Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Arbeiten und MUMI

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Arbeiten und MUMI

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi! Ab Herbst werde ich wieder zu arbeiten beginnen. 3 x die Woche für je 5 h am Vormittag und einmal nachmittags, werde also insgesamt jeweils 6 Stunden nicht bei meinem Baby sein, Habe bereits begonnen "überschüssige" Milch nachts auszustreichen und einzufrieren - hab schon mehr als einen ganzen Liter! Jetzt hat eine Freundin erzählt, dass sich die Muttermilch im Geschmack oder in der Zusammensetzung so verändert, dass die Kinder sie nach einigen Monaten nicht mehr wollen. Stimmt das? Mein Sohn ist jetzt 3 Monate alt, wenn ich wieder arbeite 6 Monate. Wie kann ich es am besten anstellen, die Tage meiner Abwesenheit zu überbrücken? Ich nehme an um die "versäumten" Mahlzeiten an den anderen Tagen nciht zu gefährden, sollte ich bei der Arbeit abpumpen oder geht sonst die Milchmenge zurück wenn 3 x die Woche weniger Bedarf angezeigt wird? Reicht es aus Nachts Milch zu sammeln? MEin Sohn schläft so brav aber die Brust produziert :-). In welcher Form soll man MUMI füttern lassen? Kanns gefährlich sein mit der Flasche anzufangen - dass er dann vielleicht Brust nicht mag weils doc´h anstrengender ist? Kann man in diesem Alter auch schon mal eine Brustmahlzeit ersetzen oder lieber nur zufüttern? Du siehst ich bin noch völlig ohne Plan und brauche dringend Hilfe, damit ich mich drauf einstellen kann - vor allem was die Vorrathaltung von MUMI anbelangt. Noch eine Fragge zum einfrieren. Hab jetzt schon öfters deinen Tipp gelesen nicht in Polyetylen-Säckchen einzufrieren Warum eigentlich nciht? die speziellen Milchbeutel sind nämlich für kleine Portionen sehr kostspielig ( 20 Säckchen 13 Euro!) gibts die wo günstiger? Was spricht gegen Eiswürfelplastiksäckchen (außer das Material) fände sie praktisch zum portionieren. Ist es sinnvoll zu wiegen was das Kind um Tageszeit X trinkt oder ist das eh so unterschiedlich, dass ich mir das sparen kann und Papa eben jedesmal auf Verdacht eine Menge auftauen wird müssen? Fragen über Fragen hoffe es war dir nicht zu lang und danke für deine sicher wieder sehr konstruktive Antwort Sabine


Biggi Welter

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? Liebe Sabine, fangen wir von hinten an:-). Es hat keinen Sinn, das Kind vor und nach dem Stillen zu wiegen, denn die Ergebnisse werden sehr unterschiedlich sein und es ist nicht anzunehmen, dass ihr da wirklich hilfreiche Resultate erhalten werdet. Einfacher ist es, die Milch in kleinen Portionen (jeweils etwa 50 ml) einzufrieren und dann bei Bedarf aufzutauen. Bei Kindern die regelmäßig abgepumpte Milch bekommen, lässt sich dann oft irgendwann ein Erfahrungswert erkennen, wieviel das Baby trinkt. Einerseits klingt es recht praktisch, die Muttermilch in Eiskugelbeuteln in kleinen Portionen einzufrieren, doch es ist nur bedingt empfehlenswert. Dabei kommt es nicht nur darauf an, dass die Beutel vorsterilisiert sind (was bei den speziellen Beuteln zur Muttermilchaufbewahrung der Fall ist), es kommt auch darauf an, aus welchem Material die Beutel bestehen. Beutel aus Polyethylen sind nicht geeignet. Plastikbeutel aus Polyethylen sind nicht steril und werden leicht undicht. Außerdem werden sie beim Einfrieren brüchig. Dazu kommt, dass sIgA (in der Muttermilch enthaltene Antikörper) an dem Plastik haften bleiben und dann dem Baby nicht mehr oder nur in deutlich verringerter Menge zur Verfügung stehen. Wird nur gelegentlich abgepumpte Milch verwendet, so fallen die Nachteile des Polyethylen weniger ins Gewicht, wird das Kind jedoch ausschließlich oder sehr oft mit abgepumpter Milch ernährt, kommt dem Material des Aufbewahrungsbehälters verständlicherweise mehr Bedeutung zu. Das andere Problem bei den Eiskugelbeuteln ist, dass die restliche Milch, nachdem einzelne Kugeln abgeschnitten oder entnommen werden, nicht mehr dicht verschlossen ist. Deshalb sind dicht verschließbare Eiswürfelbehälter in so einem Fall vorzuziehen. Milchaufbewahrungsbeutel gibt es von verschiedenen Anbietern und auch zu günstigeren Preisen, schau mal in den verschiedenen Versandkatalogen für Babysachen. Wenn dein Kind mit sechs Monaten zeigt, dass es eindeutig Interesse an Beikost hat, dann kann es die selbstverständlich auch bekommen und ihr könnt so einen Teil der Zeit, die Du außer Haus verbringst überbrücken. Schau halt, wie weit dein Sohn bis dahin ist. Während deiner Abwesenheit solltest Du tatsächlich abpumpen. Einerseits, um die Milchbildung aufrecht zu erhalten und andererseits um Probleme mit deiner Brust zu vermeiden. Die Milch die Du dabei gewinnst, kannst Du aufbewahren und deinem Kind geben lassen. Unter Umständen kannst Du dir so auch das Pumpen an den anderen Tagen ganz sparen, da Du auf diese Weise genug Milch zusammen bekommst. Tiefgekühlt bei - 19 °C ist Muttermilch sechs Monate haltbar und der Geschmack der Milch verändert sich von Tag zu Tag, je nachdem, was Du gegessen hast. Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass dein Kind in drei oder sechs Monaten die abgepumpte und dann eingefrorene Muttermilch verweigern sollte. Die Zusammensetzung der reifen Muttermilch ändert sich nicht sehr wesentlich im Verlauf der Stillzeit, lediglich die Antikörpergehalte verändern sich immer wieder. Nach sechs Monaten ist das Risiko der Saugverwirrung nicht mehr sehr groß, wenn es auch niemals restlos ausgeschlossen werden kann. Ein halbjähriges Kind sollte ja sowieso an den Becher gewöhnt werden und so kann dein Kind auch die Muttermilch aus dem Becher bekommen. Ich hoffe, deine Fragen alle beantwortet zu haben. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Hallo, Biggi wird dir sicherlich viele hilfreiche Tipps geben und ich möchte auf keinen Fall vorgreifen :-). Ich selber habe beim ersten Kind direkt nach dem MuSchu vollzeit gearbeitet und mein Kind insgesamt fast 15 Monate lang gestillt. Wenn du an einem Erfahrungsaustausch interessiert bist, kannst du mich gerne an der oben genannten Email-Adresse anschreiben. Liebe Grüße, Doris


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