Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Aerztin rät zum abstillen??

Frage: Aerztin rät zum abstillen??

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Hallo Biggi, nun stille ich schon sooo lange und brauche nun doch noch mal Deinen Rat ;-) Mein Kleiner wird übermorgen 14 Monate und stillt von 3x täglich bis hin zu vollstillen (alles noch drin - je nach dem, wie er sich fühlt *g*) Nun, da ich mich in der letzten Zeit arg ausgelaugt, gestresst, genervt usw. fühle, bin ich zur Ärztin gegangen (sie behandelt sehr viel homöopathisch). Sie hat meine Blutwerte untersucht und da stellte sich heraus, dass ich zu wenig Schilddrüsenhormon habe. Sie gab mir ein Mittel, welches ich 1x tägl. nehmen soll und riet mir aber unbedingt zum Abstillen, da es meinen Körper ja sichtlich überfordert (ihre Worte)... Ist es ratsam deshalb abzustillen? Julian ist, glaube ich noch lange nicht so weit, deshalb wüsste ich auch nicht wie... Ich hoffe, Du hast einen Rat für mich Liebe Grüsse Manu


Biggi Welter

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? Liebe Manu, Schilddrüsenprobleme sind (leider) keine Seltenheit und stehen nicht in Zusammenhang mit dem Stillen. Gerade eine Schilddrüsenunterfunktion ist in der Stillzeit problemlos zu behandeln. Gerade während und nach Schwangerschaften kann es immer wieder zu Schilddrüsenproblemen kommen. Die Schilddrüsenhormone, die bei einer Unterfunktion gegeben werden, dienen dazu, den „Normalzustand" wieder herzustellen, da deine eigene Schilddrüse anscheinend zu wenig Hormone bildet. Ich zitiere dir aus „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Schaefer, 6. Auflage 2001: „Schilddrüsenhormon Erfahrungen. L-Thyroxin (z.B. Euthyrox) wird als Schilddrüsenhormon zur Substitution eingesetzt (mindestens 1 µg/kg/Tag bei Erwachsenen) und ist daher nicht problematisch. Der normale Thyroxingehalt der Muttermilch liegt im Bereich von 1 µg/l. Ein Säugling nimmt in 24 Stunden etwa 0,15 µg/kg auf, das entspricht etwa 1 % der in diesem Alter erforderlichen Substitutionsdosis (10 µg/kg/Tag). Diese Menge beeinflusst die Schilddrüsenfunktion eines gesunden Kindes nicht. Sie hat im Falle einer kongenitalen Hypo- oder Athyreose aber auch keine therapeutische Wirkung. Empfehlung für die Praxis: Die Substitution von Hormonen der Schilddrüse und Nebenschilddrüse stellt physiologische Verhältnisse her und ist auch in der Stillzeit, falls erforderlich, weiterzuführen. Schilddrüsenhormone sollen nicht zusammen mit Thyreostatika gegeben werden, da hierdurch höhere Thyreostatikadosen erforderlich werden." Welchen Vorteil hätte es ganz nüchtern betrachtet, wenn Du jetzt abstillen würdest? Hättest Du weniger Arbeit? Hättest Du weniger Verantwortung zu tragen? Wäre es einfacher, dein Kind nachts zu beruhigen? Außerdem machen viele Mütter die Erfahrung, dass die Kinder nach dem Abstillen eine ganze Zeit lang einen Infekt nach dem anderen aufschnappen. Wenn Du ohnehin schon recht erschöpft bist, ist ein krankes Kind das Letzte, was Du nun auch noch zusätzlich brauchen kannst. Die Entscheidung, ob Du weiterstillst oder abstillst, kannst nur Du alleine treffen. In keinem Fall ist es jedoch so, dass eine Schilddrüsenunterfunktion ein zwingender Abstillgrund ist. LLLiebe Grüße Biggi


