Miriam2
Meine Tochter ist jetzt 2 Jahre und 4 Monate alt. Tagsüber stille ich sie eigentlich kaum noch. Bis gar nicht. Leider kann sie aber nicht ohne Milch einschlafen. Das geht absolut überhaupt nicht. Und ich hab schon ein wahnsinnig schlechtes Gewissen deswegen. Ich habe jetzt eine neue Arbeit für die ich sehr zeitig aufstehe und manchmal erst um halbfünf zu Hause bin. An diesen Tagen macht sie keinen Mittagsschlaf weil sie ohne Milch nicht einschlafen kann :-( Ich komme dann nach Hause nur um ein todmüdes Kind vorzufinden das ich mehr oder weniger sofort schlafen legen muss :-( Mein Mann versucht wirklich immer sie hinzulegen, aber sie kann einfach nicht schlafen. Auch am Abend kann sie nicht ohne Busen einschlafen. Das bringt mich schon langsam zur Verzweiflung, weil ich abends nicht weg gehen kann. Auch wenn sie eingeschlafen ist kann ich nicht weg gehen, weil sie ja aufwachen könnte und dann Milch braucht. Als ich die neue Arbeit bekommen habe, wollte ich sie wirklich abstillen. Zuerst haben wir die Tage runter gezählt und gesagt, wenn eine Woche um ist, gibt es keine Milch mehr. Ich habe ihr gesagt sie kann in der Nacht ein Fläschchen haben (hat sie eigentlich zum Beruhigen nie genommen, nur zum "Spass" trinkt sie daraus, sie kann einen Schnuller haben (hat sie auch nie genommen) sie kann ein Wasser haben, etwas essen, etc. Ich hab wirklich alles versucht. Es war nicht machbar, dass sie in der Nacht ohne Milch weiterschläft. Ich habe auch einmal, weil ich echt schon nicht mehr konnte, versucht sie ohne Busen niederzulegen, mit dem Resultat dass sie zwei Stunden lang gebrüllt hat. Dann hab ich aufgegeben und in 5 Minuten war sie eingeschlafen. Ich kann echt nicht mehr und ich hab auch so ein wahnsinnig schlechtes Gewissen weil sie ohne Busen nicht schlafen kann... was hab ich da nur falsch gemacht :-( Ich würde mir so sehr wünschen dass sie einen Mittagsschlaf macht, damit wir am Abend noch Zeit miteinander haben. Ich würde mir so sehr wünschen mal eine Nacht durchzuschlafen. Oder dass ich mal am Abend weg gehen kann und mein Freund sie schlafen legt, aber keine Chance. Ich bin schon recht verzweifelt. Was kann ich nur machen damit sie ohne Milch einschläft? Sie muss das ja auch mal lernen. Vielen Dank, Ich hoffe es gibt einen Tipp für mich :-)
Liebe Miriam2, Du kennst die Antwort, leider gibt es keine Alternative zur Konsequenz. Stillen ist eine Zweierbeziehung und wenn es dazu kommt, dass sich ein Partner dabei nicht wohl fühlt, dann müssen Lösungswege gefunden werden. Eine Möglichkeit ist, dass Du mit deinem Kind darüber sprichst, dass Du das Stillen als unangenehm empfindest und dass Du denkst, dass es nun an der Zeit ist, eure gemeinsame Stillzeit zu beenden oder zumindest das viele Stillen einzuschränken. Überlegt gemeinsam, wie ihr nun zu einem harmonischen Ende finden könnt. Vielleicht indem ihr auf ein bestimmtes Datum hinarbeitet oder aber auch durch ganz klare Regeln, die auch lauten können „Es wird nur noch gestillt, wenn es dunkel ist“ oder „wir stillen nur noch am Morgen“. So lange DU nicht ABSOLUT sicher bist, dass Du weniger stillen möchtest, wird dein Kind das spüren. Ist die Mutter innerlich nicht davon überzeugt, dass sie ihr Kind abstillen will, dann ist dieser Zweifel für das Kind sehr deutlich fühlbar und es reagiert in fast allen Fällen so, dass es eher noch häufiger gestillt werden mag. Zweifel und Unsicherheit sind für ein Kind unerträglich, Kinder brauchen Klarheit. Dein Kind spürt jetzt deinen Zwiespalt und da es sich nicht hinsetzen und sagen kann „Mama, ich spüre, dass Du dir nicht sicher bist, was jetzt das Richtige ist, deshalb werde ich dir jetzt bei deiner Entscheidungsfindung helfen" reagiert es auf deine Zweifel mit Unruhe, Weinen und Verunsicherung. Es hat keine anderen Ausdrucksmöglichkeiten als Weinen und (vermehrte) Anhänglichkeit. Kinder