zweifel mit Unruhe, Weinen und Verunsicherung. Es hat keine anderen Ausdrucksmöglichkeiten als Weinen und (vermehrte) Anhänglichkeit. Babys sind für „geordnete Verhältnisse", Unsicherheit und Zweifel bringen sie aus dem Gleichgewicht. Nimm dir einmal eine ruhige Stunde für dich, in der Du wirklich unbeeinflusst von außen nachdenken kannst und mach dir dabei sogar ruhig eine Liste aller Gründe, die für ein Abstillen jetzt sprechen und auch welche dagegen sprechen. Überlege dann, welche der Gründe tatsächlich für DICH Bestand haben. Und ja, es ist normal, wenn dein Kind noch deine Nähe sucht und die Geborgenheit an der Brust vermisst und vehement einfordert! Wichtig ist, dass Du dir Klarheit verschaffst und dann zu deiner Entscheidung stehst ganz gleich wie diese ausfällt. Wenn Du dir deiner Entscheidung sicher bist, wird es Euch beiden besser gehen. Fällt die Entscheidung von deiner Seite für das Abstillen, dann wird dein Kind fühlen „Jetzt hat Mama keinen Zweifel mehr" und wird sich auch abstillen lassen, sicher nicht ganz ohne Wehmut, aber ohne riesige Verzweiflung. Fällt deine Entscheidung für das Weiterstillen, bedeutet dies keineswegs zwingend, dass dein Kind noch jahrelang gestillt werden will, im Gegenteil: es kann sein, dass dein Baby sich dann sehr bald von selbst abstillt, eben weil es auch dann nicht mehr mit einem Zwiespalt leben muss. Solange die Brust nach dem Abstillen spannt, pumpst Du gerade so viel Milch ab oder streichst von Hand aus, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Du dich wieder wohl fühlst. Nicht mehr Milch als unbedingt notwendig entleeren, denn sonst wird die Produktion wieder angeregt. Zusätzlich kannst Du die Brust kühlen. Die Erfahrung zeigt, dass es beim Abstillen hilfreich sein kann, wenn die Frau den Salzkonsum einschränkt. Keinesfalls einschränken solltest Du deine Trinkmenge. Du solltest dich weiterhin nach dem Durstgefühl richten. Ehe sich die Milchmenge durch eine Verringerung der Flüssigkeitszufuhr vermindern würde, bekämst Du massive Kreislaufprobleme und Kopfschmerzen. Die Empfehlung die Trinkmenge zu reduzieren gehört wirklich endgültig in die Mottenkiste der nicht ratsamen Tipps. Es gibt auch naturheilkundliche und homöopathische Mittel, um den Abstillprozess zu unterstützen, wenn Du Dich hierfür interessierst, wende dich bitte an eine entsprechend ausgebildete Ärztin/Arzt oder eine Hebamme. Ich wünsche dir, dass es gut klappt! LLLiebe Grüße Biggi
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