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Hallo, Manu, bin so frei und schreibe Dir auch meine Meinung. Diese Ärztin hat sicher keine Kinder - oder aber genügend Geld, um seit der Geburt eine Nanny einzustellen. Sonst wüsste sie, dass nicht das Stillen einen auslaugt (im Gegenteil: das macht einem das Leben einfacher und gesünder), sondern das Muttersein. jaja, alle sind immer so unglaublich aufs Abstillen erpicht, und das ohne die Vorteile belegen zu können. So langsam hab ich das Gefühl, die Babynahrungsindustrie zahlt Kopfprämien für jedes abgestillte Kind, anders kann man den Kampf der Unwissenden für das Abstillen aller Kinder nach 6 Monaten kaum erklären... ehrlich gesagt würde ich mal munter auf die Meinung dieser offensichtlich nicht nur uninformierten, sondern auch unsensiblen und nicht logisch denken könnenden Ärztin pfeifen und mich nach meinem Kind richten :-) ich hab mir einen ähnlichen Mist auch schon angehört und freundlich lächelnd gesagt, ich würde dann meinem Kind diese Ansichten unterbreiten und es auffordern, sich bitte an diesen unqualifizierten Mist zu halten. :-) was es natürlich nicht tut, denn mein Kind kennt sich mit Stillen besser aus, als 99% der deutschen Bevölkerung :-) Still weiter, Manu, wenn Du es magst, und Deinem Kind tuts gut. Und frag Deine Ärztin, wieviel sie bezahlt kriegt pro abgestilltes Kind :-) lg Doro


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Liebe Manu, welches Medikament hat sie Dir "gegeben"? Bei Schilddrüsenunterfunktion gibt es nur ein Medikament, das man auf jeden Fall nehmen muß, und zwar Schilddrüsenhormon! Außerdem muß abgeklärt werden, warum der Hormonspiegel zu niedrig ist. Es kann eine Schilddrüsenentzündung dahinter stecken, entweder eine akute Form oder aber eine chronische (sogenannte Hashimoto-Thyreoiditis), die eine Autoimmunkrankheit darstellt und bei der die körpereigene Abwehr die Schilddrüse in einem fortlaufenden Prozeß zerstört. Auf jeden Fall sind engmaschige Kontrolluntersuchungen erforderlich. Homöopathie in allen Ehren, aber hier ist eine richtige Therapie lebenswichtig. Ich gehe aber erstmal davon aus, daß es sich bei dem Medikament, welches sie Dir gegeben hat, um Thyroxin handelt, also eines der beiden Schilddrüsenhormone, welches du substituieren mußt. Du solltest auf jeden Fall überlegen, einen Spezialisten aufzusuchen, falls einer in der Nähe ist (Endokrinologe, evtl. Internist), weil die meisten Ärzte leider von Schilddrüsenkrankheiten nicht viel verstehen. Ein Grund zum Abstillen ist eine Schilddrüsenunterfunktion, ganz gleich wie sie verursacht wurde, nicht! Bei mir wurde Hashimoto 1998, ein Jahr nach der ersten Geburt, festgestellt und ich stille immer noch ;o) Ich bin Patientin bei einer großen endokrinologischen Praxis (Endokrinologikum) und habe von meinem Arzt (Prof.Dr. xy *g*) persönlich die Bestätigung, daß das Stillen keinen Einfluß auf die Entwicklung der Krankheit hat. Übrigens kann eine Schwangerschaft der Auslöser für den Ausbruch von Hashimoto oder anderen Autoimmunkrankheiten sein, (das liegt an den großen Umstellungen im Hormonhaushalt). Wenn Du noch mehr Infos möchtest oder Linktipps, melde Dich hier oder im Stillforum nochmal. Ich kann Dir auch mailen. Liebe Grüße und nicht verzagt sein, Deine Ärztin ist nicht richtig informiert, wie das bei Ärzten und Stillen leider oftmals der Fall ist :o( Oda


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Liebe Manu, ich bin seit 14 Jahren in Behandlung wegen meiner Schilddrüse. Mittlerweile habe ich meinen Hausarzt vier mal wechseln müssen, wegen Umzügen. Manche Ärzte sprachen von einer Unterfunktion der Schildrüse und eine Ärztin sprach von Hashimoto. Also so richtig weiß ich nicht, was ich habe, ich habe aber auch jahrelang Medikamente genommen. Als ich vor einem halben Jahr wieder einmal den Arzt wechseln mußte, sagte sie zu mir: Wie alt ist ihre Tochter? Ich sagte: 19 Monate. Sie sagte daraufhin: Dann empfehle ich ihnen, endlich abzustillen. Da stieß sie bei mir natürlich total auf taube Ohren. Ich möchte erst abstillen, wenn meine Tochter dazu bereit ist. Sie ist vorigen Monat 2 Jahre geworden und wir stillen auch noch morgens und abends. Und wenn sie sich nicht so gut fühlt, stillen wir auch noch viel öfter. Seit drei oder vier Monaten nehme ich meine Medikamente nicht mehr, ich sollte nur noch eine viertel Tablette nehmen, da hab ich einfach aufgehört, weil ich mich auch gut gefühlt habe. Und komischerweise sind bei meiner Blutuntersuchung gestern alle Schilddrüsenhormonwerte in Ordnung gewesen. Das macht mich jetzt natürlich auch ein bißchen nachdenklich. Aber wie man sieht, hat mir das Stillen auf keinen Fall geschadet. Im Gegenteil ich fühl mich wohl in meiner Haut als Stillmami. Obwohl es ja auch jetzt mit zunehmenden Alter meiner Tochter immer mehr Leute gibt, die mir das Stillen ausreden oder schlecht machen wollen. Also mein Rat, still weiter und hör nicht drauf, was die Ärztin sagt, solange es dir dabei gut geht, oder Du holst dir noch Rat von einem Spezialisten. Meine Erfahrungen von Leuten, die vom Stillen abraten, sind eigentlich die, dass die betreffenden gar keine oder nur sehr wenig Ahnung vom Stillen haben. ...jetzt ist mein Posting ganz schön lang geworden, ich wollte eigentlich nur ganz kurz schreiben. Aber toll, daß andere auch so lange stillen, ich kenne leider keine Mutter persönlich, die schon so lange wie ich stillt. Liebe Grüße Anna