sind für „geordnete Verhältnisse", Unsicherheit und Zweifel bringen sie aus dem Gleichgewicht. Wichtig ist nun, dass ihr zum einen wirklich miteinander redet und Du deinem Kind klar erklärst und sagst, was Du willst und was Du nicht mehr willst. Zum anderen muss für dein Kind deutlich erkennbar sein, wo deine Grenzen gesetzt sind. Liebevolle Konsequenz ist das Zaubermittel in der Erziehung. Nimm dir einmal eine ruhige Stunde für dich, in der Du wirklich unbeeinflusst von außen nachdenken kannst und mach dir dabei sogar ruhig eine Liste aller Gründe, die für ein Abstillen jetzt sprechen und auch welche dagegen sprechen. Überlege dann, welche der Gründe tatsächlich für DICH Bestand haben. Überdenke deine Beziehung zu deinem Kind. Und ja, es ist normal, wenn dein Kind noch deine Nähe sucht und die Geborgenheit an der Brust vermisst und vehement einfordert! Wichtig ist, dass Du dir Klarheit verschaffst und dann zu deiner Entscheidung stehst ganz gleich wie diese ausfällt. Wenn Du dir deiner Entscheidung sicher bist, wird es Euch beiden besser gehen. Fällt die Entscheidung von deiner Seite für das Abstillen, dann wird dein Kind fühlen „Jetzt hat Mama keinen Zweifel mehr" und wird sich auch abstillen lassen, sicher nicht ganz ohne Wehmut, aber ohne riesige Verzweiflung. Fällt deine Entscheidung für das Weiterstillen, bedeutet dies keineswegs zwingend, dass dein Kind noch jahrelang gestillt werden will, im Gegenteil: es kann sein, dass deine Tochter sich dann sehr bald von selbst abstillt, eben weil sie auch dann nicht mehr mit einem Zwiespalt leben muss. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Elbflorenz
Hallo Miriam, ich bin in der komplett gleichen Situation wie Du. Dein Text hätte von mir sein können. Ich habe jetzt aber den Entschluss gefasst, dass ich wirklich langsam abstillen möchte und seit 5 Tagen das Einschlafstillen abends weg gelassen. Am ersten Abend hat er nur gebrüllt wie am Spieß, ist aber nach 20 Minuten dann eingeschlafen und ich hatte ein total schlechtes Gewissen und mir ging es dann gar nicht gut dabei. Beim ersten Aufwachsen (nach 1 Stunde) hab ich aber wieder gestillt. Am nächsten Tag hat er sich nur noch leicht beschwert und seitdem schläft er ohne Probleme einfach in meinem Arm eingekuschelt ein. Was ich dir sagen will, wenn Du es wirklich willst, dann musst du ein/zweimal in den "sauren Apfel" beissen und das Brüllen aushalten bzw, begleiten. Es hat sich für mich auf jeden Fall schon gelohnt. (noch nicht 100%ig, weil er immer noch stündlich aufwacht, aber ein wichtiger Schritt und ein Anfang ist schonmal gemacht.) Ich drück Dir die Daumen! LG, Elbflorenz
zweizwerge
Hallo Miriam, nach dem, was Du schreibst, ist im Moment die Alternative zum beim Stillen einschlafen "hinlegen", "niederlegen", mit den Optionen auf Fläschchen,m Schnuller, Wasser, essen, was die Kleine nicht interessiert. Hast Du schon Tragen (im Tragetuch/Ergo/o.ä.), im Kinderwagen schieben (geht evtl. auch drinnen?), Autofahren, Fahrradfahren probiert? Klar ist auf Dauer hinlegen (ggf.besten mit Kuscheln) einfacher, aber wenn sie wirklich gar nicht ohne Brust einschlafen kann, ist evtl. erstmal ein sanfterer Übergang einfacher und sie denkt nicht die ganze Zeit an das fehlende Trinken. vielleicht findest Du ein paar Tipps, die dir helfen in "Schlafen statt schreien" von Elisabeth Pantley, die recht ausführlich und liebevoll die Frage des Umgewöhnens zum Einschlafen ohne Stillen behandelt. Übrigens - ich wäre froh, wenn meine noch an der Brust einschlafen würden, weil das so schnell geht, einfach und praktisch ist... Leider wollen sie zwar noch Trinken, aber danach am liebsten noch wach ins Bett... natürlich mit mir und am besten Papa, und es dauert oft lange...aber wenn es gaaaar nicht ohne geht, versteh ich Deine Gefühle. Viel Glück!
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