Fröschle
Ich möchte - mit schlechtem Gewissen zwar - abstillen. Weil meine Kräfte zu Ende gehen. Und glauben Sie mir, ich habe es mir sehr gründlich überlegt. Mein Kind ist 10 Monate alt und wird zum Einschlafen vormittags, nachmittags, abends und dreimal pro Nacht gestillt. Ich würde gerne in den nächsten Wochen das Abstillen angehen bzw. das Stillen auf morgens reduzieren. Ich habe es schon drei Tage mit "Biete nicht an" probiert, aber an zwei Tagen herzzereißendes Schluchzen als Reaktion geerntet. Ich kann auch nicht zur Flasche hin entwöhnen, da eine Überempfindlichkeit gegen das Kuhmilcheiweiß besteht. Außerdem isst mein Kind sehr wenig. Ist Abstillen überhaupt möglich? Ich bin wirklich am Verzweifeln :-(. Was raten Sie mir?
Liebe Fröschle, wenn Sie nicht mehr stillen möchten, dann ist das Ihr gutes Recht, allerdings braucht Ihr Baby noch Milch! Gerade wenn es nicht isst, ist die Milch noch sehr wichtig. Besprechen Sie mit dem Arzt, welche Nahrung er empfiehlt und ob es sinnvoll ist, pflanzliche Milch anzubieten. Dann gehen Sie am besten so vor, dass Sie Ihr Kind zunächst anlegen, aber es sich nicht vollständig satt trinken lassen, sondern anschließend noch die Flasche anbieten. Bei manchen Kinder empfiehlt sich auch die umgekehrte Vorgehensweise, zuerst Flasche anbieten und anschließend noch die Brust, das müssen Sie ausprobieren. Allmählich steigern Sie die Menge der Flaschennahrung, bis die Mahlzeit vollständig ersetzt ist. Etwa im Abstand von mindestens einer Woche können Sie dann mit dem Ersetzen der nächsten Mahlzeit durch künstliche Säuglingsnahrung beginnen. Mit welcher Mahlzeit Sie beginnen, bleibt Ihnen überlassen. Nach Möglichkeit sollten Sie nicht zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Stillzeiten direkt nacheinander ersetzen. Falls die Brust dann zu spannen beginnt, pumpen Sie gerade so viel Milch ab oder streichen von Hand aus, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Sie sich wieder wohl fühlen. Nicht mehr Milch als unbedingt notwendig entleeren, denn sonst wird die Produktion wieder angeregt. Zusätzlich können Sie die Brust kühlen. Besprechen Sie mit Ihrer Kinderärztin/arzt welche künstliche Säuglingsnahrung Sie verwenden sollten. Für das komplette Abstillen sollten Sie in etwa sechs bis acht Wochen einrechnen, dieser Zeitraum ist realistisch, wenn Sie Probleme mit der Brust vermeiden wollen und gibt auch dem Kind Zeit, sich an die Umstellung zu gewöhnen. Ich hoffe, Ihnen weitergeholfen zu haben. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Fröschle
Vielen Dank für Ihre Antwort! Würde such die Vorgehensweise denn ändern, wenn mein Kind schon 1 Jahr alt ist? Oder braucht es dann trotzdem noch die Flasche? Was halten Sie denn von pflanzlicher Milchnahrung?
Liebe Fröschle, wenn Ihr Kind ein Jahr alt ist, braucht es eigentlich keine Flasche mehr (auch mit zehn Monaten nicht unbedingt), aber wenn ein Kind auch nicht ausreichend isst, braucht es eine Alternative. Bitte besprechen Sie mit dem Arzt (der Ihr Kind kennt), ob pflanzliche Milch eine Alternative wäre. LLLiebe Grüße, Biggi
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