Liebe Biggi,
hier bin ich wieder - das Abpumpen klappt jetzt großartig, danke für deine Tipps - aber schon ist da ein neues Problem: ab morgen muß ich wieder halbtags arbeiten, und wollte gestern die Generalprobe mit der MuMi durch die Babysitterin starten.
Panne: vom Löffel geht's irgendwie nicht läuft alles wieder raus. Heute der Versuch, mit der Flasche zu füttern, aber Laura schreit wie am Spieß, kapiert's rgendwie nicht. Trinklerntasse? Weiß nicht, ob ich die (Plastik) überhaupt auskochen kann, Flasche wäre mir auch lieber. Kann es am Flaschensauger liegen ? Ich habe einen runden, nicht anatomisch geformten.Oder ist das vorgestanzte Loch zu klein? Es läuft aber was raus, wenn ich leicht drücke. Wie lange braucht ein hungriges Kind, um das Trinken aus der Flasche zu lernen? Sie war ausgeschlafen und nicht allzu hungrig (2,5 Std. nach letztem Anlegen), als ichs probiert habe - ich wollte sie auch nicht ganz hungrig werden lassen, damit sie entspannter beim Trinken ist, aber irgendwie klappt es nicht.
Im Extremfall wird sie ab morgen 6 Stunden ohne mich sein - was passiert, wenn sie das Trinken nicht kapiert???
Hilfe!
Sigrid
Mitglied inaktiv - 28.02.2002, 16:52
Antwort auf:
Hilfe, Laura will die Flasche mit MuMi nicht! Und ab morgen muß ich wieder arbeiten!
?
Liebe Sigrid,
nun mal ganz ruhig und keine Panik.
Es ist nicht ungewöhnlich, dass ein Stillkind die Flasche ablehnt. Viele Stillkinder lehnen die Flasche zunächst ab, weil sie nicht wissen, was sie damit anfangen sollen.
Die Techniken beim Trinken der Brust bzw. der Flasche unterscheiden sich völlig voneinander. Das Baby empfindet den Flaschensauger wahrscheinlich als etwas Befremdliches, dem es nichts abgewinnen kann. Wenn die Mutter die Flasche geben will kommt noch dazu, dass es sich denkt „Was soll denn damit? Ich kann doch die Milch meiner Mutter riechen und fühle ihre Brust und bekomme so etwas Seltsames in den Mund gesteckt". In einigen Fällen hilft es daher, wenn jemand Anderes die Flaschenfütterung übernimmt.
Es empfiehlt sich auch, nicht zu warten, bis das Baby sehr hungrig oder müde ist. Müde oder hungrige Babys sind nicht unbedingt daran interessiert etwas Neues auszuprobieren.
Manche Babys wollen auch einfach nicht aus einer Flasche trinken. Bei diesen Kindern kann man dann versuchen, ob sie aus einer Trinklerntasse (Schnabeltasse) trinken. Viele Mütter berichten, dass ihre Babys die Trinklerntasse von Avent mit dem weichen Schnabelaufsatz gerne (oder zumindest lieber) annehmen. Unter Umständen kann man auch löffeln.
Hier noch ein paar Tipps, wie das Baby die Flasche vielleicht besser annimmt:
• die Flasche anbieten, ehe das Baby zu hungrig ist
• das Baby beim Flaschegeben in ein Kleidungsstück der Mutter (Geruch) einwickeln
• den Flaschensauger nicht in den Mund des Babys stecken, sondern die Lippen des Babys damit berühren, so wie die Mutter dies mit der Brustwarze tut
• den Flaschensauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur bringen oder beim einem zahnenden Baby abkühlen, um die Zahnleisten zu beruhigen
• verschiedene Saugerformen und Lochgrössen ausprobieren
• verschiedene Haltungen beim Füttern einnehmen
• versuchen das Baby im Halbschlaf zu füttern
• geduldig bleiben und auch alternative Fütterungsmethoden in Betracht ziehen (z.B. Becher, Löffel)
Die Becherfütterung ist mit der richtigen Technik keineswegs aufwändiger als die Flaschenfütterung und deshalb durchaus eine Alternative zur Flasche mit der zudem das Risiko der Saugverwirrung umgangen werden kann. Am besten lässt Du es dir einmal von einer Stillberaterin in deiner Nähe erklären und zeigen.
Im ungünstigsten Fall - was ich aber nicht glaube, dass es tatsächlich passiert, wird deine Tochter morgen eine kurzfristige „Fastenzeit" einlegen, aber ganz sicher wird sie sich an die Babysitterin und auch an die andere Fütterungsmethode (die aber bitte wirklich dann der Babysitterin vorbehalten bleiben sollte, für dein Kind sollte klar sein „Mama = Brust, Babysitter = etwas anderes) gewöhnen.
Einen guten ersten Arbeitstag.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 28.02.2002