Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Aufbewahrung von Mumi?

Biggi Welter

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Frage: Aufbewahrung von Mumi?

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Hallo, hab weiter hinten gelesen, daß man Mumi auch außerhalb des Kühlschrankes aufbewahren kann. Ich fange Ende Mai Rückbildungsgymnastik an. Da ich das Kind beim Vater lassen will, will ich Mumi abpumpen damit er ihr was zu essen geben kann, wenn ich weg bin. Wann ist der beste Zeitpunkt zum Abpumpen, damit unser Kind zu den anderen Mahlzeiten nicht "verhungert"? Woran merkt mein Mann daß die abgepumpte Milch "sauer" ist? Habe nach der Geburt im Krankenhaus abgepumpt, da unsere Kleine zu schwach war an der Brust zu saugen. Die haben die Milch bei konstant 37 Grad gelagert. Wie lagere ich die Milch zuhause? Habe zuhause auch schon ein paarmal abgepumpt, aber es kam nicht viel raus (war nur zum testen). Die Milch hatte nach einiger Zeit im Kühlschrank so Flocken obendrauf... Soll mein Mann HA-Nahrung füttern, oder hast du einen Tipp für mich wie wir das Problem lösen können. Danke für Antworten Steffi


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? Liebe Steffi, da haben Sie wohl etwas missverstanden. Muttermilch wird niemals bei 37 °C aufbewahrt, sondern lediglich vor dem Verfüttern auf diese Temperatur erwärmt. Bei einem reif geborenen und gesunden Baby gelten die folgenden Zeitangaben zur Aufbewahrung von Muttermilch: Bei Raumtemperatur Reife Muttermilch • 24 Stunden bei 15 ° C (Hamosh 1996) • 10 Stunden bei 19 bis 22 ° C (Barger und Bull 1987) • 4 bis 6 Stunden bei 25 ° C (Hamosh 1996, Pittard 1985) Im Kühlschrank Reife Muttermilch • 8 Tage bei 0 bis 4 ° C (Pardou 1994) Im Tiefkühlgerät • 2 Wochen in einem Tiefkühlabteil in einem Kühlschrank • 3 bis 4 Monate in einem Tiefkühlabteil eines Kühlschranks mit eigenständiger Kühlung (unterschiedliche Temperatur, weil die Tür häufig geöffnet und geschlossen wird) • 6 Monate und länger in einem separaten Tiefkühlgerät bei konstant - 19 ° C. (Quelle: The Breastfeeding Answer Book Ausgabe 1997) Gefrorene Muttermilch ist schonend aufzutauen (keine Mikrowelle!!!). Entweder sehr langsam über 24 Stunden im Kühlschrank bei +4°C oder bei Raumtemperatur. Im Notfall kann die Milch auch schnell unter fließendem kaltem oder lauwarmen Wasser (max. 37°C) aufgetaut werden. Flaschenwärmer ist auch möglich, aber bitte das Wasser immer wechseln. Beim Füttern sollte die Milch etwa Körpertemperatur haben. Ist die Milch aufgetaut, muss sie sofort bis zum Verbrauch wieder in den Kühlschrank. Aufgetaute Muttermilch kann für 24 Stunden ungeöffnet bei +4°C aufbewahrt werden. Nach dem Öffnen des Gefäßes muss aufgetaute Muttermilch bei +4°C aufbewahrt und innerhalb von 12 Stunden verbraucht werden. Reste einer erwärmten Muttermilchmahlzeit müssen weggeworfen werden und Muttermilch kann nicht über einen längeren Zeitraum hinweg warmgehalten werden. Bei der Wahl des Gefäßes muss darauf geachtet werden, dass es gut zu reinigen ist, eventuell sterilisiert werden kann, lebenmittelecht ist und dicht verschlossen werden kann. Falls Du Muttermilch in Kunststoffbeuteln einfrieren willst, sollten diese nicht aus Polyethylen bestehen. (Es gibt spezielle Beutel zur Aufbewahrung von Muttermilch). Abpumpen ist eine Sache, die gelernt und geübt werden muss und es kann bei den ersten Versuchen - sogar bei Verwendung einer guten Pumpe und mit richtiger Anleitung - erst mal bei nur ein paar wenigen Gramm bleiben und manche Frauen können trotz reichhaltiger Milchproduktion mit einer Pumpe keinen Tropfen Milch aus der Brust bekommen. Deshalb hat der „Abpumptest" überhaupt keine Aussagekraft darüber, wieviel Milch eine Frau bildet, denn keine Pumpe der Welt kann die Brust so gut stimulieren und entleeren wie ein effektiv an der Brust trinkendes Kind. Am besten ist es, wenn eine Frau eine ausführliche Abpumpberatung durch eine Stillberaterin bekommt, ehe sie eine Pumpe in die Hand kriegt. Da wir meist an den Anblick von homogenisierter Kuhmilch gewöhnt sind, erstaunt manche Mütter das Aussehen ihrer abgepumpten Milch, bei der sich nach längerem Stehenlassen der Fettanteil oben absetzt. Doch das ist vollkommen normal, eben weil die Milch nicht homogenisiert ist. Bevor das Baby die abgepumpte Milch erhält, sollte sie vorsichtig geschwenkt werden, so dass sich das Milchfett wieder verteilt. Muttermilch wird nicht so schnell „sauer" und verdorbene Muttermilch riecht und schmeckt eindeutig schlecht. In jedem Fall ist abgepumpte Muttermilch besser für dein Kind als HA-Nahrung oder andere künstliche Säuglingsnahrung. DEN idealen Zeitpunkt zum Abpumpen gibt es nicht. Manche Frauen pumpen unmittelbar nach dem Stillen noch etwas ab, andere etwa in der Mitte zwischen zwei Stillzeiten oder aber auch während des Stillens an der anderen Seite. Du musst ausprobieren, was bei euch am besten klappt und dann nicht so große Mengen auf einmal, sondern lieber häufiger mal kleine Mengen abpumpen, um nicht zu sehr in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage einzugreifen. LLLiebe Grüße Biggi


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