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Hallo Manu, nun schließe ich mich auch noch an und gebe meinen Senf dazu. Wenn die Schilddrüsen-Werte nicht stimmen (also bei einer Unterfunktion) dann fühlt man sich selbstverständlich schlapp, ausgelaugt und schließlich genervt. Ich kenn das aus eigener Erfahrung - alles dauert viel länger, weil die Energie fehlt. Da gebe ich meinen Vorrednerinnen Recht, nicht das Stillen "überfordert" sondern die Schilddrüsen-Erkrankung macht sich bemerkbar. Übrigens ging es mir damals nach der Einnahme von Thyroxin sehr schnell sehr viel besser. Wie geht es denn dem kleinen Julian? Wichtig ist ja, dass auch seine Schilddrüsen-Werte OK sind. (Ich will Dich nicht verrückt machen, ist nur so eine Frage...) Alles Gute Euch beiden Mira P/S: Unter folgender Internet-Adresse findest Du gute Informationen und Beratung zum Thema Schilddrüse: http://www.die-schmetterlinge.de/


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Stimmt, ich habe auch - mehr oder weniger - Probleme mit der Schilddrüse (Kropfneigung). Das Stillen hat damit absolut nichts zu tun. Schließlich habe ich das Problem seit meiner Jugend. Die Schilddrüse ist nunmal ein sehr empfindliches Organ und reagiert besonders auf Gemütsschwankungen. Ich bekomme z. B. einen dicken Hals, wenn ich mich sehr über etwas (oder wen) ärgere.


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Hallo Ihrz, danke für die vielen Antworten. Ich habe das L-Thyroxin bekommen und auch eine Überweisung für nen Schilddrüsenultraschall. In 4 Wochen wird mein Blut nochmal kontrolliert und dann werden wir sehen. Ich denke in dieser Hinsicht kümmert die Ärtzin sich ganz gut - sie macht nicht nur Homöopathie, aber wo es geht, da nutzt sie sie.... Zu der Frage wie es Julian geht: Dem geht es super - der hat eine Energie *uff*... :-) Nagut, also danke nochmal und dan werden wir fein weiterstillen. Ich wüsste nämlich nicht, was ich bei Julian oft ohne Busen machen würde - naja "Männer" *lach* Liebe Grüsse Manu


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Hallo Manu, ich habe nicht so lange gestillt, da ich aus anderen Gründen (ND meines Sohnes) abstillen mußte. Mir viel es damals sehr schwer, insbesondere aus Gründen, wie z. B. meine Vorschreiberinnen gegeben hatte. Jetzt im Nachhinein weiß ich, daß mich das Stillen sehr wohl geschlaucht hatte. Als ich nur noch einmal am Tag gestillt hatte und sehen konnte, daß es meinem Sohn mit Fläschchen genauso gut geht, ging es mir körperlich und psychisch viel besser. Innerhalb zweier Monate war ich körperlich wieder fit, nicht mehr so müde, nicht mehr so nervös, nicht mehr so unausgeglichen etc. etc. Die Entscheidung abzustillen, kann Dir keiner abnehmen, aber ich wollte Dir meine Erfahrung mitteilen. Heute würde mir das Abstillen leichter fallen als damals, als ich mich von allen Stillbefürwortern sehr verunsichern habe lassen. Viele Grüße Chrissie


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