hallo!
meine tochter ist mittlerweile 20 monate alt und ich versuche sie schon länger abzustillen, was aber nicht so einfach ist.
eine zeitlange habe ich sie nur noch vormittags, nachmittags und abends zum schlafenlegen gestillt und ab und ab, wenn sie nachts wach geworden ist.
für sie ein absolutes muss.
dann habe ich mit ihr gesprochen und gesagt, dass die zeit des stillens jetzt langsam vorbei geht etc (so wie man überall liest, dass man es einleiten soll....) ein toller erfolg stellte sich recht schnell ein... sie wollte nur noch gestillt werden, hat nicht mehr richtig gegessen und nachts muss ich jetzt bestimmt 6-8 mal stillen....
auch tagsüber wenn sie mal ihren willen nicht bekommt, hunger hat, einen wutanfall anstand oder oder oder ... muss ich sie stillen.
da gibt es auch kein entkommen, sie weint, zerrt an mir, zieht mein t-shirt runter...
was soll ich denn bloss machen, um die kleine abzustillen?
sie ist eine richtige kuschelmaus, die aber auch einen richtigen dickkopf hat und gerne ihren willen durchsetzt.
bin echt verzweifelt und möchte sie eigentlich nicht bis zum abitur stillen .... ;-)
ich hoffe sehr auf eine antwort!!!
viele güße
von
Nimsaj22
am 16.05.2011, 09:12
Antwort auf:
Abstillen
Liebe Nimsaj22,
Sie haben selbst schon erkannt, dass Ihrer Tochter sehr bewusst ist, dass das Stillen viel mehr als nur Nahrung ist und da sie noch nicht so weit ist, von sich aus darauf zu verzichten, fürchtet sie jetzt, diesen wichtigen Teil ihrer Beziehung zu Ihnen zu verlieren. Deshalb ist es ein sehr weiser Entschluss, dass sie den Abstillversuch zunächst einmal beendet haben, um die Situation nicht noch weiter eskalieren zu lassen.
Wenn es Ihnen möglich ist, dann warten Sie bis zu einem neuen Versuch solange ab, bis sich die Gemüter wieder beruhigt haben und Ihre Tochter nicht mehr so aufgebracht und verunsichert ist.
Sobald sich die Situation insgesamt wieder beruhigt hat, können Sie einen neuen Abstillversuch unternehmen.
Wenn Sie nun abstillen wollen, dann sprechen Sie mit Ihrem Kind wieder darüber, dass eure Stillzeit nun langsam zu Ende geht und zeigen Sie ihm, dass Sie es selbstverständlich noch genau so lieb haben wie schon immer. Sie entziehen ihm die Brust aber nicht Sie selbst und Ihre Liebe.
Dazu können Sie die Stillzeiten immer weiter verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Sie können Ihr Kind eine kleine Weile anlegen und es dann ablenken oder ihm etwas zu essen oder zu trinken anbieten.
Eine andere Möglichkeit ist es, dass statt Ihnen, Ihr Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Sie wenden sich jedes Mal Ihrem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Kind auf andere Weise beruhigen müssen. Sie können Ihr Kind ja zuerst (kurz) stillen und dann Ihrem Partner übergeben. Das Verändern von Ritualen kann helfen.
Das kann auf verschiedene Art und Weise möglich sein. Ihr könnt ein festes Ritual mit Kuscheln und Vorlesen oder Geschichte erzählen einführen. Viele Eltern beginnen auch bereits bei einem wenige Monate alten Baby damit, den Tag am Abend noch einmal Revue passieren zu lassen und so ein Gespräch (das sich im Laufe der Zeit dann entwickeln wird) über die Erlebnisse, Freuden, aber auch Sorgen und Nöte des Kindes zu führen. Durch solch ein Gespräch bleiben Eltern dann auch in engem Kontakt mit ihrem Kind und der leider viel beobachtet Sprachlosigkeit zwischen Eltern und Kind kann entgegengewirkt werden.
Wenn Ihr Partner nicht einspringen kann, bleibt es an Ihnen, Ihr Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt oft hilfreich.
Wichtig ist, dass Ihr Kind weiterhin Ihre Liebe und Zuneigung spürt und Sie nicht gleich die Geduld verlieren, wenn es nicht so schnell klappt mit dem Abstillen. Viele Frauen glauben, dass sie sich beim Abstillen vom Kind distanzieren müssen, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Deshalb halte ich auch nicht viel von der Lösung, dass die Mutter einige Tage alleine verreist. Diese plötzliche Trennung kann das Kind in tiefe Trauer und Verzweiflung stürzen und vor allem: Was macht die Mutter, wenn das Kind nach der Rückkehr doch wieder an die Brust will?
Probieren Sie es einmal mit immer kürzerem Stillen und viel Kuscheln.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 16.05.2011
Antwort auf:
Abstillen
leider hat das mit dem kürzeren stillen auch nicht geklappt, sie will so lange trinken, wie sie möchte ansonsten gibt es geschrei....
und viel gekuschelt haben wir in der zeit auch, viel mehr als sonst schon. nichts hat geholfen!
wegfahren würde für mich auch auf keinen fall in frage kommen, ich möchte meine tochter "sanft" von der brust abgewöhnen und nicht mit so einem schock!
ich werde das ganze jetzt aber erstmal eine weile ruhen lassen und dann einen erneuten versuch starten.
von
Nimsaj22
am 17.05.2011, 12:24
Antwort auf:
Abstillen
Ja, wie Biggi schon geschrieben hatte: Jetzt erst einmal Ruhe einkehren lassen und noch ein bisschen warten ist sicher eine gute Entscheidung!
Herzlichen Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 18.05.2011